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Museum Wolmirstedt 1. Weltkrieg

1. Weltkrieg

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, Neujahr 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Brienne, Neujahr 1916. // Meine Liebe Idel! // Das Packetchen von Gertrud // habe ich erhalten und habe // mich allerliebst gefreut und // sage auch Dir meine süße Mausi // meinen herzlichen Dank für // deine Bemühung u. Zucker. // Gertrud habe ich auch geschrieben // und mich bedankt. Dieses Jahr // habe ich eine ganz euhige Syl- // vesterfeier erlebt, nicht einen // Tropfen Grok habe ich gesehen, so // gern ich mir doch zum Neujahr // einen kaufe das weißt du // doch meine liebe Ida. Also voll- // ständig nüchtern bin ich ins neue // Jahr übergetreten. Wir hatten aber // 12 Uhr eine Neujahrsandacht in // der Kirche zu Brienne, da habe // ich an meine Lieblinge gedacht. // Hoffentlich bist du meine liebe Ida // etwas nasser in das neue Jahr getreten. // Herzliche Grüsse u. Küsse Dein Arthur // Auf ein baldiges Wiedersehn." Rückseite mit Schwarz-Weiß-Druck. Motiv: Fotografie der zerschossenen Stadt Dinant in Belgien, Text: "Dinant.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 21. Januar 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit grünem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst. Absender: "Abs. Krankentr. A. Wunderlich, XII. A.K. // San. Komp. 1" bzw. Empfänger: "Feldpost. // Frau // Ida Wunderlich // Leipzig-Schönefeld // Dimpfelstrasse 46 I". Sowie rechts daneben Text: "Meine liebe Idel! // von der Reise nach // der Westftont durch // Coblenz sendet dir // herzliche Grüße // Dein Arthur // Euer Papa // Auf Wiedersehn!". Auf der rechten Seite schwarzer Teilabdruck des Stempesl zur Postbeförderung: "COCHEM // 21.1.16 12- [...] // [...]". Rückseite mit Farbdruck. Motiv: Reiterstandbild, Text: "Coblenz. // Kaiser Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 29. Januar 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Brienne, 29.01.1916 // Meine liebe herzensgut Idel! // Meine inniggeliebte kleine Schnucke // Es ist blos gut, daß ich meinen // Urlaub weghabe, denn am // 27.1. zu Kaisers Geburtstag kam // der Befehl heraus, das der den // Urlaub bis auf weiteres für // Offiziere und Mannschaften // eingestellt wird. Wie es scheint // wollen sie es uns jetzt auch // merken lassen mit der Butter- // knappheit, denn wir bekommen // nun schon eine Zeit lang // keine mehr als Abendkost und // in der Kantine der Mann ein // halb Pfund, wer gerade dazu kommt. // Sobald ich aber wieder welche er- // wischen kann, schicke ich wieder // welche für meine Lieblinge. // Schreibe mir auch bald wieder, wie // geht’s denn meine liebe Idel // Herzliche Grüsse u. Küsse Dein Arthur // Wie geht es Heini mit dem Hautausschlag.". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie einer zerstörten und wieder reparierten Eisenbahnbrücke über die ein Zug fährt. Text: "Eisenbahnbrücke über die Aisne bei Guignicourt. Eisenbahn-Bau-Komp. 17". Sowie rechts daneben handschriftliche Notiz: "Auf ein gesundes baldiges // Wiedersehn. // Ich bin sonst gesund und geheilt […]".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 2. Februar 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "den 02.02.16. // Meine herzensgute Idel! // Dem Augen fern – Dem Herzen nah, // Auf Wiedersehn in diesem Jahr! // Was denkste denn wie ich mich // über dein liebes Packet- // chen gefreut habe meine liebe // gute Idel. Das pikante Kotelet // der feine Kuchen und die schönen // Äpfel und Zucker habe ich mir // recht fein mit dem größten Appe- // tit schmecken lassen und sage // Dir meine süße kleine Mausi // dafür meinen tausendmal herz- // lichen Dank. Übermorgen stecke // ich wieder 2 M in den Brief, wenn // ich keine Butter bis dahin be- // komme, sonst schicke ich Butter. // Ach meine gute gute Idel ich gäbe // sonst etwas, wenn ich Dir jetzt // einen recht süßen Kuß auf dein // kleines Mündchen drücken könnte. // Ich kann die 10 Tage sehr schwer // vergessen meine liebe gute gute // kleine süße Schnucke. Adolf schrieb // mir auch heute. Also nochmals herzlichen // Dank für das Paketchen und hiermit schicke // ich tausend herzliche Grüße u. Küsse Dein Arthur // Herzliche Grüße und Küsse unsern // Goldjungen von Papa liebe Mamma". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie mit Stadtansicht von Laon, Text: "Laon".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 3. Februar 1916

Postkarte im Hoch-bzw. Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "geschrieben am 3.2.16 // Meine liebe gute Idel! // Mein süßes Täubchen! // Ich sende Dir heute meine // gute Idel die herzlichsten // Grüße u. tausend süße Küsse // und auch 2 M Geld. Das // Geld befindet sich im beigeleg- // ten Brief. Hoffentlich erhalte // ich morgen einen süßen Brief // von meiner süßen Schnucki // Dein Arthur // Auf Wiedersehn! // Dieses Gedicht handelt von einer Höhe, // welche von unsern sächsichen Truppen // voriges Jahr gestürmt wurde und // seit dieser Zeit mit Todesverachtung // gehalten wird. Es vergeht selten // ein Tag wo es keine Verluste // giebt. // Mein lieber Goldjunge // Heinz. // Ich sende Dir die herzlichsten // Grüße und Küsse. // Dein Papa!". Rückseite mit Farbdruck, Motiv der Zeichnung: Ein Adler drückt den Mast eines gekenterten Schiffes ins Wasser. Am Mast befindet sich die bereits beschädigte Flagge Großbritaniens. Im unteren Bereich Text: "Auf Höhe 108. // Im Schützengraben auf Höhe 108 // Der Posten stehet auf scharfer Wacht. // Das treue Gewehr fest in der Hand, // so späht er hinaus in das feindliche Land. // Da schleicht es heran durch Graben und Feld, // Und, ’An d. Gewehre’, es schneidend gellt.- // Durch die Menschenmauer geht ein Erdbeben, // Jetzt gilt es. - Nund drauf, auf Tod u. Leben. // Schnell auf allen Seiten, die Infanterie // Eröffnet das Feuer. - Wohl wanken sie, // Die Massen des Feindes, doch neue Reihen // Stürmen heran, trotz Feuerspeien. // Und ein Tosen, als wäre die Hölle erwacht, // Tobt rings um die Höhe 108. // Da greifen auch unsere M.-G.’s ein, // Sie wüten ganz schrecklich in Feindes Reih’n, // doch die Sachsen in blutiger Schlacht // Treu halten die Höhe 108. // Bald ist gebrochen des Angriffs Gewalt, // Nur ein Wimmer über das Schlachtfeld hallt. // Das dien’ Euch z. Lehre, Ihr Feind. d. drüben // ’Hier steh’n wir, u. hier wird auch geblieben, // Und ob Ihr gleich anstürmt mit zehnfacher // Wir halten sie doch, die Höhe 108’. [Macht, // A. Künzel, z. Zt. im Felde. // Nachdruck verboten.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 6. Februar 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Brienne, am 6.2.16 // Meine liebe herzensgute Idel! // Mein süßes liebe kleine Krabbe! // Das liebe süße Packetchen von Gertrud, // welches du mein kleines Schnuckchen // zurecht gemacht hattest, habe ich mit // großer Freude erhalten und sage // Dir meine süße Schnucki nochmals // herzlichen Danck für die Zubereitung // des feinen Beffstaecks. Aber das // hat mir so fein geschmeckt, als // gäbe ich meiner lieben guten // Idel ein paar süße Küsse. Ich habe // auch deine liebe Karte vom Auto- // mat und Warmhaus schinden // erhalten und mich darüber amü- // siert. Auch besten Danck für // Grüße von Fr. Hermann und // besonderern Dank Dir meine // liebe kleine süße Mietze und // meinem Goldheini für Grüße // und Küsse. Habe immer noch keine // Butter wieder auftreiben können // und ich wollte doch meinen Lieblingen // gern welche schicken. // Herzliche Küsse und Grüße sendet // Dir meine gute Idel u. Heini Euer Papa.". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie einer Kriegsszene - Soldaten stehen an einer Kanone, Text: "Französische Artillerie // Schießübung".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 20. Februar 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "geschrieben am Sonntag vorm. 20.2. // Meine liebe herzensgute Ida! // Mein süßes Turteltäubchen! // Es ist jetzt Sonntag vorm. // 8 Uhr, bin aber aufgestanden und // haben vergangene Nacht recht süß // von Euch meinen Lieblingen // geträumt. Ich war wiedermal zuhause. // Ich dachte ich würde gestern Abend und // Sonnabend von meiner lieben kleinen // Krabbe ein Briefchen erhalten aber // keinen, na hoffentlich erhalte ich heute Abend // etwas. Sende Dir meine // liebes kleines Schnuckichen // und unsern Goldjungen // Heinerle // die herzinnigsten Sontags- // Grüße sowie // tausend herzinnigste Küsse // Dein Arthur // u. Papa. // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie mit Ansicht der Stadt Ypern, Text: "Ypern // Gesamtansicht".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 28. Februar 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "geschrieben am 28.2.1916 // Meine liebe gute Ida! // Mein Süßes kleines Täubchen! // Das liebe kleine Packetchen // mit dem Beefsteack habe ich // mit großer Freude erhalten und // sage Dir meine gute gute Idel // meinen herzinnigsten Dank. // Jetzt eben bin ich nämlich fertig // mit speisen, aber das hat mir // doch so fein geschmeckt, das war doch // wieder was von meiner lieben // süßen guten kleinen Mietze. // Nun sollst Du auch etwas dafür // haben, ich lege in den beige- // legten Brief 2 M hinein und // sende Dir meine allergutste // kleine liebe Schnucke // tausend herzinnige Küsse u. Grüße // Dein Arthur // sowie meinen // Goldjungen Heini // herzliche Grüße u. Küsse // vom Papa // Auf Wiedersehn meine Lieblinge". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie mit Blick auf die Hauptstraße eines Dorfes, Text: "Juvincourt (Aisne) // Straßenbild vor dem Kriege mit dem typischen französischen Gespannen". Darunter handschriftliche Notiz: "In diesem Dorf haben wir auch ein paar Tage gelegen, es liegt // ziemlich nahe an der Kampflinie und ist schon arg // zusammengeschoßen. Auch wir sind dazumal geflüchtet // und hatten 1 Toden zu verzeichnen.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 9. März 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am 9.3.16. // Mein süßes Täubchen! // Meine liebe gute Ida! // Eine Karte muß ich meinen // Lieblingen schreiben, aber // meine liebe Mausi was ich // schreiben weis ich tatsäch- // lich nicht. Aber ich will doch // heute meiner süßen // Schnucki 2 M schicken und lege // dieselben in den beigelegten Brief // Sonst bin ich noch gesund u. munter. // Kriegslage bei uns in Frankreich // gespannt. Zu den nächsten // Tagen wird’s wohl wieder // tüchtige Kloppe geben. Hoffent- // lich erhalte ich morgen ein liebes // Briefchen von meiner guten // lieben süßen Schnucki. // Seit tausendmal herzlich // innigst geküsst // und gegrüßt // von Deinem Arthur // u. Papa! // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie mit Blick auf Soldate, die in einem Schützengraben unter anderem der Körperhygiene nachgehen, Text: "Auf der Jagde // im Schützengraben.". Sowie handschriftliche Notiz: "Und sie werden wieder munter!".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 14. März 1916

