Dieses Dirndlkleid wurde in den 1940er Jahren von einer Havelbergerin getragen und gelangte aus ihrer Hand einige Jahrzehnte später ins Museum.
Das Obermaterial des Kleides bildet Baumwolle in Leinwandbindung, welche rot und schwarz bedruckt wurde und ein Streublümchenmuster aufweist. Im Oberteil ist ein Futter aus weiß-grün-karierter Kunstfaser mit roten Herzen (Leinwandbindung mit Zierschuss) eingearbeitet. Auf der Vorderseite des Oberteils bedinden sich Verzierungen aus 1,2 cm breiten Ripsbändern (Kunstseide), auf den Rückennähten ebenfalls. Am Hals- und den Ärmelausschnitten wurden rote Paspeln gearbeitet. Der Verschluss erfolgt vorn mit sechs Perlmuttknöpfen und zwei schwarzen Druckknöpfen. Der untere Rand ist mit einem roten Stoßband besetzt, welches als Vorstoß hervorschaut.
Der ungefütterte Rock ist in die Taillennaht eingerüscht, die Falten darunter wurden mit zwei Nähten fixiert.
Die Bluse besteht aus weißer Baumwolle. Sie hat vorn einen runden, hinten einen flachovalen Ausschnitt. Hinten unter dem Ausschnitt befinden sich kleine, nach beiden Seiten weisende Falten, vorn ein gepaspelter Schlitz und daneben ebenfalls nach außen weisende Falten (alle Falten fixiert). Die ellenbogenlangen, unten mit einem Gummiband versehenen Ärmel sind mit dichteren, ebenfalls fixierten Falten in die Schulternaht eingelegt. Am Ausschnitt und an den Ärmelenden wurde eine Klöppelspitze eingearbeitet. Der Verschluss erfolgt vorn mit einem kleinen Perlmuttknopf und einer genähten Öse. Am Saum befinden sich vorn seitlich je ein Perlmuttknopf und eine genähte Öse unklarer Funktion, vielleicht zum Engerstellen.
weitere Maße:
Kleid: Trägerbreite 5 cm, Rocklänge 65 cm, Seitennähte 13 cm, Rockweite 192 cm
Bluse: GL 39 cm, hinten Mitte 38 cm, Schulternähte 11 cm, Ärmel gesamt 40 cm, Weite unten 96 cm, Spitze 4 cm, Schlitz 10 cm
ar
