Die Ansicht im überstreckten Querformat zeigt detailreich die Schächte und Hütten dieser bedeutendsten der sieben freien Bergstädte des Harzes, Clausthal. Eine Bockwindmühle und davor ein Holzplatz bestimmen den Vordergrund, dahinter sind Teiche und der Hochharz mit dem Brocken erkennbar, in der rechten Bildhälfte die Schmelzhütten. Der Standort nördlich der Stadt ist heute durch den Bergbau verändert; überhaupt ist wie so oft bei den Ansichten aus älterer Zeit, die Ansicht aus den Aufnahmen einzelner Gebäude und Teile der Stadt zusammengesetzt ("in Prospect gesetzt"), so dass sich keine einheitliche Perspektive ablesen lässt. Die Aussicht zum Brocken links hinter der Bockwindmühle etwa ist etwas stärker an die Stadt gezogen.
Die ausführlichen Bezeichnungen einzelner Örtlichkeiten sind in einer auf einem gerollten Schriftband vermerkten Legende A-Z und dann noch einmal 1-21 erklärt. Unter dieser Legende hat der Stecher seine Autorschaft vermerkt, "Casp. Merian Fecit". Mi. o. in der Darstellung (im Himmel) ist vermerkt "F. B. L. Bergstatt Claussthal Auf dem / Hartz gelegen". Damit ist auch das Fürstentum Braunschweig-Lüneburg als Besitzer der Einkünfte des Bergbaus genannt, dessen Reichtum und Hofhaltung unter den großen Fürstentümern im Lande wesentlich durch den Reichtum seiner teilweise exterritorialen Harzer Besitzungen bestimmt war. Li. u. re. zwei Embleme in einem Kranz, die Verhüttung und den Bergbau darstellend.
Das Blatt kam 2019 als Schenkung der Sammlung Bürger an die Schloß Wernigerode GmbH.
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