Postkarte im Querformat.Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am 14.3.16. // Meine liebe gute Idel! // Eben bin ich aufgewacht und habe // Kaffee getrunken und den pick- // feinen Napfkuchen von meiner // herzensguten kleinen süßen Schnucke // dazu verschnabuliert. Aber das hat // mir fein geschmeckt meine // kleine süße Mietze. Ich sage Dir // also für das Packetchen meinen // herzlichsten Dank, habe mich unheimlich // darüber gefreut. Wir liegen, // als ich diese Karte schreibe, noch in // unsern Allarmquartieren auf // einen elenden Heuboden. Hoffent- // lich können wir nun bald wie- // der in unsern alten Quartiere // rücken. Heute lege ich also 2 M // in diesen Brief, für dich meine // herzensgute liebe Idel bei und // auch einen Brief von Schorsch. // Sonst bin ich noch gesund und // munter. Auf Wiedersehn! // Mit tausend herzlichen Küssen // u. Grüßen verbleibe // ich Euer guter // Papa // Dein Arthur // Die 2 M liegen in den beiliegenden Briefe.". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie einer Festungsanlage, Text: "Fort de Brimont.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 16. März 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am 16.3.1916. // Meine liebe gute Idel! // Mein liebes gutes Frauchen! // Meine liebe gute Schnucke ich habe // also auch den zweites liebes Packetchen // erhalten und habe mich königlich ge- // freut. Was dencksten meine gute allersüßte // kleine Mietze wie mir der Klops schmeckte, // es hat doch meine kleine liebe Mausi ge- // braten. Über den Apfel habe ich mich doch auch // so herzlich gefreut. Du bist meine Allergutste. // Hab doch nur keine Angst mein kleines // Mietzchen ich lasse dich nicht sitzen, solange // mein Herz schlägt. Die Postverzögerung // liegt nicht an mir mein Herzenskind. // Die Post wurde nämlich zurückgehalten // da ein Angriff bei uns geplant war // also wegen Spionage war die Post // gleich gesperrt. Wie ich schon in meinem // Briefe schrieb, konnte ich einmal ein // paar Tage länger meiner herzensguten // Mausi nicht schreiben, da ich mich im // offenen Gefecht befand. Einen Tag waren // wir vollständig eingekreist vom Artille- // riefeuer, wir konnten vor und nicht // hinter. Wir waren früh um 7 Uhr mit Tragen // ausgerückt nach dem Schlachtfeld und kehrten // abends erst zurück und wir hatten abge- // rechnet. Der Liesbeth werde ich noch schreiben // und danken. Wir sind noch in Allarmbereich // und lauern, daß wir wieder abrücken // können. O dieser furchtbare Krieg. // Jetzt muß ich wieder Gräber graben für // die gefallenen Kameraden. Mit Gott! // Auf Wiedersehn meine Lieblinge! // Herzliche Grüsse u. Küsse Euer Papa // Dein tr. Arthur." Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie Blick auf den Hauptplatz einer kleinen Stadt, mittig ein Soldat zu Pferd, Text: "Brienne". Sowie handschriftliche Notiz: " In diesem Saugaff liegen wir". Und neben einem Pfeil: "Hier ungefähr liege ich.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 18. März 1916

