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GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Pommersches Ostseedorf

Pommersches Ostseedorf

Pommersches Ostseedorf

Diese Radierung entstand vermutlich ein Jahr vor dem motivisch identischen Holzschnitt, dem Dorothea Milde den Titel "Pommersches Ostseedorf" gegeben hat (s. Objektgruppe; die Jahreszahl ist hier allerdings nachträglich dazugeschrieben worden, so dass auch ein einheitliches Entstehungsjahr - 1914 - möglich wäre). Die Grafik dürfte auf eine bei einem Aufenthalt in Kolberg 1909 entstandene Vorzeichnung zurückgehen, die allerdings nicht im Bestand erhalten ist. Handschriftlich bezeichnet: "9. - Dorothea Milde 1913". Das Monogramm Dorothea Mildes links unten.

Pommersches Ostseedorf

In düsterer Stimmung präsentiert sich diese Darstellung eines kleinen Pommerschen Ostseedorfes. Im Vordergrund verläuft ein Weg (?), hinter einer kleinen Böschung befinden sich hinter Bäumen und Gebüsch zwei Häuser (oder Wohnhaus und Scheune), im 90°-Winkel zueinander angeordnet. Sie sind räumlich etwas getrennt voneinander, zudem steht das Haus links etwas erhöht. Die scharfkantige Konturierung (insbesondere des Hauses links), überhaupt die vielen schweren Konturen, sowie das Fehlen von Farbe - Dorothea Milde arbeitet hier nur mit Schwarz- und Grauwerten - erzeugen eine schwere, ernste, bedrückende Wirkung, die vielleicht mit Dorothea Mildes Gemütszustand im Jahr 1914 korreliert (Beurlaubung von der Quedlinburger Schule, um ein Studium an der Weimarer Kunsthochschule aufzunehmen, erzwungener Abbruch desselben wegen des Kriegsausbruches). Dieser Holzschnitt verarbeitet dasselbe Motiv wie eine Radierung, die ein Jahr früher entstand (s. Objektgruppe). Die Vorlage dürfte bei einem Aufenthalt in Kolberg im Jahr 1909 entstanden sein. Handschriftlich bezeichnet: "Holzschnitt (Handdruck) / Pommersches Ostseedorf. - Dorothea Milde (1914) / Platten vernichtet." Das Monogramm Dorothea Mildes in der linken unteren Ecke.

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