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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt Schatzkunst [DS059a-b] Archiv 2023-10-06 00:03:55 Vergleich

Byzantinische Elfenbeintafeln

AltNeu
5Inventarnummer: DS059a-b5Inventarnummer: DS059a-b
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7Beschreibung7Beschreibung
8Zwei Elfenbeintafeln haben sich im Domschatz in zersägtem und wieder zusammengefügten Zustand erhalten. Die nach oben hin halbrund abschließenden Tafeln zeigen je ein Kreuz, dessen drei obere Arme in blütenförmigen Rosetten enden. Rundmedaillons mit den Brustbildern Christi und der Gottesmutter schmücken die Kreuzesmitte. Am Fuß der Kreuze finden sich weitere Medaillons mit Darstellungen des Apostels Thomas und des Propheten David. Alle Figuren sind durch griechische Beischriften benannt. Das beiderseits des Kreuzesstammes lesbare „NIKA“ beschließt wohl eine ehemals in griechischer Sprache angebrachte Inschrift, die auf den heute verlorenen Partien begann und zu „[Jesus Christus] siegt“ ergänzt werden könnte. 8Die Mitte des 10. Jahrhunderts in Byzanz gefertigten Elfenbeintafeln kamen wahrscheinlich in der Folge des Vierten Kreuzzuges nach Halberstadt. Möglicherweise waren sie ursprünglich zu einem klappbaren Diptychon montiert, das auf einer innen angebrachten Wachsschicht beschreibbar war. Denkbar wäre auch, dass sie Teil eines aus mehreren Tafeln bestehenden Templons waren, das der Abschrankung des Altarraums in einer byzantinischen Kirche diente. An ihrem neuen Aufbewahrungsort wurden sie zersägt und zu zwei Reliquienkästchen umgearbeitet. Hiervon zeugen Fehlstellen und zahlreiche Bohrungen. Erst 1887 wurden die Tafeln wieder zusammengesetzt. Die Gestelle der mittelalterlichen Reliquiare haben sich ebenfalls im Halberstädter Domschatz erhalten (Inv.-Nr. DS028 und DS059).
9Möglicherweise bildeten die beiden Elfenbeintafeln ursprünglich ein klappbares Diptychon, das auf einer innen angebrachten Wachsschicht beschreibbar war. Denkbar wäre auch, dass sie Teil eines aus mehreren Tafeln bestehenden Templons waren, das der Abschrankung des Altarraums in einer byzantinischen Kirche diente. Später, wohl für eine neue Nutzung in Halberstadt, wurden sie zersägt und zu zwei Reliquienkästchen umgearbeitet. Hiervon zeugen Fehlstellen und zahlreiche Bohrungen. Erst 1887 wurden die Tafeln wieder zusammengesetzt. Die Gestelle der mittelalterlichen Reliquiare haben sich ebenfalls im Halberstädter Domschatz erhalten (Inv.-Nr. DS028 und DS059).9Die nach oben hin halbrund abschließenden Tafeln zeigen je ein Kreuz, dessen drei obere Arme in blütenförmigen Rosetten enden. Rundmedaillons mit den Brustbildern Christi und der Gottesmutter schmücken die Kreuzesmitte. Am Fuß der Kreuze finden sich weitere Medaillons mit Darstellungen des Apostels Thomas und des Propheten David. Alle Figuren sind durch griechische Beischriften benannt.
10Das beiderseits des Kreuzesstammes lesbare „NIKA“ beschließt wohl eine ehemals in griechischer Sprache angebrachte Inschrift, die auf den heute verlorenen Partien begann und zu „[Jesus Christus] siegt“ ergänzt werden könnte.
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11Material/Technik12Material/Technik
12Elfenbein, teilweise gefasst; Holz (Ahorn)13Elfenbein, teilweise gefasst; Holz (Ahorn)
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34## Literatur35## Literatur
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36- Flemming, Johanna (1979): Byzantinische Schatzkunst. Berlin, S. 73 f.37- Flemming, Johanna (1979): Byzantinische Schatzkunst. Berlin, Seite 73 f.
37- Flemming, Johanna; Lehmann, Edgar; Schubert, Ernst (1990): Dom und Domschatz zu Halberstadt. Leipzig, S. 249 f.38- Flemming, Johanna; Lehmann, Edgar; Schubert, Ernst (1990): Dom und Domschatz zu Halberstadt. Leipzig, Seite 249 f.
38- Fuhrmann, Hans (2009): Die Inschriften des Doms zu Halberstadt. (Die Deutschen Inschriften, hrsg. v. d. Akademien der Wissenschaften in Düsseldorf, Göttingen, Heidelberg, Leipzig, Mainz, München und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, Bd. 75, Leipziger Reihe Bd. 3.). Wiesbaden, Katalog Nr. 239- Fuhrmann, Hans (2009): Die Inschriften des Doms zu Halberstadt. (Die Deutschen Inschriften, hrsg. v. d. Akademien der Wissenschaften in Düsseldorf, Göttingen, Heidelberg, Leipzig, Mainz, München und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien, Bd. 75, Leipziger Reihe Bd. 3.). Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, Katalog Nr. 2
39- Hrsg. von Harald Meller, Ingo Mundt, Boje E. Hans Schmuhl (2008): Der Heilige Schatz im Dom zu Halberstadt. Regensburg: Schnell & Steiner, Katalog Nr. 440- Hrsg. von Harald Meller, Ingo Mundt, Boje E. Hans Schmuhl (2008): Der Heilige Schatz im Dom zu Halberstadt. Regensburg: Schnell & Steiner, Katalog Nr. 4
40- Janke, Petra (2006): Ein heilbringender Schatz. Die Reliquienverehrung am Halberstädter Dom im Mittelalter. Berlin, München, S. 242-244, Katalog Nr. 28.a41- Janke, Petra (2006): Ein heilbringender Schatz. Die Reliquienverehrung am Halberstädter Dom im Mittelalter. Berlin, München, Seite 242-244, Katalog Nr. 28.a
41- Koenen, Ulrike (2020): [Kulturelle Missverständnisse? Zur Aufnahme byzantinischer Kunstwerke im Westen](https://doi.org/10.11588/propylaeum.659). In: Körntgen, Ludger u. a. (Hrsg.): Byzanz und seine europäischen Nachbarn: Politische Interdependenzen und kulturelle Missverständnisse. (Byzanz zwischen Orient und Okzident Bd. 17). Mainz 2020, S. 119-138, hier S. 124-12742- Koenen, Ulrike (2020): [Kulturelle Missverständnisse? Zur Aufnahme byzantinischer Kunstwerke im Westen](https://doi.org/10.11588/propylaeum.659). Mainz, Seite 124-127
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43## Links/Dokumente44## Links/Dokumente
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58Stand der Information: 2023-10-06 00:03:5559Stand der Information: 2023-02-02 08:59:29
59[CC BY-NC-SA @ Kulturstiftung Sachsen-Anhalt](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)60[CC BY-NC-SA @ Kulturstiftung Sachsen-Anhalt](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt

Der gotische Dom St. Stephanus und St. Sixtus in Halberstadt birgt zahlreiche Kunstwerke, in denen die Frömmigkeit von vielen Generationen zum...

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