Postkarte im Hoch-bzw. Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "[...] Meine allerliebste gute Schnucki // Mein innigst geliebtes Frauchen // Will gleich jetzt meiner lieben guten // Idel noch dies Kärtchen schreibe, denn // heute Abend werde ich wohl in // Stellung rücken. Hoffentlich bleibe // wir nicht so lange draußen. Von // Gerdrut erhielt ich auch gestern einen // Brief. Sie hat wohl wieder // einen Schlafherzen[?] eingebüßt. // Na hoffentlich kann sie bald // wieder vermieten. Sonst // bin ich noch gesund, was ich auch // dir mein süßes liebes kleines // Frauchen und unsern Heinerle von // Herzen wünsche. // Auf Wiedersehn! // Tausend herzliche Grüsse und // innige Küsse sendet Dein Arthur // in Treue fest!". Rückseite mit Druck, Motiv: Zeichnung von "Birkmeyer". Blick in einen Schützengraben, in dem ein Soldat in Winterkleidung an einer Schießscharte steht, Text: "An der Schiehsscharte".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 23. März 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Brienne, am 23.3.16. // Meine allerliebste herzensgute // Ida! // Meine kleine süße Mietze! // Heute will ich meiner Guten, // Allerliebsten, aber wieder mal // 2 M schicken. Meine gute liebe // Idel gestern habe ich auch ein // Packetchen abgeschickt und habe // auch etwas zum Knabbern bei- // gelegt. Ich bin sonst noch // gesund, was ich Euch meinen // Lieblingen auch von Herzen // wünsche. Sonst wünsche ich // weiter nichts meine liebe // Idel. Auf Wiedersehn! // Herzliche tausend // Küsse und Grüsse // sendet Dir meine liebe süße // kleine Mietze // Dein Arthur // Herzliche Grüsse u. Küsse // unserm Goldjungen Heini // vom Papa // liebe Mamma! // (Die 2 M liegen im Briefe.)". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie eines Marktplatzes mit einer großen gotischen Kirche im Hintergrund, Text: "Ypern // Vandenpeerenboom-Platz".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 2. April 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "An Bord Seiner Majestät „Rattennest“ // am 2.4.16. // Meine allerliebste gute Idel!!! // Meine kleine süße Mietze!! // Was denkste denn meine // liebe gute Idel, heute sind wir // wieder umgezogen und was // denkst denn wohin. Zu einem // großen Transportkahn auf dem // Aisnekanal, derselbe ist als // Quartier ausgebaut. Also wir // wohnen ihrer 30 Mann auf // dem Wasser und zwar sind wir // zu einem neuen Schanzkommando // abkommandiert. Wir sind froh, daß wir // von der Komp. nichts sehen, denn wenn // wir abkommandiert sind, haben wir // mehr Ruhe. Na und jetzt eben erfahre // ich, daß ich mich morgen früh Sonntag // vormittag 10 Uhr bei der Komp. melden // soll zum Orden verleihen. Ich soll näm- // lich die Friedrich-August Medaillie erhalten. // Euer Papa bekommt also einen Fett- // fleck auf die Brust, Donnerwetter // da will ich mich aber dicke tun. Na // nun muß ich noch mein neues Nacht- // lager herrichten, hoffentlich fährt unser // Kahn die Nacht derweil nach Paris, // alles liebe nach der Heimat. Also // gute Nacht meine Lieblinge. Auf Wieder- // sehn. Die herzlichsten Grüße und Küsse // sendet Dein Arthur u. Papa". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie mit Blick auf eine zum Teil zerstörte Eisenbahnbrücke, Text: "Eisenbahnbrücke über die Aisne bei Guignicourt // Beginn der Wiederherstellung durch die Eisenbahn-Bau-Kompagnie No. 17".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 6. April 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am Bord 6.4.16 // Meine liebe gute Ida! // Meine Lieblinge. // Deine liebe Karte mit // herzlichen Grüßen vom Napoleonst. // aus habe ich erhalten und // mich allerliebst darüber gefreut. // Für dies Gedenken meiner // bei dieser hübschen Partie // sage ich Euch meinen Lieb- // lingen den allerherzlichsten // Dank dafür. O könnte ich // auch erst solche schöne // Partien mit Dir meine // gute liebe Ida und mit // meinem Goldjungen unter- // nehmen o wie wäre ich glück- // lich. In Friedenszeiten weis man so // etwas überhaupt nicht zu schätzen. // Hoffentlich ist mir dies Glück auch noch // mal gegönnt. Tausend herzliche // Grüsse u. Küsse. Euer Papa // Hoffentlich erhälst Du meine // liebe kleine Schnucke das Packet- // chen mit dem Ringe und // meinen Orden und // Besitzzeugnis!". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf einen Wasserkanal mit Transportkähnen, Text: "Berry-au-Bac // Schleuse im Aisne-Kanal".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 10. April 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Sonntag, am Bord, den 10.04.16. // Meine allerliebste gute Idel! // u. Heinz! // Meine Lieblinge! // Heute ist´s Sonntag auf dem // Wasser, ich hab gerade Kaffe // getrunken und jetzt flicke ich // mein Hemde. Es ist trübes // nebliches Wetter, also nicht´s ge- // naues. Wollte lieber ich könnte // zuhause bei meiner süßen kleinen // allerliebsten Mietze sein. // Sende also die allerherzlichsten // Sonntagsgrüße u. Küsse // Dein Arthur // u. Papa // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Druck, Motiv: Stadtansicht, Text: "Amifontaine // Totalansicht".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 14. April 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am Bord, d. 14.04.16 // Meine allerliebste gute Idel! // Mein lieber kleiner Schnippler // Mein lieber kleiner Heini! // Meine Lieblinge! // Das alte Leiden heute wieder, // mein lieber kleiner Schnippler // weis nicht was ich schreiben soll. // Aber doch ein Lebenszeichen // muß ich von mir geben und // meinen Lieblingen herzliche // Grüße und Küsse durch diese // Karte senden. Heutschens Emma // gratulierte mir auch gestern // zu meiner Auszeichnung. // Adolf schrieb mir heute, wir // Alle haben große Friedenssehn- // sucht, aber immer wieder tönt // es von der oberem Region // „Durchhalten“! // Meine gute liebe Idel, wenn // wir nur erst wieder mal im // Naumann Bräu gehen könten // aber das war fein. // Herzliche tausend Grüsse // und Küsse Dein Arthur // Euer Papa // Auf Wiedersehn.". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf eine Kanone vor einer halbzerstörten Scheune, Text: "15 cm Haubitze in Feuerstellung.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 20. April 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am Bord 20.04.16. // Meine liebe gute Idel! // habe also dein kleines //liebes Packetchen mit dem Ring, // Zucker und Cigarretten erhal- // ten. Herzlich habe ich mich also // darüber gefreut und sage auch // dafür meinen allerherzlichsten // Dank, da ich gerade in // meinem Standquartier war, // habe ich sofort den Ring // wieder bestellt, das nächste // Mal paßt er aber ich habe // ihm schon Bescheid gesagt. // Also nochmals herzlichsten // Dank in Eile die Post- // halter warten darauf. // Herzliche Grüße // Dein Arthur". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf eine Landstraße, im Hintergrund eine Gruppe Soldaten vor einem Eingang zu einem Dorf, Text: "Bertricourt.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 24. April 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Am Bord S. M. S. Elsa, 24.4.16. // Meine liebe gute Idel! // und Heini! // Meine Lieblinge! // Eure liebe Osterkarte mit hertl. Grüßen // habe ich erhalten und mich herzlich gefreut, // sage dafür meinen innigsten Dank! // Feiertage gibt es ja eigentlich für Euch // und auch für uns hier draußen keine // in dieser ausgearteten Zeit. Einen Luft- // sprung wollte ich machen wenn wir // nächstes Jahr wieder einmal die Feiertage // miteinander verleben können. Heute // will ich auch den Brief vom Schorsch mit beilegen // meine gute liebe kleine Mietze. Bin eben // aufgestanden die Sonne scheint zum Vordeck // herein, es ist 1. Osterfeiertag, ich denke an mein // süßes Heim, an meine liebe allergutste. // Weistes schon meine liebe Idel, unser lieber // Adolf ist an die Feldküche kommandiert, // hoffentlich kann er daselbsten eine Weile // bleiben. // Grüße kleine Schnucke. O, Wehren einst vergangene // goldene Zeiten einstmals zurück, jetzt ist´s // ein Trauerspiel. Na man darf garnicht // darüber nachdenken nicht war mein aller- // liebster guter süßer kleiner Schnabel. // Herzliche Grüsse u. Küsse // sendet Dein Arthur u. Papa!". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf ein Landschloss, Text: "Boult, Schloss".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 28. April 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "geschr. am 28.4.16 // Meine liebe gute Idel! // Meine liebe Mausel entschuldige // gleich am Anfang meiner Karte, // wenn ich kurz schreibe, weshalb kannst dies // wohl denken wir sind wieder allarmiert. // Erhalte heute deine Karte vom 23.4. // und ersehe daraus, daß es wohl nun // nicht anders wird und du dich wieder // unter das Messer legen mußt. Es // tat mir herzlich leid meine aller- // gutste liebe Idel, ich bin sehr tief- // getrübt. Liebe Idel, wenn es soweit // kommen sollte zur Operation, dann // schicke doch bitte ein Telegramm // an die Komp. daß ich schließlich Ur- // laub bekomme. Mit der Post- // verzögerung meine liebe kleine // Schnucke, da kann ich natürlich auch // nichts dafür, wer weis an was // es liegt. Es wird wohl dieses Jahr // im Sommer noch manches mal // habern mit der Post, das kann // ich ja schon im Vorraus berichten. // Wir liegen wieder auf einen trau- // rigen Heuboden. // Herzliche Grüsse // Küsse Dein Arthur // Euer Papa. // Auf Wiedersehn! // Bin heute wie zermürbt vom schweren Arbeiten.". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf ein ausgebranntes Haus, Text: "Merlet, Mühle.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 3. Mai 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am 3.5.16. // Mein lieber kleiner Schnobel! // Erhalte soeben deinen lieben Brief // vom 29.4. und habe mich herzlich ge- // freut. Nimm einst weilen mit dieser // Karte und ein paar Märchen vorlieb // mein lieber Schnobel. Es wird näm- // lich gleich der Kasten geleert, und // da werde ich mit einem Briefchen // für mein Herzchen nicht fertig. // Aber ich werde noch heute ein // Briefchen für meine liebe gute // küße [süße?] kleine Mietze schreiben, denn // ich habe heute Zeit dazu. Ansicht dieser // Karte ist das Gaff wo wir gegen- // wärtig noch liegen. // Nun füge ich noch // recht viel herzliche // Küsse u. Grüße // bei // Dein Arthur // u. Papa. // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf eine Dorfstraße mit Soldaten vor einem Haus, Text: "Amifontaine, Lindemannstr.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 7. Mai 1916

Postkarte im Hoch-bzw.Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "den 7.5.16 // Meine allerliebste gute Idel! // Meine süße kleine Schnobel! // Meine liebe gute Idel erhalte soeben // deine liebe Karte vom 3.5. und will gleich // mit dieser Karte antworten, habe mich herz- // lich darüber gefreut. Um 9 Uhr geht mein // Dienst wieder los und jetzt ist´s 7 Uhr. Jetzt // eben erfahren wir, das in Berlin die // Frauen tüchtig los gegangen sein sollen // wegen Hungersnot. Der Krug geht so lange // zu Wasser bis er bricht, was solls auch blos // werden, es ist zum verzweifeln. Mach dir // ja keine Geldkosten meine Idel mit // der Packetchenschickerei, das sind die Zeiten // nicht dazu. 2 x 2 M sind von mir unter- // wegs, unterdessen dich diese Karte an- // trifft wirst du wohl das Geld erhalten haben. // Bei uns siehts noch nicht aus wie Frieden, // daß kann ich Euch meine Lieben offen sagen // wir wissen alle nicht wo das noch hinführen // soll. Der Stellungskampf wird immer // grausamer. Meine liebe gute kleine // Schnucke schreibst mir eben daß du auf // Briefchen lauerst. Sei nicht böse, wenn jetzt // mal eine Karte mehr kommt mein // Herzchen, es wird in Frankreich brenzlich // ich hatte es wohl schon geschrieben // daß wir wieder allarmiert sind. // Sonst bin ich noch gesund meine Lieb- // linge. Hezliche Grüße u. Küsse // sendet von Herzen Dein Arthur // Auf Wiedersehn! Euer Papa!". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf ein Stadttor.

