Flugblatt von um 1580/90 mit einer Darstellung der "Ars moriendi", der "Kunst zu sterben"
2 Spalten, 4 Verse in Latein
In der Mitte eines Raumes liegt ein sterbender Mann in einem Bett. Daneben steht ein Mönch, der eine Kerze und ein Kruzifix vor den Sterbenden hält. Links knien trauernde und betende Angehörigen. Am Fuße des Bettes stehen mehrere dämonische Gestalten. Der Himmel hat sich über dem Sterbenden geöffnet und seine Seele wird von Engeln emporgehoben.
Der Kupferstich wurde nach einer Vorlage Jan van der Straets gefertigt.
Die Darstellung gehört mit MOIIF00747 und MOIIF00748 in die Kategorie der seit dem ausgehenden Mittelalter weitverbreiteten "Ars moriendi" (Kunst des Sterbens). Das „richtige“ Sterben nahm als eine rituelle Übergangshandlung im Zuge der Reformation eine zentrale Rolle ein. Denn dem Augenblick des Sterbens wurde im Laufe der Zeit eine immer größere Bedeutung beigemessen, da man davon ausging, dass am Sterbebett um die Seele des Sterbenden gekämpft wird.
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