Fünfknopffibel, vollständig
Das Gewandspangen-Paar (Fibeln) stammt aus einem Grabfund auf dem Friedhof der Gemeinde Oberwerschen, nahe der Stadt Zeitz. Konkret sind sie Teil eines Fundkomplexes von Grabbeigaben eines Frauengrabs aus dem 5. und 6. Jahrhundert nach Christus. Zusätzlich zu den Bügelfibeln wurden der Frau folgende Grabbeigaben (positioniert an unterschiedlichen Stellen im Grab) mitgegeben: zwei ebenfalls vergoldete S-förmige Fibeln, ein doppelkonischer Spinnwirtel, ein Goldbrakteat mit einer Hängeöse, eine melonenförmige Glasperle, ein Bronzenadelfragment, drei weitere Glasperlen, eine Bernsteinperle, zwei Bronzeschlüssel, das Fragment eines kleinen Bronzeringes, eine Eisenschere und ein Eisenmesser in einer Lederscheide, ein Bronze- und ein Eisenring, ein Zweireihenkamm, eine Millefioriperle und ein tierischer Röhrenknochen.
Bügelfibeln bestehen klassisch aus drei Teilen: einer Kopfplatte, dem Bügel sowie der Fußplatte. Bei dem Paar Fünfknopffibeln handelt es sich um Bügelfibeln, die eine halbrunde Kopfplatte mit ursprünglich fünf spulenförmigen Knöpfen und einer rhombischen Fußplatte mit Tierkopfabschluss besitzen. Charakteristisch bei den beiden Fibeln ist die rautenförmige Fußplatte mit dem kleinen Dreiknopfende. Auf der Kopfplatte der Fibeln sind verschiedene Rankenmuster erkennbar.
Die beiden Fünfknopffibeln sowie die die S-förmigen Fibeln, waren mit einem Großteil der anderen Grabbeigaben ab 1981 Leihgaben an das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale). Als Gesamtkonvolut sollten diese in die kommende Dauerausstellung über die Völkerwanderungszeit integriert werden. Die Fibel und die anderen Grabbeigaben sind 2016 an das Museum Schloss Moritzburg Zeitz zurückgegeben worden, da sie im Landesmuseum nicht mehr für Ausstellungszwecke gebraucht wurden. Im Oktober 2022 wurden sowohl die beiden Fünfknopffibeln als auch das Paar S-Fibeln, zusammen mit dem Rapier des Herzogs Moritz von Sachsen-Zeitz restauriert. Seit Januar 2023 ergänzen sie nun thematisch unsere Dauerausstellungen.
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