Das Paar getragene Kleinkinder-Mädchenhalbschuhe mit leichter Rechts-Links-Orientierung ist als Mary-Jane-Modell mit ausgezogener Schuhspitze ausgeführt. Das Vorderblatt besteht aus dunkelbraunem Glattleder, die Hinterkappe aus einem Stück mittelbraunem Glattleder, von dem je von der Innenseite das Riemchen mit Knopfloch abgeht, das am rechten Schuh fast abgerissen ist. An der Außenseite war einst je ein Knopf angenäht. Der vordere Einstieg ist mit einem verstärkenden Zierriemen mit Lochverzierungen versehen, die mit einer ausgebuchteten Spitze zur Schuhspitze weist. Vorderblatt und Quartiere sind miteinander versteppt. Das Lederinnenfutter besteht aus braunem Innenfutter mit einer nicht sichtbaren Fersenverstärkung. Die geklebte Laufsohle ist absatzlos. Die geklebte Brandsohle besteht aus Pappe, im rechten Schuh befinden sich noch Spuren eines Baumwollgewebes der Decksohle. Das Leder ist brüchig.
Das Paar kam mit den Jungsschuhen V 3416 a, b D am 11.8.2020 aus dem Museum Haldensleben und aus Familienbesitz in die Sammlung: „Die Mutter hatte die Schuhe so gehegt und geliebt. Wir [Die Schenkenden] durften als Kinder nie damit spielen.“ Die Schuhe wurden in der Familie hergestellt, vermutlich vom Ur- oder Urgroßvater. Die Schenkerin und ihr Bruder wurden 1930 in Berlin geboren; die Schuhe waren wahrscheinlich ein Geschenk anlässlich der Zwillingsgeburt.
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