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Museum Schloss Moritzburg Zeitz Leihgaben Tischewski

Leihgaben Tischewski

Vier Dauerleihgaben von Susanne Tischewski. Die Werke kamen 2017 ins Museum Schloss Moritzburg Zeitz, wo sie seitdem ausgestellt werden. Die in Berlin lebende Künstlerin und ihr bereits verstorbener Mann, der Schriftsteller Ulf Tischewski, arbeiteten gemeinsam an den Bildern.

[ 4 Objekte ]

O.T.

Seit 2007 arbeiteten die Malerin Susanne Tischewski und ihr Mann, der Schriftsteller Ulf Tischewski, an gemeinsamen Bildern. Sie nutzte seine Texte als Grundlage für den eigenen, unabhängigen schöpferischen Prozess des Malens - doch sind Susanne Tischewskis Arbeiten keineswegs reine Illustrationen seiner Texte, vielmehr bieten sie eine Interpretation mit ihren Mitteln und aus ihrer Perspektive: „Zunächst einmal übernehme ich den Text, etwa wie eine Stafette, ich beschäftige mich mit ihm, bis ich eine Vorstellung bekomme, von Farben oder Zeichen. Bis ich das sehen will. Der Text muss bei mir etwas auslösen, als wenn sich eine Tür öffnet – wenn das nicht passiert, dann funktioniert es nicht.“ 2017 kamen vier ihrer Werke als Dauerleihgaben ins Museum Schloss Moritzburg Zeitz, wo sie seitdem ausgestellt werden. Text von Ulf Tischewski: Das ist der Ort, das ist die Zeit, zerlegt in lauter Bilder, die verschwinden wie Rauch in der Luft, und Sätze fallen herab. Und ein Entkommen ist wohl niemals endgültig. VG Bild-Kunst Susanne Tischewski

O.T.

Seit 2007 arbeiteten die Malerin Susanne Tischewski und ihr Mann, der Schriftsteller Ulf Tischewski, an gemeinsamen Bildern. Sie nutzte seine Texte als Grundlage für den eigenen, unabhängigen schöpferischen Prozess des Malens - doch sind Susanne Tischewskis Arbeiten keineswegs reine Illustrationen seiner Texte, vielmehr bieten sie eine Interpretation mit ihren Mitteln und aus ihrer Perspektive: „Zunächst einmal übernehme ich den Text, etwa wie eine Stafette, ich beschäftige mich mit ihm, bis ich eine Vorstellung bekomme, von Farben oder Zeichen. Bis ich das sehen will. Der Text muss bei mir etwas auslösen, als wenn sich eine Tür öffnet – wenn das nicht passiert, dann funktioniert es nicht.“ 2017 kamen vier ihrer Werke als Dauerleihgaben ins Museum Schloss Moritzburg Zeitz, wo sie seitdem ausgestellt werden. Text von Ulf Tischewski: Ich trage Erinnerungen zusammen, die mich an nichts erinnern. Noch sind es wenige. VG Bild-Kunst Susanne Tischewski

O.T. (Diptychon)

