Unter den Illustrationen Chodowieckis befinden sich auch sieben Tafeln zu einem Lehrbuch, zu dem „Elementarbuch der lateinischen Sprache“ von Johann Michael Friedrich Schulze, erschienen 1779 in Berlin. Das Jahrhundert der Aufklärung war auch das Jahrhundert der Pädagogik. Schulze setzte in seinem Kursus auf die Anschauung und ließ von Chodowiecki grammatische Kategorien illustrieren.
Die Illustrationen fanden eine zweite Verwendung in dem von Karl Philipp Moritz herausgegebenen „Versuch einer kleinen praktischen Kinderlogik welche auch zum Theil für Lehrer und Denker geschrieben ist“ (Berlin 1786). Schulze begann im Jahr nach dem Erscheinen seines Lehrbuchs eine Lehrtätigkeit an der Musterschule des aufklärerischen Philantropismus, dem Dessauer „Philantropin".
Illustrationen zum „Elementarbuch der lateinischen Sprache“ von J. M. F. Schulze
Tafel VII dient zur Visualisierung intransitiver Verben sowie der lateinischen Modi. In den ersten beiden Bildern dürften rennen/volare und schlafen/dormire gemeint sein. Die letzten drei Bilder zeigen Szenen einer Geschichte: Ein Gelehrter studiert bei Kerzenlicht; seine Frau mahnt ihn, auf seine Gesundheit zu achten; er befolgt den Rat und geht mit ihr spazieren.
In drei Reihen und zwei Spalten sind Masculina, die auch im Deutschen maskulin sind, der verschiedenen Deklinationen dargestellt: 1. asinus/Esel, 2. puer/Knabe, 3. scriba/Schreiber, 4. agricola/Bauer, 5. canis/Hund, 6. piscator/Fischer. Tafel I. zu Schulzes Elementarbuch der lateinischen Sprache 1779.
Die Tafel zeigt in zwanzig Abteilungen Maskulina, deren grammatisches Geschlecht vom Deutschen abweicht: 1. liber/Buch, 2. nasus/Nase, 3. agnus/Lamm, 4. equus/Pferd, 5. porcus/Schwein, 6. oculus/Auge, 7. gladius/Schwert, 8. globus/Kugel, 9. sol/Sonne, 10. serpens/Schlange, 11. mus/Maus, 12. flos/Blume, 13. pons/Brücke, 14. ignis/Feuer, 15. anser/Gans, 16. mucro/Spitze, 17. culex/Mücke, 18. paries/Wand, 19. fons/Quelle, 20. anguis/Schlange.
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