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 11. Mai 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am 11.5.16. // Mein lieber kleiner Schnobel! // Meine allerliebste gute Idel! // Jetzt habe ich eben dein Ringlein // eingepackt und auch einen // für Liesbeth und habe aber ver- // gessen ein paar Zeilchen bei- // zulegen, darum schreib ich gleich // noch diese Karte. Also sei so gut // meine liebe Idel und gieb mal // gelegentlich der Liesbeth Ihren // Ring habe auch ein bissel was // zu lutschen für meine Lieb- // linge mit eingelegt. Sind // eben heute Abend wieder zurück- // gekehrt zur Komp. Morgen // Früh gehts gleich wieder auf // unseren Kahn S. „M. S- Elsa“ zum // Schanzen. Heute will ich nun // mal erst hübsch schlafen bin sehr // müde. Gute Nacht meine süße // kleine gute Mietze // Herzliche Grüße u. Küsse // Dein Arthur // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf ein Stadt, Text: "Welt-Krieg // 1914-16 // Gignicourt // (Ainse)".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 13. Mai 1916

Postkarte im Hoch- bzw. Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Am Bord, S. M. S. Elsa 13.5.16. // Mein liebe gute Idel! // Mein lieber kleiner Schnobel! // Soeben ist die Post verteilt worden, // aber ich erhielts nichts von meinem // lieben süßen Frauchen, hoffentlich // bekomm ich morgen etwas. Heute // will ich meinem Liebling gleich // ein paar Mark Meßgeld schicken // hoffentlich ist nächstes Jahr um diese // Zeit der Rummel alle, damit ich // wieder mal mit meinen Lieblin- // gen auf die Messe gehen kann. Gott- // sei Dank meine liebe gute Idel, // wir sind wieder mal glücklich // vom Allarm, an Bord unsers // Kahns zurüchgekehrt, und machen // hier unser Schanzkommando weiter. // Wenn doch bloß bald Schluß wäre // meine aller liebster kleiner // Schippler nicht wahr. Sonst bin ich // noch gesund. Bei uns gibt es jetzt // unheimliche Maikäfer und Mücken. // Wenn man mal Abprotzen geht, // zerstechen einen die Mücken // den Allerwertesten. // Herzliche Grüße und Küsse // Euer Papa! Dein Arthur! // Achtung!". Rückseite mit Druck, Motiv: Stadtansicht mit Blick auf mehrstufige Treppe, Text: "Die grosse Treppe in Laon.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 23. Mai 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Am Bord, S. M. S. Elsa 23.5.16. // Mein süßer allerliebster Schnobel! // Liebe kleine süße Mietze! // Hiermit eine Ansicht von meiner // Wohnung auf dem Kanal, rechts // daneben hinter Damm fließt die // Aisen. Es ist sonst herrlich hier, aber // wer soll jetzt etwas Interesse haben, // wir wollen zuhause zu unseren Lieben // und weiter nichts. Links über die // Höhen gesehen erhält man ein Bild // vom Schlachtenpanorama. Von // da aus beobachten uns also schon die // Franzmänner, daher darf am Tage // niemand auf die Höhe, sonst giebt // es pfeffer. Links vorn, also in nächster // Nähe von unserer Wohnung, minieren // wir also den Unterstand in diese // Höhenböschung ein. Gestern habe ich // zwei Packetchen mit den warmen // Winterschuhen und einem Ohrenschützer // abgeschickt. Heute ist wieder hübsch // warm, meinekleine liebe Schnucke // Mit herzlichen Küssen und // Grüßen verbleibe // ich Dein Arthur // Euer Papa // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf ein einen Flusslauf bzw. Kanal mit einem Schiff. Am oberen Rand handschriftliche Notiz: "Oben.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 25. Mai 1916

Postkarte im Hoch-bzw. Querformat. Vorderseite mit grauem Rahmendruck mit Vordruck für Empfängeradresse. Auf der linken Seite vorgedruckter Text in grau: "Offizielle Postkarte // zum 50 jährigen Bestehten des Verbandes // der Deutschen Buchdrucker // 1866 20. Mai 1916", sowie darunter vorgedruckter Text in schwarz: "Unseren feldgrauen // Kollegen gewidmet // anlälich der Feier des // Jubiläums des Verban- // des der Deutschen Buch- // drucker (Gau Leipzig) // Sonntag, 21. Mai 1916 // im Krystallpalast // vom // Verein Leipziger // Buchdruck- // Maschinenmeister" sowie "Feldpost". Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Am Bord der Elsa 25.5.16. // Mein liebes trolliges Frauchen! // Meine Allerliebste kleine süße Mietze! // Den feinen, hübschen, süßen Napfkuchen // welche meine liebe kleine süße Mietze // gebacken hat, habe ich mit großer Freude erhalten // und habe denselben auch schon mit Wohlbehagen // verschnapeliert. Na weehste mein Schnippler, // wenn ich dich bloß wieder mal in meine // Hände bekommen könnte, aber da krichste // keine Luft, du weehst doch Bescheid. Der Brief // ist ja unversehrt in meine Hände gelangt // und habe auch schon darauf wieder geantwortet. // Der Schorsch schickte mir gestern Abend sein // Gehülfeneinstandspacketchen der Advokaten- // brief soll noch folgen. Also meinen // innigste wärmsten Dank für Deine // Bemühungen für das Packetchen von Gertrud // meine liebe süße Schnucke und dafür // hierdurch tausend herzinnige Küsse // und Grüße mein Schnobel // Dein Arthur // Euer Papa Auf Wiedersehn. // Ich will nicht wieder sehen, daß du mein liebes Kind // etwas schickste, das sind die Zeiten zu schlimm wie // ich aus dem Brief ersehe. // Sei vernünftig und tu es Dir und Heinz zu gute. // Achtung!". Rückseite mit Druck, Motiv: Plakat zum 50-jährigen Bestehen des deutschen Buchdruckerverbandes: Mann in eiserner Rüstung mit Schwert und Schild. Auf dem Schild die Buchstaben "V // D D // B". Im Hintergrund Schriftbogen: "FÜNFZIG JAHRE VERBAND DER DEUTSCHEN BUCHDRUCKER 1866-1916". Darunter Text: "In Kämpfen geworden, in Stürmen bewährt, // Ein halbes Jahrhundert gefürchtet, verehrt - // So stehst du, Verband! Die geloben wir Treu! // Bleib unser Schützer, mach stark uns und frei!".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 1. Juni 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Am 1.6.16. // Mein heißgeliebtes Frauchen! // Am 27.5. wars, als ich den // unliebsamen Brief erhielt. // Heute ist bereits schon wieder // der 31.5., die Post ist ausge- // rufen und ich habe nichts er- // halten. Einer unverschämten // Groll habe ich auf die Person, // welche diesen elenden Mist // heraus gebracht hat. Mir liegt // sehr viel Interesse // daran, daß du meine liebe // Frau die Person namhaft // machst. Schenckst du natürlich // der betreffenden Person mehr // Glauben, und teilst mir // den Namen nicht mit, // dann weiß ich, daß zwischen // uns eine Person ist welche // hetzt. Willst du es mit mir // verderben oder mit der // Person? Ich habe keine Lust // derartige Verdächtigungen // auf meinen Gewissen ruhen // zu lassen und bitte dich als meine // Frau solchen Vorkommnissen anders // entgegenzutreten.". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf einen Gebäudezug einer Stadt., Text: "Bahnhof". Sowie Forstsetzung des handschriftlichen Textes der Vorderseite: "Kind sei vernünftig! Keine richtigen Weltanschauungen // und Überzeugung was es für // Menschen giebt hast du noch nicht, sonst würdest // auf solchen Kinderquatsch garnicht horchen. // Ich kann das garnicht begreifen, wir sind // uns doch gegenseitig gut, da sag mir doch // mal die Person welchen diesen Mist macht. // Horche nicht auf fremde Zungen. // Ich bin nur Arbeiter und // wenn ich Dich nicht hätte leiden // können, hätte ich doch nicht geschrieben. // Genügt das schwarz auf weiß".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 8. Juni 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Am Bord, d. Elsa 8.6.16. // Meine liebe Ida! // Mein süßer kleiner Schnippler! // Erfahre eben von Adolf, daß // Werner als Ritter des eiserne // Kreuzes 2. Kl. ausgezeichnet // worden ist. Zugleicher Zeit // teilt er mir, daß Alfred // verwundet sein soll und // im Lazarett liegen soll. Ob // er schwer oder leicht verwundet // ist, konnte Adolf noch nicht berich- // ten. Das ist doch ein verfluchter // Krieg, hoffentlich wird dieses Jahr // Schluß. Ich habe heut auch für // meine Lieblinge ein Pfingst- // packetchen abgesand. Sonst bin // ich noch gesund u. munter was // ich auch Dir meine liebe Idel // u. unsern lieben Heinz von Herzen // wünsche. Heute erwarte ich aber // Post, sonst Revanche! // Herzliche Grüße u. Küsse // Euer Papa! // Auf Wiedersehn!" Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf einen Zufahrtsweg. Im Hintergrund ein Gutshaus (?), Text: "Rocroi".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 21. Juni 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Am Bord, d. Elsa 21.6.16. // Meine liebe gute Idel! // Meine liebe süße kleine Mietze! // Heute wird wieder mal schönes // Wetter, ich bin soeben fertig // mit Waschfest, nun will ich gleich // meinen kleinen lieben Schnippler // noch ein Kärtchen schreiben. Es // ist jetzt 12 Uhr die Post dampft gleich // ab, und um 1 Uhr geht meine // Arbeitszeit los. Gestern sprach // ich mit Herrn Kleine, er wird // wohl in allernächster Zeit auf // Urlaub kommen. Es geht genau // wieder nach der Liste wie vori- // ges Jahr, nachher käme Burschwitz // Walter und nachher ich. Leider // ist es nun immer noch nicht // so weit, daß wir für ganz bei // unseren lieben Frauen u. Kinder // bleiben können daß ist aber eine // Mordsschweinerei nicht wahr meine // liebe gute Idel? Anbei 1 Mschein // nicht sparen! // Herzliche Grüße und Küsse // Dein Arthur Euer Papa! // Achtung!". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf ein Stadt mit Fluss, Text: Verdun. Neue Brücke".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 25. Juni 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Am Bord, d. Elsa 25.6.16. // Mein lieber süßer kleiner Schnippler! // Meine liebe gute Idel! // Also meinen kleinen Schnobel // will ich diese Karte schreiben, und // weißte was meine liebe Idel, ich // weiß nicht was ich schreiben soll. // Ich bin immer noch an Bord unserer // Elsa. Sie ist ein altes treues Luder, // und rennt uns nicht aus. Heute haben // wir sie mal richtig feste // gebunden, weil sie allemale so // schüchtern wird, wenn das Motor- // bot vorbei faährt. Jetzt bauen wir // noch eine Zufuhrstraße, zu dem // Sanitätsunterstand, welche wohl auch // noch 4-5 Wochen in Anspruch nimmt. // Und wenn nichts dazwischen kommt, // dann bin ich nach dieser Zeit drann, wieder // mal zu meiner kleinen süßen // Schnucki zu kommen. Na da mache // dich nur gefaßt, etliche Tausend // habe ich wieder auf Lager mein Schnobel. // Heute habe ich wieder ein Sonnenbad // genommen, haben wieder mal besseres // Wetter, aber heute Abend ist der Himmel // schon wieder bewölkt. Auf Wiedersehn! // Anbei ein paar Märkchen, // Wehe wenn du sie sparst. // Tausend herzliche Grüsse u. Küsse Dein Arthur u. Papa // Achtung im beigelegten Briefe". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf ein zerstörten Straßenzug, auf der Straße stehen Soldaten.

