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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) [MOSPh01944(252)]
Erika und Marie hören Grammophon (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam (RR-F)
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Erika und Marie hören Grammophon

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Beschreibung

Zur Werkgruppe “Menschen
Eine umfangreiche Gruppe in Gerda Leos Werk bilden fotografische Porträts. In ihren freien Fotografien experimentierte sie auch über konventionelle Sehgewohnheiten hinaus. Die Bildnisse ihrer Familie, aus dem Freundeskreis oder im Umfeld ihres Studiums an der “Burg“ reichen von en face-Darstellungen bis hin zum verlorenen Profil und zeigen Situationen oder Inszenierungen, in Innen- oder Außenaufnahmen. Einige stilistische und kompositorische Mittel finden sich immer wieder: Tageslicht fällt meist als starkes Seitenlicht auf die Gesichter, so dass, vor allem bei en face-Darstellungen, eine Gesichtshälfte im Dunkel bleibt. Zudem sind die Portraitierten häufig knapp ins Format gesetzt, bis hin zum Anschnitt, oft vor nicht näher definierbarem, hellen oder dunklen Hintergrund. Diese Elemente ihrer Bildsprache finden sich schließlich auch in anderen Sujets wieder, etwa bei Pflanzen- oder Sachaufnahmen. Gerda Leos Aussage: “Man nimmt nur auf, was schon in einem drin ist.“ wird hier visuell nachvollziehbar (zit. n. Staatliche Galerie Moritzburg (Hrsg.), Gerda Leo. Photographien 1926–1932, Leipzig 1994, S. 75).

Zum Motiv “Erika und Marie hören Grammophon
Auf diesem Doppelbildnis portraitierte Gerda Leo ihre beiden Freundinnen Erika Unterbeck (links im Bild) und Marie Schneider (rechts im Bild), die sich in der Emailklasse von Lili Schultz kennengelernt hatten. Nur der Titel der Fotografie gibt Aufschluss über die Szenerie. Auf die Integration des Grammophons, welchem beide Frauen zuhören, verzichtete Gerda Leo und wirft den Betrachter zurück auf das Schauen auf Hörende. Erika Unterbeck legte beide Hände und den Kopf auf ihr Knie und wirkt ganz versunken in die Musik und in sich gekehrt. Das Licht fällt als Seitenlicht auf sie und verschattet eine Gesichtshälfte, ein stilistisches Bildelement, welches Gerda Leo in ihren Portraits häufig anwandte. Marie Schneiders Gesicht im Dreiviertelprofil wird hingegen vom Seitenlicht vollständig erfasst. Sie sieht ihre Freundin an, sieht ihr zu, wie sie sich in der Musik verliert. Von dem umgebenden Raum ist nur ein Vorhang im Hintergrund sichtbar, der zu großen Teilen von dem Schatten der beiden Frauen verdunkelt wird. Gerda Leo wählte einen eng um ihre Freundinnen gefassten Bildausschnitt und zeichnete so ein intimes Portrait einer tiefen Freundschaft.

Schenkung Gerda d'Oliveira-Leo, Amsterdam

Material/Technik

Silbergelatine

Maße

165 x 229 mm

Literatur

  • Staatliche Galerie Moritzburg Halle (Hrsg.) (1994): Gerda Leo, Photographien 1926-1932. Leipzig
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

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