Seit 2007 arbeiteten die Malerin Susanne Tischewski und ihr Mann, der Schriftsteller Ulf Tischewski, an gemeinsamen Bildern. Sie nutzte seine Texte als Grundlage für den eigenen, unabhängigen schöpferischen Prozess des Malens - doch sind Susanne Tischewskis Arbeiten keineswegs reine Illustrationen seiner Texte, vielmehr bieten sie eine Interpretation mit ihren Mitteln und aus ihrer Perspektive: „Zunächst einmal übernehme ich den Text, etwa wie eine Stafette, ich beschäftige mich mit ihm, bis ich eine Vorstellung bekomme, von Farben oder Zeichen. Bis ich das sehen will. Der Text muss bei mir etwas auslösen, als wenn sich eine Tür öffnet – wenn das nicht passiert, dann funktioniert es nicht.“ 2017 kamen vier ihrer Werke als Dauerleihgaben ins Museum Schloss Moritzburg Zeitz, wo sie seitdem ausgestellt werden. Ulf Tischewski lebte von 1950 bis 1982 in Zeitz. So wurde für ihn unter anderem auch der 18. August 1976, als sich der evangelische Pfarrer Oskar Brüsewitz öffentlich verbrannte, zum Thema eines Textes, den wiederum seine Frau in diesem Diptychon verarbeitete. Text von Ulf Tischewski: Und wo hier solls nun gewesen sein, wo der Pfarrer schon lichterloh brannte als er die zirka zwanzig Meter zur Kirche hin gelaufen war, vom Jugendmode-Kaufhaus herüber, dort hatte er sich das Benzin überm Talar entzündet, von Passanten sofort umringt in einer Zahl, die man nicht vermutet in den Straßen dieser Stadt zu dieser Stunde am Vormittag, von denen keiner sich bewegte auf den Pfarrer zu, der sich am Boden wälzte, als der Fahrer den Linienbus zum Stehen brachte, heraussprang, sich einen Weg durch den Ring bahnte, die Jacke über die Flammen zu werfen, welche da bereits sechzig Prozent Verbrennung verursacht hatten, an denen der Pfarrer im Krankenhaus verstarb, fragen wir den Nachbarn – und pilgern zum Rußleck auf dem Asphalt. VG Bild-Kunst Susanne Tischewski

O.T.

Seit 2007 arbeiteten die Malerin Susanne Tischewski und ihr Mann, der Schriftsteller Ulf Tischewski, an gemeinsamen Bildern. Sie nutzte seine Texte als Grundlage für den eigenen, unabhängigen schöpferischen Prozess des Malens - doch sind Susanne Tischewskis Arbeiten keineswegs reine Illustrationen seiner Texte, vielmehr bieten sie eine Interpretation mit ihren Mitteln und aus ihrer Perspektive: „Zunächst einmal übernehme ich den Text, etwa wie eine Stafette, ich beschäftige mich mit ihm, bis ich eine Vorstellung bekomme, von Farben oder Zeichen. Bis ich das sehen will. Der Text muss bei mir etwas auslösen, als wenn sich eine Tür öffnet – wenn das nicht passiert, dann funktioniert es nicht.“ 2017 kamen vier ihrer Werke als Dauerleihgaben ins Museum Schloss Moritzburg Zeitz, wo sie seitdem ausgestellt werden. Text von Ulf Tischewski: Sie reden hier bitte nur, wenn Sie gefragt worden sind. Sie vergessen bitte nicht, wo Sie sich hier befinden. Überlegen Sie bitte genau, was Sie hier sagen. Sie behalten hier bitte Platz. Sie vergreifen sich hier bitte nicht im Ton. Sie vergessen hier bitte nicht, wen Sie vor sich haben. Schießen Sie hier bitte nicht über das Ziel hinaus. Sie halten sich hier bitte an die Regeln des Anstands. Sie sagen uns hier bitte nicht, was wir zu tun haben. Sie verdrehen hier bitte nicht die Tatsachen. Unsere Kompetenz wollen Sie hier bitte nicht in Frage stellen. Machen Sie hier bitte keine Schwierigkeiten. Sie warten hier bitte, bis Sie dran sind. Sie verhalten sich hier bitte ruhig. Bedenken Sie bitte, in welcher Lage Sie sich hier befinden. Sie müssen uns bitte schon die Zeit lassen, uns hier ein Bild von Ihnen zu machen. Wie und wann wir hier in Ihrer Angelegenheit entscheiden, müssen Sie bitte schon uns überlassen. Sie denken bitte immer daran, dass wir hier auch anders können. Sie gehen von hier nämlich erst weg, wenn wir hier mit Ihnen fertig sind. VG Bild-Kunst Susanne Tischewski

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