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 3. Juli 1916

Postkarte im Hoch-bzw. Querformat. Vorderseite mit grünem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Am Bord der Elsa 3.7.16. // Meine allerliebste gute Idel! // Meine kleine süße liebe Mietze! // Guten Morgen mein Herzenskind, meine // liebe gute Idel u. Heinz. // Heute ists Sonntag. Es ist jetzt 10 Uhr, // bin eben aufgestanden, habe Kaffe // getruncken, mich renoviert und rassiert. // Mit den Gedanken an zuhause an mein // liebes kleines Frauchen und Kindchen sitze // ich nun da und schmauche Cigarretten. // Man könnte verückt werden, wenn // man an vergangene Zeiten zurückdenkt. // um diese Gedancken zu verscheuchen werde // ich jetzt gleich ein Hemd und eine Unterhose // waschen. Es ist heute schönes Wetter, da // mache ich gleich ein Sonnenbädle mit. // Anbei an beigelegten Brief ein paar // Scheinchen meine lieben gute Idel. Nun // recht herzliche süße Sonntagsküsse u. Grüße // Dein Arthur u. Papa. // Auf Wiedersehn! // Achtung!". Rückseite mit Druck, Motiv: Scherzkarte von Soldaten mit Blick auf den Soldatenalltag und die Versorgungslage.

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 13. Juli 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Am Bord der Elsa 13.7.16. // Meine allerliebste gute Idel! // Meine süße kleine Schnucki // Solange wie ich im Kriege // bin gab es heute das erste // Mal Milchreis, meine Leib- // speise, allerdings ohne Brat- // wurst und ohne braune Butter. // Aber zur Abendkost bekommen // wir jetzt öfters ein hübschen // Teil Butter, da dencke ich im- // mer an meine arme Idel // u. Heinz. Nun lege ich heute // noch ein paar Scheinchen // in dem beiliegenden Brief. // Und nun noch recht viel // herzliche Küsse u. Grüße // von Deinem Arthur // . Papa // Auf Wiedersehn! // Achtung". Rückseite mit Druck, Motiv: Eine Gruppe von Frauen beim Waschen von Kleidungsstücken an einem großen Becken, Text: "Französische Frauen beim Waschen in einer Waschanstalt.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Heinz Wunderlich, 15. Juli 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Am Bord der Elsa 15.8. // Mein allerliebster kleiner Schnippler! // Gestern habe ich ein Packetchen mit 2 Stck. Wasch- // seife abgesand, denn die Seife fehlt Euch doch // jetzt auch drinnen, nicht wahr mein Schnucki. // Sonst wüßte ich weiter nichts neues. Parole: // Wir halten durch bis auf den letzten Mann! // An dieser Krankheit werden wir wohl noch alle // sterben müssen, trotzdem wir das nicht wollen. // Sonst bin ich noch auf dem Damm, dasselbe // wünsche ich auch Dir meine lieber kleiner Schnabel // und unsern Goldjungen. // Mit herzlichen Grüssen u. Küssen // verbleibe ich Euer Papa. Dein Arthur // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Druck, Motiv: Gruppe von Soldaten die neben einer Kanone posieren, Text: "Erstürmte Stellung franz. schw. Artillerie // auf den Maashöhen.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 13. September 1916

Postkarte im Hoch- bzw. Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Geschrieben am 13.9.16. // Meine liebe gute Idel u. Heinerle! // Mein liebes süßes kleines Frauchen! // Mein liebe kleine süße Mietze! // Bin eben heimgekehrt von // meinem Dienst und will // gleich erst meiner lieben kleinen // süßen Frau ein Lebenszeichen ab- // schicken, dann will sich dein Stromer // ein bissel ausruhen. Meine liebe // gute Idel ich erhielt auch die Cigarretten // von Liesbeth und ersah daraus, daß // mein kleiner lieber Schnippler mit // unserm Heinerle bei Tante Liesbeth // zu Besuch war. Für herzliche Grüße von // dort aus meinen innigsten Dank. // Lege heute 2 M mit in diesem Brief. // Das nächste mal noch mehr, will mal // sehen ob ich per Postanweisung ab- // schicken kann. Hoffentlich kommt // auch jetzt meine Post noch prompt // an, denn jetzt ist ein großes // Untereinander. Ich lauere eben auch // heute Abend von meinem lieben kleinen // Schnippler auf Post. Meine liebe gute Schnucki // auf Wiedersehn. Vorläufig sind wir noch hier // wie ich schrieb. Nun sei recht herzinnig // tausendmal geküsst u. gegrüßt mein // lieber süßer kleiner Schnobel von Deinem // Arthur u. Papa // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf ein Fliegerabwehrgeschütz in einem entlaubtem Waldstück, Text: "Erobertes Maschinengewehr als Fliegerabwehrgeschütz". Sowie handschriftlicher Text: "Heute ist unser Heinzelmännchen sein Ge- // burtstag, ich denke mit // Trauer daran. // Herzliche Gratulation // zum Geburtstage // unseres lieben kleinen // Goldjungen Heinzels // Euer Papa".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 19. September 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit braunem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst. Absender: "Abs. Krankenträger // Arthur Wunderlich , San.-Komp. // XII. A. // auf Durchreise" bzw. Empfänger: "Feldpost. // Frau // Ida Wunderlich // Leipzig-Schönefeld // Dimpfelstrasse 46 // I Etg. // m". Sowie rechts daneben Text: "Meine liebe Idel // u. Heini. // Die besten Grüße von // der Reise // sendet Euer // Papa. // Sämtliche Urlauber befin- // den sich auf meinem Zug". Auf der rechten Seite runder Stempel für die Postbeförderung: "COBLENZ // 19-9-16- 10-11 V. // 2". Rückseite mit Farb-Druck. Motiv: Colorierte Fotografie der Festung Ehrenbreitstein am Rhein in Koblenz, Text: "Ehrenbreitstein a. Rh.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 21. September 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am 21.9. // Mein liebe liebe gute Idel! // Mein süßer lieber kleiner Schnippler // Befinde mich momentan gerade // in diesem Gaff und will gleich // meiner liebs Mausel diese Karte // schreiben. Wir sind gestern von der // Somme abmaschiert und liegen // hier wohl in der Argonner Gegend. // Ob wir hier liegen bleiben ist noch // eine Frage. Jedenfalls hängst elende // hausen, man lebt wieder mal wie // ein Schwein und weiß nicht wem // man angehört. Es ist zum Lachen drei // Mann bofen übereinander, wie // in einem Hühnerstall. Na die // Hauptsache ist ein Dach übern Kopf. // Diese Karte muß man im Stehen // schreiben. Ich sende nun Dir meine // allergutste liebe süße Idel // rechtherzliche süße Küsse u. Grüße // Dein tr. Arthur u. Papa! // Auf Wiedersehn". Rückseite mit Foto-Druck, Motiv: Blick auf ein Dorf mit Soldaten.

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 2. Oktober 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Tinte verfasst: "Nolte-Lager im Argonnen 2.10.1916. // Meine allerliebste süße kleine Mietze // Mein innigst geliebtes Frauchen!! // Meine liebe gute Idel!! // Meine liebe gute Idel ich hätte hier // mit eine kleine Bitte an dich und // zwar. 1.: Wenn du mein liebes Schnuckchen // etwas Stopfgarn übrig hast dann // sei doch so gut und schicke mir bei // Gelegenheit ein bissel mit. Und 2. // sei so gut und schick mir mal // meine Tabakspfeife mit. // Sie liegt glaube ich in meinem // Fach in der Waschkomode. Adolf // schrieb mir auch gestern, daß er zum // 2. mal an der Somme läg und // erhofft nachdem auf Urlaub zu // kommen. Gott geb es unsern lieben // Adolf. Ich bin gespannt wie es bei // mir und meinen Kameraden wird // welche zurückdepeschiert worden waren. // Der Urlaub soll glaub ich auch wieder // in Kraft treten. Jedenfalls werde // ich vorstellig beim Rittmeister // wenn es sein muß. Sonst bin ich // noch gesund hoffentlich auch du meine // süße kleine Puppe und Heinele. // Herzliche Grüss u. Küsse Dein treuer Arthur // Auf Wiedersehn! // Achtung! Bitte beachte meine Adresse!". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf ein Herrenhaus, Text: "Buzancy // Schloss Chancy".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 6. Oktober 1916

