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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) [MOSPh01972(280)a]
Röhren bei Jesau (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam (RR-F)
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Röhren bei Jesau

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Beschreibung

Zur Werkgruppe "Studien- und Sachfotografie“
Einen großen Teil im fotografischen Schaffen von Gerda Leo nehmen die Studien- und Sachfotografien ein, die immer auch dem "Neuen Sehen“ verhaftet sind. Wohl arrangierte und präzise durchdachte Arrangements sind dabei von gefundenen Themen oder Aufgabenstellungen von ihrem Lehrer in der Fotoklasse an der "Burg“, Hans Finsler (1891–1972), zu unterscheiden. Finsler stellte den Schülern Aufgaben im Sinne von Anregungen: Eine Straße entlanggehen und Menschen mit der Kamera beobachten oder tätige, nach etwas greifende oder arbeitende Hände zu fotografieren. Das damit verbundene Ziel war es, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, beweglich werden im Sehen wie im fotografischen Darstellen des Gesehenen.

Die Sachfotografien sind klare Ding-Arrangements und zeugen von Gerda Leos Fähigkeit, mittels weniger gestalterischer Mittel wie etwa Wahl des Bildausschnitts, Lichtinszenierung und Positionierung eines oder weniger Gegenstände ein ausgewogenes Verhältnis von Ding-Präsenz und schlüssiger Bildform zu erreichen.

Zum Motiv “Röhren bei Jesau“
Das kompositorisch reizvolle Motiv simpler, aneinander gereihter Röhren diente Gerda Leo als Experimentierfeld für das "Neue Sehen“. Es gibt noch einen weiteren Abzug im Hochformat mit eben jenen Röhren. Anders als das Querformat, zeigt jener auch die Umgebung mit Mauern, sich unterhaltenden Arbeitern und einer Pferdekutsche. Bildaus- bzw. -anschnitt sowie die Formatwahl sind entscheidende Kriterien für die Intention einer Darstellung. Der eng gefasste Bildausschnitt auf die Röhren führt unweigerlich zur Konzentration auf das Hauptmotiv. Materialität und Strukturen werden sichtbar. Linien ergeben sich und führen den Blick, etwa bei den in die Höhe strebenden Röhren und den Diagonal verlaufenden Linien des Pflasters. Akzente durch das Sonnenlicht bilden einen Kontrast mit dem Dunkel der Röhrenöffnungen und dynamisieren das Bild. Mit wenigen Mitteln gelang es Gerda Leo die wesentlichen Eigenschaften der Röhren hervorzuheben und aus einem gefundenen Motiv eine Fotografie im Stile des "Neuen Sehens“ zu schaffen.

Schenkung Gerda d'Oliveira-Leo, Amsterdam

Material/Technik

Silbergelatine

Maße

167 x 227 mm

Literatur

  • Staatliche Galerie Moritzburg Halle (Hrsg.) (1994): Gerda Leo, Photographien 1926-1932. Leipzig
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

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