Dargestellt ist ein Blick aus dem ehemaligen Inneren der gewaltigen Klosterkirche der Zisterzienser, erbaut im 13. Jahrhundert als gotischer Bau. Hauptgegenstand der Darstellung sind zweieinhalb Fensterachsen der südlichen Seitenwand, deren Mauerung und Baudetails genau wiedergegeben sind, dargestellt sind außerdem neben einem der Arkadenpfeiler zwei Besucher im Gespräch, deren Kleinheit die Monumentalität der Architektur noch steigert. Nach links geht der Blick auf die Reste des Chores. Hier sind in den Fenstern noch Maßwerkreste zu erkennen. Umgeben ist die Klosterkirche von einigen bescheidenen eingeschossigen Wirtschaftsbauten. Eine Jagdgesellschaft hat links vorn Aufstellung genommen.
Die seltene Radierung konnte bisher nur in einem weiteren Exemplar nachgewiesen werden (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Top 18 a : 47), dort sogar mit einem Verleger- oder Besitzerstempel "C. P. C. Schönemann". Die Darstellung ist von einer Linie gerahmt und darunter re. u. bezeichnet "gez. u. gest. v. Graeher 1820.", darunter Mi. u. "Ruinen der Kloster Kirche zu Walkenried am Harz." Ein Künstler mit Namen Graeher konnte nicht identifiziert werden, eine gewisse Naivität in der Auffassung deutet auf einen lokal tätigen Dilettanten.
Das Blatt gelangte mit der Schenkung der Sammlung Bürger 2019 an die Schloß Wernigerode GmbH.
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