Postkarte im Hoch- bzw. Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Tinte verfasst: "Nolte-Lager Argonnen, Am 6.10.1916 // Achtung! // Meine liebe kleine, herzensgute // Frau! // Mein lieber kleiner Schnippler! // Für heute recht herzliche Grüße // und saftige Küsse von deinem // Stromer und ein paar Märchen // anbei im beigelegtem Brief. // Vorläufig bin ich noch im Argonner // Wald, ob wir hier langes Bleiben // haben ist fraglich. Sonst bin ich // auf dem Damme meine kleine // liebe süße Mietze. Also // Auf Wiederschaun // mein Schnobel // Dein Arthur.". Rückseite mit Druck, Motiv: Mann in Uniform auf einem Pferd, im Hintergrund eine Kirche, Text: "General-Feldmarschall // Graf v. Haeseler // im Felde".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 11. Oktober 1916

Postkarte im Hoch- bzw. Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Tinte verfasst: "Argonner Wald, am 11.10.1916. // Mein heißgeliebtes süßes Frauchen! // Meine liebe süße kleine Mietze!! // Für heute einen mit // dieser hübschen Karte ver- // lieb meine allergutste // liebe kleine Schnucke. Es ist // jetzt abends 8 Uhr, ich laure // eben noch auf Heimatspost, // und vorallem etwas von // meinem lieben süßen // kleinen Frauchen. Sonst // bin ich noch gesund, meine // gute kleine Schnucki und Heinz // hoffentlich auch Ihr. Ich glaube // wir werden wohl wieder am // längsten hier im Argonnen // gelegen haben. Gute Nacht // mein Schnuckchen. // Tausend herzinnige Küsse // und Grüsse Dein tr. Arthur // Euer Papa!". Rückseite mit Foto-Druck, Motiv: Porträt einer jungen Frau mit Kleid, darunter Text: "Ein Argonentraum!".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 18. Oktober 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Argonner Wald, am 18.10.1916, // Meine liebe gute Idel! // Mein süßes liebes gutes Frauchen // Die Post ist verteilt, ich erwartete // von meinem lieben süßen Frau- // chen ein paar süße Zeilen, aber // mein kleines Luderbein weiß // ja auch nicht was man schreiben // soll und die Schreiberei hat man // manches mal satt. Mir geht es // ja auch so, was soll man auch // schreiben, die Hauptsache ist immer // wieder ein Lebenszeichen. // Bei uns ist immer jetzt schauder- // haftes Matschwetter, da hat // man den Lausekrieg noch- // mal so satt. Sonst bin ich noch // auf dem Damm, was ich auch // Dir meine liebe gute Schnucki und // unsern Heinerli von Herzen // wünsche. Recht süße Küsse und // herzliche Grüße sendet // Dein treuer Arthur u. Pappa // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Farb-Druck, Motiv: Zeichnung eines Bauerngehöfts mit einer Kirche im Hintergrund. Die Zeichnung trägt eine Signatur: "c. Wägemann" und einen Titel: "St. JUVIN".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 1. November 1916

Postkarte im Hoch- bzw. Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am 1.11.1916. // Mein heißgeliebtes Frauchen! // Meine liebe gute Idel! // Seid 30.10. sind wir also auch // mal wieder in Bereitschaft // und sind bereits auch schon wie- // der vom Argonner Wald abmar- / schiert. Wir sin dann wieder verladen worden und zirka // 8 Stunden gefahren. Jetzt liegen // wir noch 50 km hinter dem // rechten Flügel der Somme- // schlachtfront. Gegenwärtig // haben wir noch keine Ahnung // wo sie uns wieder einsetzen // wollen. Lange Bleibens wer- // den wir natürlich so weit hinter // der Front nicht haben, jedenfalls // sollen wir uns erst ein paar // Tage ausruhen. Mit der // Post wir es nun auch wieder // nicht richtige klappen, also mein // lieber kleiner Schnobel sei du nicht // lgeich ruppig. Sei recht herzlich // gegrüßt und geküsst von // Deinem Arthur // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Farb-Druck, Motiv: Im oberen Bereich Zeichnung eines jungen Paares in süddeutscher (bayerischer?) Tracht, dass sich küsst. Im Hintergrund Bergpanorama. Unter der Zeichnung mehrstrophiger Text des Volksliedes: "A Busserl is a schnuckrig Ding": "A Busserl is an schnuckrig Ding, // Mer weiss net, wie es tut; // Mer ißt es nit, mer trinkts auch net, // Und dennoch schmeckts so gut. //Und was a Schreiber schreiba ka // Wohl in zehntausend Stund, // Das druckt ein einzig Busserl // aus // dem Dirndl auf de Mund. // A Busserl is a schnuckrig Ding, // Mer’s nit begreifa ka, // Im Herzle is a Kammerl drin, // Da fangt´s zu krabbeln an. // Und wenn Du nichts zu schwatzen // weißt, // Nimm’s Mädel um da Hals, // Druck ihr ein einzig Busserl auf, // Und’s Mädel weiß dann All’s. // A Busserl is a schnuckrig Ding, // Das Beste, was mer hat; // Das Schlimmste doch davonnen is, // Mer kriegts halt niemals satt.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 7. November 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am 7.11.16. 7 // Meine liebe gute Idel! // Mein heißgeliebtes Frauchen! // Heute sind wir also schon wieder // marschiert, und werden wohl // mitt. 12 Uhr schon unterwegs sein // daher schreibe ich noch schnell dieses // Kärtchen an meinen lieben kleinen // süßen Schnippler. Hoffentlich geht // die Post noch fort, ich habe gehört // es soll wieder Postsperre nach // der Heimat zu sein. Dein // angekündetes Packetchen, sowie // das von Gertrud habe ich bis // heute vorläufig noch nicht er- // halten. Na auch dieses werde ich // noch erhalten. Ja meine gute // liebe Idel wir werden egal // herumgejagt jetzt, und haben // keine Heimat. // Recht herzliche Küsse u. Grüße // Dein Arthur u. Pappa // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie einer Gruppe von Soldaten, die im Freien ihre Kleidung säubern, Text: "Flohjagd im Felde".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 3. November 1916

Postkarte im Hoch- bzw. Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Preux-an-Bois, 3.11.16. // Mein liebes süßes Frauchen! // Meine liebe gute Idel! // Schon wieder nur eine Karte wird // mein liebes Frauchen denken, aber // man muß immer zufrieden sein // wenn man dies noch kann. Im // Bezug auf Schreiben haben wir bis // jetzt immer schöne Zeit gehabt, da // wir immer unsere feste Heimat // hatten. Anstatt der Krieg aber auf- // hören soll, wird es immer toller // und wir sollen keine Ruhe mehr // haben, der Krieg wird immer // grauenhafter. Heute sind wir schon // wieder marschiert, heute dort // morgen dort, da vermissen wir // recht die schöne Zeit, die wir bis // jetzt gehabt haben. Vorläufig lie- // gen wir noch in Reserve und // wissen noch nicht wohin. Die Post // verzögert sich durch die Herumzieherei // natürlich ganz enorm. Burschwitz // Walter ist schon zwei Tage unterwegs // um Post zu holen. Also meine gutste // liebe Schnucki nimm es nicht übel // wenn es nicht so klappt mit der Post // Herzliche Grüße und Küsse // [Dein Arthur und Papa] // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Farb-Druck, Motiv: Zeichnung eines kleinen jungen in Soldatenuniform der in einem übergroßen Federbett erschreckt auf eine kleine Maus blickt. Text: "Quartiersüberraschung".

