museum-digitalsachsen-anhalt
STRG + Y
de
GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Les Plaisirs de la Jeunesse

Les Plaisirs de la Jeunesse

Folge von vier Kupferstichen von Pierre Filloeul (Abbeville 1696–nach 1754 Paris) nach Jean Baptiste Pater (Valenciennes vor 1695-1736 Paris) aus dem Jahr 1737. Zugrunde liegen vier hochformatige Gemälde in der Londoner Wallace Collection. Sie zeigen mit Konversation, Tanz und Musik die Begegnung der Geschlechter durch gesellige Talente sowie mit Blindekuh durch das Spiel. Die gemeinsame Überlieferung dieses Quartetts lässt vermuten, dass es bereits ursprünglich als Zyklus konzipiert worden und nicht erst durch die Reproduktionsstiche zu einem solchen gefügt wurde.
Kennzeichnend für die Malerei wie etwa auch für die Porzellanplastik des Rokoko ist die Konzeption von Paaren oder auch Zyklen. Die vielen viergliedrigen Serien von Tages- und Jahreszeiten oder Lebensalter unterscheiden sich von solchen aus der Zeit des Barock nicht durch ihre Themenwahl, sondern lediglich in der Abkehr von einer allegorischen zu Gunsten einer rein sinnlichen Formulierung. Im Falle der Serie „Die Vergnügungen der Jugend“ ist nicht nur die Formulierung, sondern auch die Themenwahl neu und typisch Rokoko. Beide Aspekte, das ‚Vergnügen‘ sowohl als auch die ‚Jugend‘ sind elementar in der Mentalität des 18. Jahrhunderts.
Nicht nur in diesem Zyklus, sondern in den Fêtes galantes überhaupt wie auch im Schäferstück hat vor allem die Jugend ihren Auftritt. Sie ist das Lebensalter des Vergnügens, der Freuden, des Genusses. Bei dem Bekenntnis des Rokoko zum Lebensgenuss hat die Jugend damit eine Vorbildrolle inne.
Alle Sequenzen der Vergnügungen der Jugend, die in Paters Zyklus im scherzhaften Ton vorgetragen werden, haben die Begegnung mit dem anderen Geschlecht zum Gegenstand, die letztlich die Partnerwahl zum Ziel hat. Dies wiederum ist die ernste evolutionspraktische Obliegenheit dieser Lebensphase. (Ausst.-Kat. Scherz 2019)

[ 4 Objekte ]

[Stand der Information: ]