# Zungengürtelhaken und Bombennadel (Bombenkopfnadel)
[Kreismuseum Jerichower Land, Genthin](https://st.museum-digital.de/institution/93)
Sammlung: [Sammlung Stimming](https://st.museum-digital.de/collection/1092)
Inventarnummer: 435b
Beschreibung
Zu den Beigaben einer Urne mit vier Ösenbandhenkeln aus Schermen (Sachsen-Anhalt) gehören ein eiserner Zungengürtelhaken und eine Bombennadel (Bombenkopfnadel). Im Mittelelbegebiet sind Zungengürtelhaken und Bombennadeln häufig mit Segelohrringen vergesellschaftet und bilden charakteristische Grabbeigaben der älteren vorrömischen Eisenzeit, finden sich aber auch noch in der jüngeren vorrömischen Eisenzeit.
Die Bombennadel besitzt einen geraden Schaft aus Eisen. Der kleine Kopf ist aus zwei dünnen Bronzehalbkugeln zusammengesetzt.
In Mitteleuropa der vorrömischen Eisenzeit, insbesondere in Norddeutschlands Jastorf-Kultur, war der Gürtel ein Bestandteil der Tracht. Der Gürtel bestand aus organischem Material und Metallbesatz oder gänzlich aus Metallblech. Am häufigsten finden sich die Schließen der Gürtel, sog. Gürtelhaken, als Beigaben in Urnengräbern. Sie wurden aus Bronze oder Eisen hergestellt. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Form der Gürtelhaken. In der Jastorf-Kultur treten zum Beginn der vorrömischen Eisenzeit vor allem kleine Zungengürtelhaken auf. Diese bestehen aus einem biegbaren Eisenblech, das an einer oder beiden Seiten umgebogene Zungen besitzt (Keiling 2008, 93-94).
Material/Technik
Eisen / geschmiedet; Bronze / gegossen, geschmiedet
Maße
Gürtelhaken: L. 7,3 cm; Br. 1,5 cm; Nadel: L. 12 cm, Dm. Schaft 0,4 cm, Dm. Kopf 1 cm
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- Gefunden ...
+ wer: [Richard Stimming (1866-1936)](https://st.museum-digital.de/people/920)
+ wo: [Schermen](https://st.museum-digital.de/oak?ort_id=76724)
- Wurde genutzt ...
+ wann: 6.-5. Jahrhundert v. Chr.
+ wo: [Mittelelbegebiet](https://st.museum-digital.de/oak?ort_id=79878)
## Literatur
- Heynowski, Ronald (2014): Nadeln erkennen, bestimmen, beschreiben. Bestimmungsbuch Archäologie 3. Berlin/München, Seite 126
- Keiling, Horst (2008): Bemerkungen zu den eisernen v-förmigen Gürtelhaken der Jastorf-Kultur. In: F. Biermann/U. Müller/Th. Terberger (Hrsg.), „Die Dinge beobachten…“ Archäologische und historische Forschungen zur frühen Geschichte Mittel- und Nordeuropas. Archäologie und Geschichte im Ostseeraum 2, 93-105. Rahden/Westf. 2008, Seite 93-94
- Liebschwager, Christa (1958): Die Latène-Zeit im Kreis Burg. Diplomarbeit Univ. Leipzig. Leipzig, Seite 52-53
- Müller, Rosemarie (1985): Die Grabfunde der Jastorf- und Latènezeit an unterer Saale und Mittelelbe. Veröff. Landesmus. Vorgesch. Halle 38. Berlin, Seite 53, 84-85
## Links/Dokumente
- [Terrine mit vier Ösenhenkeln (Urne)](https://st.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=101473)
## Schlagworte
- [Gewandnadel](https://st.museum-digital.de/tag/3416)
- [Grabbeigabe](https://st.museum-digital.de/tag/1090)
- [Gürtelhaken](https://st.museum-digital.de/tag/40057)
- [Jastorf-Kultur](https://st.museum-digital.de/tag/107427)
- [Schmuck](https://st.museum-digital.de/tag/413)
- [Urnenbestattung](https://st.museum-digital.de/tag/44703)
- [Vorrömische Eisenzeit](https://st.museum-digital.de/tag/79615)
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Stand der Information: 2022-12-01 21:16:40
[CC BY-NC-SA @ Kreismuseum Jerichower Land, Genthin](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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