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GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung 12 Blätter zu Fabeln von Gellert, Gleim, Hagedorn und Lichtwer

12 Blätter zu Fabeln von Gellert, Gleim, Hagedorn und Lichtwer

Erschienen in: "Kleiner Taschenkalender auf das gemeine Jahr 1795, mit Kupfern und - zu Berlin herausgegeben". Bei Engelmann sind die Illustrationen auf 1792 datiert.

[ 6 Objekte ]

Illustrationen zu "Held und Reitknecht" (Gellert) und "Der ruhmredige Hase"...

Ein Held und sein Reitknecht wurden tödlich verwundet. Die Frage ist, wer von ihnen Aussicht auf das Himmelreich hat. Der Knecht erachtet sich dessen als unwürdig. Ein Eremit befragt den Helden, wofür er gekämpft hat. Dieser gibt zu, zur Mehrung seines Ruhmes und seines Besitzes gekämpft zu haben. Darauf der Eremit: "Wenn du dafür andrer Menschen Blut vergossen hast, hat dein Reitknecht als schlichter Mann mehr als du getan." In Friedrich von Hagedorns Fabel "Der ruhmredige Hase" prahlt ein dünkelhafter Hase gegenüber dem Löwen von seiner Weltläufigkeit und seinen Fähigkeiten, und wird daraufhin von diesem in Dienst genommen. Am nächsten Tag soll er ihn in den Kampf gegen einen Tiger begleiten, schlägt aber in seiner Angst vor, der Affe solle den Tiger zunächst zähmen, ansonsten solle man kapitulieren. Diese Feigheit erzürnt den Löwen, worauf der Hase zugeben muss, dass er nur zu Friedenszeiten durch seine Fähigkeiten dienen könne.

Illustrationen zu "Die Gärtnerin. Die Biene" (Gleim) und "Der arme Mann, sein...

Eine Gärtnerin wundert sich, dass eine Biene Honig aus allen Blumen sammelt, obwohl doch manche giftig sind. Daraufhin befragt, erklärt die Biene, das Gift lasse sie drin. So einfach kann eine Antwort sein, so patent der Instinkt eines Tieres. Ein armer Mann und sein Kind teilen ihr letztes Brot und wollen jeder dem anderen das meiste lassen. Da finden sie Silbermünzen in dem Brotlaib und wollen dies dem Bäcker zurückbringen. Dieser berichtet, ein reicher Mann habe es gegeben und gebeten, es einem Bedürftigen zukommen zu lassen. Da sind Vater und Sohn gerührt und dankbar und gedenken der verstorbenen Mutter. Die Fabel liefert ein Paradebeispiel für Selbstlosigkeit und ein Idealbild von tugendhafter Armut. Beschriftung: Die Gärtnerinn. Die Biene. / La jardiniere. L'abeille. // Der arme Mann. Sein Kind. / Le pauvre homme Son enfant

Illustrationen zu "Der Informator" (Gellert) und "Der Riese und der Zwerg"...

Ein Riese erbeutet einen Zwerg, doch verspricht, ihm einen letzten Wunsch zu gewähren, bevor er ihn frisst. Darauf wünscht der Zwerg, verschont zu werden. Der Riese will ihn dennoch fressen und äußert gleichgültig "der fürchtet keine Götter, der keines Menschen schont." Er fühle sich also nicht an ein Versprechen gebunden. Ein Bauer stellt für seine Söhne einen guten Lehrer ein und bezahlt diesen außergewöhnlich reichlich mit der Begründung, es sei besser, sein Geld für die Erziehung seiner Kinder auszugeben, als dass diese es später lasterhaft verschwendeten. Zum Schutz des Bauern vor den Adeligen, die die Lehrer ihrer Kinder karg entlohnten, soll dessen Name nicht verraten werden. Beschriftung: "Der Informator; Riese und Zwerg Text: Der Informator. / L'instituteur. // Der Riese und der Zwerg. / Le geant & Nain.

Illustrationen "Der Wandersmann und die Sonnenuhr" (Lichtwer) und "Der Greis....

Ein Wanderer kritisiert eine Sonnenuhr, da deren Anzeige nur bei Sonnenschein sichtbar sei und bei Bewölkung verschwinde. Sie sei ein falscher, unzuverlässiger Freund. Ein Greis hat Holz zu tragen, klangt über die Anstrengung und fleht den Tod herbei. Als dieser erscheint, bittet er ihn jedoch nur, ihm das Holz auf die Schultern laden zu helfen. Beschriftung: Der Wandersmann und die Sonnenuhr / Le Wojageuret & Cadran Solaire // Der Greis. Der Tod. // Le viellard. La mort.

Illustrationen zu "Der fromme General" (Gellert) und "Der Fischer und Schatz"...

Ein Prinz will einen frommen General von der Nichtexistenz Gottes überzeugen. Dieser jedoch gibt ihm zu Bedenken, dass damit ein Verlust an Ehrfurcht und damit auch an Autoritätshöhrigkeit verbunden wäre und er sowie die Armee nicht mehr gehorchen würden. Ein Fischer findet beim Fischen eine Leiche und will diese bestatte. Beim Ausheben des Grabes findet er einen Schatz. So wird seine Pietät belohnt. Beschriftet: Der fromme General. / Le pieux General. // Der Fischer und der Schatz. / Le pecheur & le thresor

Illustration zu "Die Flinte und der Hase" (Lichtwer) und "Das alte Pferd, der...

Ein Hase blickt in den Lauf der Flinte eines schlafenden Jägers. Die Waffe ärgert sich über den Mangel an Respekt ihr gegenüber. Diesen hege der Hase nur dem Herrn der Flinte, so der Hase. Die Fabel formuliert abschließend den Vergleich mit dem Gesetz und der schlafenden Obrigkeit. Nachdem ein Pferd sein Leben lang einem Fürsten gedient und diesen auch durch Schlachten getragen hatte, muss es im Alter noch einem armen Mann dienen, der jedoch immerhin sein Brot mit ihm teil. Beschr.: Die Flinte, und der Hase. / Le Fusil & le Lievre // Das alte Pferd. Der arme Mann. / Le Vieux cheval. Le pauvre homme.

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