Das gut 20 cm hohe, in Form eines textilen oder ledernen Beutels (lat. bursa) gestaltete Reliquiar wird im Vergleich zu verwandten Stücken und anhand stilistischer Eigenheiten, wie etwa den kräftigen Perlbändern an den Kanten, in die 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts eingeordnet.
Es enthält neben Partikeln von Papst Sixtus und den Heiligen Kölner Jungfrauen auch äußerst kostbare Passionsreliquien: ausweislich der Inschrift am unteren Rand der Schauseite etwa Holz vom Kreuz Christi sowie Überreste des Essigschwammes und des Schweißtuches. Sie werden in einer kreuzförmigen Kammer im Inneren des Reliquiars sicher verwahrt, die sich auf der leicht eingedrückten Vorderseite abzeichnet.
Der trapezförmige Holzkorpus ist mit vergoldetem Silberblech verkleidet und war einst reich mit Applikationen verziert, worauf zahlreiche Nagellöcher und Abdrücke hinweisen. Das Zentrum der Schauseite schmückte wohl ein gleicharmiges Kreuz. Die zwei seitlichen Ausbuchtungen dienten wahrscheinlich zum Aufhängen des Reliquiars mithilfe von Bändern oder Ketten.
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