Heft mit Aufsatzsammlung von Schulkindern zum Thema 1. Weltkrieg, 1925

32-seitiges, links geheftetes Heft mit Liniendruck und grünem Löschpapierblatt. Auf 17 Seiten handschriftlicher Text mit Tinte von insgesamt 7 Personen (Herta Botzelmann, Anna Keindorf, Martha Parchert, Hildegard Elsässer, Frida Zimmermann, Elisabeth Keiling und Martha Bollin). Es handelt sich um eine Sammlung von Aufsatz-Klassenarbeiten zum Thema "Meine Erinnerung an den Weltkrieg".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 12. November 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Reumont, am 12.11.16 // Meine liebe gute Idel! // Deinen lieben Kartenbrief ich auch // heute erhalten und freue mich herzlich // darüber. Meine liebe Mausi auf deine // Frage, wie ich meinen Geburtstag ver-// lebt habe, kann ich Dir mitteilen, nicht gut. // Gerade an diesem Tag hatten wir zu // marschieren und da ist mir der // Tournister recht schwer geworden. // Ich habe da an meinen Geburtstag // gedacht aber man hat ja an nichts // mehr Freude. Das einzige Verlangen // ist und bleibt, ich will zuhause, zu // meiner lieben kleinen süßen Frau // und Kind, denn nur das ist noch die // einzige Freude und Glück auf dieser // Welt was man besitzt. Meine // liebe Schnucke den Geburtstag von // Gertrud habe ich auch wieder verasselt // ich habe aber noch nachträglich gratu- // liert. Wenn ich noch so ein paar // kleine Säckchen Zucker schicken // könnte mein lieber Schnabel, dann // würde ich es von Herzen gern tun. // Dort in den Argonnen bekam // ich öfters mal ein Pfd. zu kaufen // aber nun sind wir ja dort weg.". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie des Bahnhofs von Saint Quentin. Über dem Eingang wurde ein Banner mit dem Text: "Deutsche Militär-Eisenbahn" angebracht. Text: "SAINT-QUENTIN Bahnhof.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 19. November 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am 19.11.16 // Meine liebe gute Idel! // Mein lieber kleiner Schnippler! // Heute kann ich Dir auch mit- // teilen daß ich die Büchse er- // halten habe. Das hätte ich mir // nun allerdings nicht vermutet // und auch nicht eraten können. // Ich habe mich natürlich herzlich ge- // freut meine liebe gute Schnucke // über den Kürbis und habe mir // es vortrefflich schmecken lassen, // denn das ist ja meine Leib- // nachtisch. Die Büchse werde // ich auch gleich wieder zurück- // senden. Hoffentlich kann // ich bald meine 10 Tage Ur- // laub abbrummen. Es geht // aber jetzt wieder langsam // da nur 2 Prozent fahren dürfen. // Ich bin gespannt, wenn nun Adolf // mal an die Reihe kommt. // Sonst bin ich noch auf dem // Damme meine gute Mausel, // was ich auch Dir meine Gute // und Heinerle von Herzen // wünsche. Herzliche Grüsse // u. Küsse Dein Arthur u. Pappa". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie mit Luftbildansicht der Stadt Saint Quentin mit Blick auf die Kathedrale, Text: "SAINT QUENTIN Kirche.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 21. November 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: Auf der rechten Seite Empfänger- und Absenderadresse: "Feldpostkarte // Frau Ida Wunderlich // Schönefeld b. Leipzig // Dimpfelstrasse 44. II mitte" bzw. "Abs. Krankenträger Arhtur Wunderlich // Sanitätskomp. 1 XII. A. 23. Div.". Sowie links Text: "Sonnab. 2.1.17 // Meine liebe Idel! // Sende Dir hiermit einen // herzlichen Gruß aus meiner // neuen Heimat. Wir wohnen // jetzt in der Ackerstraße. An dem // Straßenecken sind lauter deutsche // Straßennamen von unsern Soldaten // gemacht worden. Wir haben auch einen // Ofen jetzt in unserer Wohnung und // können uns somit mal schön wärmen. // Wir haben jetzt Frostwetter. Heute haben // ich mit noch einen Kameraden Wache im // Lazaret woselbst ich an Euch meine Lieblinge // dencke. Seid herzlich gegrüsst u. geküsst. Arthur". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf einen Straßenzug in einer Stadt, Text: "SISONNE. - La Ruede Laon - D. Q.". Sowie Fortsetzung des handschriftlichen Textes mit Bleistift: "so ähnlich sieht unsere Heimat das Dorf // in so einen kleinem // Häuschen wohnen wir // jetzt. Die Bewohner // sind meistens alle // geflüchtet. // Grüße Deine liebe // Schwester Gertrud von // mir u. die gute // Liesbeth // Grüße meine lieben Eltern u. Geschwist. // Auf Wiedersehn!".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 24. November 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am 24.11.16 // Meine liebe Idel! // Meine süße kleine Schnucki! // Ich muß aber immer wieder schrei- // ben, ich dachte ich könnte nun schon // unterwegs sein, auf dem Wege zu // meinem lieben kleinen Schnippler // und zu meinem Goldjungen Heini, // aber leider eben noch nicht. Verschie- // dene Herren haben wieder Nachur- // laub erhalten und die Anderen // müssen natürlich wieder abwarten. // Es sind noch immer Leute bei uns, // welche vom Anfang im Felde stehen // und noch nicht einmal einen // zweiten Urlaub erhalten haben, // es gibt eben immer wieder // gewisse Bevorzugungen, und // das wird nie anders werden und // die Schnauze müssen wir halten. // Adolf schreibt mir gestern von // Halle, daß er also in der schönen // Heimat ist, möchte ich könnte jetzt // auch Granaten gießen- Nun für // heute die innigsten Küsse und // herzliche Grüße bis aufs // Wiedersehn // Euer Papa, Dein Arthur". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie einer Gruppe von Soldaten, die auf einem Dorfplatz stehen, Text: "Amifontaine (Aisne), Sachsenplatz".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 29. November 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "am 29.11.16 // Meine liebe gute Idel! // Meine süße kleine Schnucke! // Wie von der Welt abgeschni- // tten befinde ich mich jetzt // auf einen Schanzkomman- // do, zu einen Sanitätsunter- // stand bauen. In einem tiefen // Erdunterstand ist unsere Woh- // nung. Sei nicht böße meine // gute Idel, wenn es nicht so // klappt mit der Post denn ich // bin nicht bei der Komp. sondern // abkommandiert. Wir sind hier // der Artillerie zugeteilt und // die Post da müssen wir uns // nun kümmern, wie wir das // am besten machen werden. // Anfang nächsten Monats werde ich // dann schon auf Urlaub // kommen. Sonst bin ich noch ge- // sund. Auf Wiedersehn! // Herzliche Grüsse und // süsse Küsse // Dein Arthur Euer Papa". Rückseite mit Druck, Motiv: Zeichnung einer Kirche von W. Viertel vom 10. Februar 1916, Text: "Kirche in Brienne".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 1. Dezember 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Frankr. am 01.12.16 // Meine liebe gute Idel! // Ich muß leider nochmals kurz befassen, und // nur eine Karte schreiben. Ich habe deinen lieben Brief // vom 25.11. soeben erhalten und habe mich recht herz- // lich darüber gefreut und werde heute Abend Dir // meine gute Idel ein Briefchen schreiben. Die Post- // verbindung ist für unser Kommando sehr schlecht // und wir hatten 4 Tage keine erhalten, bis ich sie // heute bei der Komp. geholte habe. Nun will // ich schnell diese Karte noch schreiben, weil die Post // gleich abgeht. Sonst bin ich noch gesund. // Recht herzliche Grüße und Küsse Dein Arthur // Euer Pappa // Auf Wiedersehn. // So Schlecht wie es uns jetzt geht, ist´s uns im ganzen // Krieg noch nicht ergangen.". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie einer zerstörten Stadt, Text: "Ablaincourt".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 26. Dezember 1916

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Abs. Krankenträger // A. Wunderlich // XII. A.K. [...]" bzw. Empfänger: "Feldpost // Frau // Ida Wunderlich // Schönefeld-Leipzig // Dimpfelstrasse 46 // I Etg. m.". Auf der rechten Seite: "Meine liebe gute Idel u. Heini! // Nach zirka 24 stündiger Fahrt // bin ich heute abend am 26. // ½ 11 Uhr in Saint-Quentin // gesund angekommen. Hier // habe ich leider einen 7 // stündigen Aufenthalt- // Morgen früh am 27. 6 Uhr // 8 Min. habe ich dann wieder // Anschluß, habe dann aber // nicht mehr weit. Schreibe // sofort, wenn ich bei Komp. // angelangt bin. // Herzliche Grüsse u. Küsse // Dein Arthur u. Pappa! // Auf Wiedersehn!". Auf der rechten Seite runder Stempel für die Postbeförderung: "[...]Feldpost[...] // Nr. 44 // 27.12.16.11 8...] N". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie des Platzes vor dem Rathaus in Saint Quentin, auf dem unter anderem Soldatengruppen marschieren.

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 27. Dezember 1916 [2]

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Abs. Krankenträger A. Wunderlich // San. Komp. 1 XII. A.K. 32. Inf. R." bzw. Empfänger: "Feldpost // Frau // Ida Wunderlich // Schönefeld-Leipzig // Dimpfelstrasse 46". Auf der rechten Seite: "Meine liebe Idel u. Heini! // Sende Euch von meiner // Reise die herzlichsten // Grüße von Aachen // Dein Arthur // u. Pappa". Auf der rechten Seite runder Stempel für die Postbeförderung: "AACHEN // 1// 271216 // 1-2 N". Des Weiteren oben links roter Druck mit Werbung für das Rote Kreuz. Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie des Theaterplatzes und des Stadttheaters von Aachen.

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 30. Dezember 1916 [2]

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Tinte verfasst: "Frankreich am 30.12.16. // Meine liebe gute Idel! // Mein lieber kleiner Schnippler! // und liebes Heinzelmännchen! // Ich habe heute noch ein Packetchen // mit 2 Schachteln gelber Schuhcreme // und 2 Schachteln Streichhölzer ab- // gesand. Und anbei lege ich // Dir mein gutes zuckersüßes // Mäuschen noch zwei Mark bei. // Was nützt dem Seemann sein // Geld wenn er ins Wasser // fällt. Sei also nicht böse, sondern // freue Dich, wenn dein Artel // Dir etwas schickt, nicht wahr meine // süße Schnucki. Nun wünsche // ich gleichzeitig heute Dir meine // liebe gute Idel und unsern // lieben kleinen Heinz // ein glückliches gesundes // Neujahr! // Hoffentlich kann ich in diesem // Jahre für immer zu meinen // Lieblingen zurückkehren. // Recht süße Küsse und herzliche Grüße // sendet Dir Dein Arthur // u. Pappa // Auf Wiedersehn // 2 M liegen im beiliegenden Couvert". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie mit Luftbildansicht der Stadt Saint Quentin mit Blick auf die Kathedrale, Text: "SAINT QUENTIN Kirche.".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 3. Januar 1917

