Die Ansicht nach einer Zeichnung von Adrian Ludwig Richter zeigt eine Stadtansicht von Quedlinburg aus der Ferne, bei der auf einer Anhöhe zwei Wanderer mit Tornister (Studenten) mit einem auf seinem Tornister sitzenden und Pfeife rauchenden Wanderer im Gespräch sind. Der Weg führt zur Stadt hinab mit der die rechte Bildhälfte bestimmenden Marktkirche St. Benedicti. Im Hintergrund erheben sich auf Hügeln das Stift St. Servatius und ganz rechts in der Ferne das Marienstift auf dem Münzenberg, die durch helles Seitenlicht vor der Silhouette des Harzes hervorgehoben sind. Die Burg und ihre aus Anlass der Beisetzung des Kaisers Heinrich I. zum Stift St. Servatius begründete Kirche sind aufs Engste mit der ostfränkisch-deutschen Reichsgeschichte verbunden.
Andrian Ludwig Richter fertigte seine Zeichnungen mit Harzansichten 1836 während einer Harzwanderung, seine biedermeierliche Staffage entwickelt Beobachtungen zu kleinen Szenen und sucht sie mit der Ansicht in ein Verhältnis zu setzen. Hier wird angedeutet, dass die kirchenreiche und geschichtsträchtige Stadt mit romantischen Fachwerkbauten vor dem eigentlichen Harzgebirge gelegen durchaus ein besuchter Ort für Harzwanderer war. Die Ansicht ist bezeichnet li. u. "Gez. von L. Richter", re. u. "Gest. von T. J. Hincliff", Mi. u. "Quedlinburg."
Das Blatt kam 2019 als Schenkung mit der Sammlung Bürger an die Schloß Wernigerode GmbH.
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