Der rechte Damenhalbschuh wurde der Länge nach halbiert. Der Schnürschuh aus schwarzem Leder ist ein Medicus-Gesundheitsschuh der Ludwig Heimann & Cie., Nürnberg, und als Oxfordmodell mit gerader Vorderkappe ausgeführt mit besonderer Unterstützung des Rückfußes. Die Vorderkappe wurde innen mit weißem Köper und die Hinterkappe mit hellem Chevreauleder ausgekleidet. Die Brandsohle ist hochgewalkt. Der Fersendeckfleck ist beschriftet mit „Medicus“, „FUSSG[…]“, „DER ORTHOPÄDISC[…]“. Der Blockabsatz besteht aus einzelnen Lederschichten mit versenkt genageltem Gummiabsatzfleck. Durch den Schnitt wird der innere Schuhaufbau deutlich. Wahrscheinlich diente er als Ausstellungsstück, möglichweise im Schaufenster des Geschäftes „Schuh-Heiden“ in Grimmen. Der Inhaber der Schuhfabrik, Ludwig Heimann in der Nürnberger Löffelholzstraße 21 bzw. Fürther Str. 30/32, zählte zu den Gewerbetreibenden jüdischer Herkunft. Die „Ludwig Heimann Schuhwaren en gros“ (Ludwig Heimann & Co.) wurde von ihm 1886 in Nürnberg gegründet; 1909 meldete die Firma die Marke „Medicus“ zum Patent an.
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