Nicht weniger als sechs Dramen Shakespeares hat Chodowiecki illustriert; nach Hamlet (1778) war Macbeth (1784) das zweite davon. Einige dieser Serien entstanden für den Göttinger Taschenkalender, für den der Stecher zuvor im Zusammenspiel mit Lichtenberg einige seiner berühmtesten moralisch-satirischen Reihen geschaffen hatte (Natürliche und affectirte Handlungen; Heiratsanträge, Centifolium Stultorum).
Die Macbeth-Illustrationen für den Kalender 1785 wurden gefolgt von Illustrationen zu „Heinrich IV.“ (1786), „Lustige Weiber zu Windsor“ (1787) und „Der Sturm“ (1788). Wie die moralisch-satyrischen Darstellungen auf die Anschauung der Lebenwirklichkeit zurückgingen, so die Dramenillustrationen vielfach auf Berliner Inszenierungen. Für die Macbeth-Serie ist dies belegt durch ein Einzelblatt der „Lady Macbeth“ aus dem Jahr 1778 (Engelmann 590), in dem der Name der Schauspielerin, Maria Rosalia Nouseul, angegeben ist, und das seitenverkehr und verkleinert in der Serie wieder erscheint. So dürfte es eine Inszenierung der Doebbelin’schen Gesellschaft sein, die hier bildlich dokumentiert ist. Die Bildunterschriften folgen der Übersetzung von Gottfried August Bürger (1783).
je 10,5 x 5,9 cm
12 Blätter zu Shakespeares "Macbeth"
Beschreibung
Material/Technik
Radierungen
Maße
28 x 42,5 cm
Inventarnummer
[Ca 10083]
Gehört zu
Teil von
Literatur
- Bauer, Jens-Heiner (1982): Daniel Nikolaus Chodowiecki (Danzig 1726 - 1801 Berlin). Das druckgraphische Werk. Die Sammlung Wilhelm Burggraf zu Dohna-Schlobitten. Ein Bildband mit 2340 Abbildungen in Ergänzung zum Werkverzeichnis von Wilhelm Engelmann. Hannover, Nr. 1089-1100
- Engelmann, Wilhelm (1857): Daniel Chodowiecki's sämmtliche Kupferstiche. Beschrieben, mit historischen, literarischen und bibliographischen Nachweisungen, der Lebensbeschreibung des Künstlers und Registern versehen. Leipzig, Nr. 514
- Wormsbächer, Elisabeth (1988): Daniel Nikolaus Chodowiecki. Danzig 1726 - 1801 Berlin. Erklärungen und Erläuterungen zu seinen Radierungen. Ein Ergänzungsband zum Werkverzeichnis der Druckgraphik. Hannover
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