Schlichte, weiße Teekanne im Design der 1950er Jahre in gedrungener Form mit breitem Standring, schulterständigem Bandhenkel, kurzer Tülle und leicht gewölbtem Deckel mit konischem Knauf.
1954 entwarf Industriedesigner und Melitta-Marketingleiter Ernst Jupp (1905-1987) die berühmte Kaffeekanne "Minden" der sogenannten "Form 1", die spätestens seit 1956 in Porzellan produziert wurde und später mehreren Überarbeitungen unterlag. Daraus resultierte 1956 das Kaffeeservice "Minden" (außer der Kaffeekanne Design: F. Burmeister) in Pastelltönen aus Steingut, zu der auch eine Teekanne gehörte. Das Design der hier vorliegenden Porzellanteekanne entspricht einer 2. Generation von Kannen, die 1961 auf den Markt gebracht wurden. Dafür spricht die Markierung innerhalb des Kannendeckels mit der Nummer "1-2" = Form 1, Generation 2. Die Marke "Melitta" wurde bis 1982 genutzt und durch den Markennamen "Friesland Porzellan" ersetzt. Seit 1959 war die Produktdesignerin Lieselotte Kantner (*1923) Leiterin der Design-Abteilung.
Hier handelt es sich um die kleine Version der Teekanne mit einer Höhe von 10 cm, die ein Fassungsvermögen mit 0,35 l hat. Die reguläre Größe mit 15 cm hat ein Fassungsvermögen mit 1,4 l. Sie ist auch bekannt als sogenannte "Utah-Teekanne" (Utah Teapot). Diese war 1975 das Vorbild für eines der ältesten 3D-Modelle der Computergrafik und wurde in verschiedenen animierten Serien, wie den Simpsons genutzt.
(Text: MW)
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