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Tinte verfasst: "Frankreich am 3.1.17. // Meine allerguteste liebe Idel! // Mein liebes kleines Frauchen! // u. lieber kleiner Heini! // Dachte ich würde heute Post erhalten von // meinem kleinem Schnobel, aber leider. // Ist denn alles wieder in Ordnung meine // liebe Idel, oder bist du mir böße? // Ich habe auch heute wieder 2 Packet- // chen mit Seifenpulver abgesand. // Hoffentlich erhälst du das Geld richtig, // elches ich abgesandt, es sind // 2 x 5 Mark, und dann habe ich noch // 2 Mark im Briefe geschickt. Wenn das // alles hübsch angekommen ist, schicke // ich wieder frisches. Wir haben nämlich // heute wieder mal eine Zulage // von 5,50 M erhalten, da freue ich // mich, da kann ich wenigstens // meiner lieben Idel recht viel schicken. Wenn // ich mal irgend etwas fettiges zu kau- // fen bekomme, dann schicke ich. // Mann kann eben zu wenig schicken // im halben Pfund. Die Bauern schicken // schon noch ihren Leuten Butter ins Feld, // und Ihr Armen müßt hungern. Daß kann // einen tüchtig ärgern. // Na für heute recht herzliche Grüße und // süße Küsse von Deinem Arthur // u. Pappa. // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie eines großen Platzes in einer Stadt, auf dem Markt abgehalten wird, Text: "Cambrai // Marktplatz".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 7. Februar 1917

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Sanitätsunterstand 7.2.17 // Meine liebe gute Idel! // Mein kleiner süßer trolliger Schnippler! // Habe heute wiederum ein Packetchen // mit Kecks und Leder abgesand // auch gestern einen Brief mit // 2 M. Hoffentlich kommt Alles // richtig an. Heute erhielt ich auch // vom Max Nachricht, daß er sich // in Frankfurt im Vereinslazareth // befindet. Er hatte nämlich wieder // mal mit Nervenkrankheit zu tun. // Ich bin gespannt wenn ich mal nach // der Heimat komme, aber wie // gesagt Unkraut unverwüstlich. // Krank oder zerhackt nach der // Heimat kommen wollen wir // uns auch nicht gerade wünschen, // sondern ich will weiter mit Gott // vertrauen hoffen gesund heim- // zukehren. Also auf ein gesundes // Wiedersehn mein liebes Schnuckchen. // Für heute herzliche süße Küsse // u. Grüße von Deinem Arthur // u. Pappa". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie zerstörter Häuser, Text: "Nr. 3. Trümmer eines Dorfes an der Somme" sowie handschriftliche Notiz mit Bleistift: "Moislains".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 12. Februar 1917

Foto-Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Tinte verfasst: "Frankreich, am 12.2.17 // Meine liebe gute Idel! // Mein allerliebster süßer kleiner Schnippler! // Deinen lieben Feldpostbrief vom 5.2. habe // ich dankend erhalten und mich recht sehr darüber // gefreut. Es freut mich das gerade die // Suppenwürfel in passender Zeit der Not an- // kamen, und da hatte mein Liebling wenigs- // tens etwas zu essen. Wenn uns wenigstens // erst das Andere mit Suppenwürfel und Schinken // ankäm und auch das mit Wurst, Aal u. Zunge. // Meine gute Idel, mach das ja nicht und ver- // back noch dein bissel Mehl und schicke es // mir. Heb es lieber auf, wenn es übrig ist // und verwende es in äußerster Not. Dieser- // halb bin ich Dir noch genau so gut mein // Schnuckchen, auch wenn Du mir nichts schicken // kannst. Wir haben zu essen, und von Euren // bissel noch abknabbern ist eine große // Sünde, welche sich an Euren eignem Leibe // rächt. Amerika hat doch vorläufig den Krieg // noch nicht erklärt, nun sind die diplomatischen // Beziehungen mit ihnen abgebrochen. Meine // liebe gute Idel, die Ansicht dieser Karte ist das // Dorf, wo wir liegen. Sonst bin ich noch gesund // meine Allergutste, dasselbe wünsche ich auch Dir // mein lieber kleiner Schnippler und Heinerle. // Anbei auch zwei Märchen im beigelegten // Briefe. // Nun noch recht süße Küsse und Grüße von // Deinem Arthur // Euer Pappa.". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie eines Dorfplatzes mit Menschen, u. a. in Uniform. Handschriftliche Notiz: "Longavesnes".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 21. Februar 1917

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Tinte verfasst: "Frankreich, am 21.2.1917 // Meine liebe gute Idel! // Mein allerliebstes kleines liebes Schnuck´chen! // Heute habe ich auch ein eines Packetchen // wieder abgesandt und zwar mit // Butter, Zucker und Wurst. Es ist wieder // mal ein Fettfleck für meine Lieb- // linge, hoffentlich kommt es bald // an, dann laßt es Euch recht gut // schmecken mein lieber Schnobel. // Sonst wüßte ich heute weiter nichts // zu schreiben, immer wieder die // alte Leier, was soll ich schreiben? // Hoffentlich bekomme ich morgen // Post von meinem kleinen lieben // Schnippler. Heute bin ich auch mit // versetzt worden zur Reservepatrollie, // das ist das Neuste. Herr Kleine war // zuletzt dort er weiß es, grüß mal // mit Kleins. Also auf dem Haupt- // verbandsplatz arbeite ich mit, da // brauchen wir nicht mit, da // brauchen wir nicht mit in Stellung // rücken, also einen Grad besser und // lebenssicherer. Sonst bin ich noch ge- // sund, was ich auch Dir meine gute // liebe Schnucki und Heinerle von Herzen // wünsche. // Tausend herinnige Küsse u. Grüsse Dein Arthur // Euer Pappa. // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie einer zerstörten Häuserreihe, Text: "Ablaincourt".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 23. Februar 1917

Postkarte im Hoch-bzw. Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Tinte verfasst: "Frankreich, am 23.2.17 // Meine liebe gute Idel! // Mein lieber kleiner Schnippler! // Die Post ist verteilt, und ich habe // nichts von meinem kleinen // lieben Schnippler erhalten. Infolge- // dessen kann ich auch nur diese // Karte schreiben, denn zu einem // Brief fehlt mir ja der Stoff. // Ich werde auch morgen wieder ein // Packetchen absauen lassen meine // kleine liebe Mietze und zwar mit // Himbeer Gelee und ¼ Pf. Wurst, es // ist auch wieder was zum Brode. // erfahre eben von Martha und auch // Schorsch, daß unsere Großmutter // gestorben ist. Warst denn Du // kleiner Kerl auch mit zum // Begräbnis????? Bei uns // fängt jetzt die alte Regenperiode // wieder an, wie ist´s Wetter bei // Euch mein Schuckchen und wie // geht es Dir meine gute Idel // und Heinerle. Ich bin noch // gesund. Herzinnige Küsse // und Grüße // Dein Arthur u. Pappa. // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Druck, zweiteiligem Motiv: 1- Außenansicht einer Kirche, Text: "Nr. 2. Kirche", darunter 2- Blick in den teilweise zerstörten Innenraum einer Kirche, Text: "Inneres der Kirche.". Darunter handschriftliche Notiz: "Moislains".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 27. Februar 1917

Postkarte im Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Tinte verfasst: "Frankreich, am 27.2.17. // Meine liebe gute Idel!! // Ich habe heute gleich noch ein Packet- // chen mit ¼ Pfd. Schinken, ¼ Pfd. Wurst, // 2 Schachteln Streichhölzer und ein // Stükel Leder abgesand. Wollte erst // ein paar Mark Geld beilegen, // aber ich dachte, wer weiß wie lange // man wirklich noch so etwas schicken // kann. Unsere Verkaufsstelle mußte // auch laut Befehl aufgelößt werden // und da war gestern Konkurs. Jeder // Mann erhielt einen Gutschein // über 5 M und dafür mußten wir // Ware entnehmen. Eßbares gab es // leider nicht zu kaufen nur ¼ Pfd. // Schinken konnte jemdermann noch erhalten. // Und da habe ich gleich ¼ Pfd. meinen Lieb- // lingen vermacht und habe noch wo anders // ¼ Pfd. Wurst dazu gekauft. Außerdem // mußten wir noch Streichhölzer, Schreibpapier, // Stiefelschmiere, Cigarren u.s.w. kaufen. // Nun sollen wir aber auch noch ein paar // Mark in paar ausgezahlt bekommen. // Es ist eben etwa Großes im Gange. Bei uns // im Dorf und noch weit hinter der Front // wird alles verwühlet was irgend den Franzosen // von Nutzen sein könnte. Die Civilisten haben // auch wieder ihre Heimaten verlassen müssen. // Sonst bin ich noch gesund // Herzinnige Küsse und Grüße // Dein Arthur Euer Pappa // Auf Wiedersehn!". Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf eine Dorfstraße, Text: "Nr. 4, Ein Dorf an der Somme.". Darunter handschriftliche Notiz: "Nurli".

Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 6. März 1917

Postkarte im Hoch- bzw. Querformat. Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse. Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Tinte verfasst: "Frankreich, am 6.3.17. // Meine liebe gute Idel! // Mein lieber kleiner süßer Schnippler! // Gleich heute morgen wurden // wir durch Trommelfeuer ge- // weckt. Die Engländer fangen // an munter zu werden. Wir // bekamen natürlich auch so- // fort tüchtigen Dienst. Gestern // hatten wir einen englischen // Fliegeroffizier auf unsern // Hauptverbandsplatz, das Flugzeug // hatte von uns ein Maschinen- // gewehr zur Landung gezun- // gen. Heute hatten wir 3 engl. // Infanteristen, selbige sahen // noch sehr gut aus. Um damit // diese Karte nicht ganz so nacksch // ankommt lege ich 2 M bei // meine liebe gute Schnucki. // Sonst bin ich noch gesund, was ich // auch Dir meine gute liebe Idel // und Heini von Herzen wünsche. // Auf Wiedersehn! // Herzinnige Küsse und Grüße Dein Arthur // Euer Pappa // Im beiligenden Briefe 2 M meine kleine süße Mietze.". Rückseite mit Druck, Motiv: Fotografie eines zerstörten Hauses, davor zwei Soldaten. Text: "Nr. 12. Rathaus.".

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