Obwohl aus der Biedermeierzeit stammend ist dieses in sehr feiner Kreuzstickerei in Seide auf Leinen gearbeitete Tuch durchgängig mit traditionellen Motiven bestickt. Es ist in drei Blöcke gegliedert.
In den oberen drei Fünfteln dominieren mehr oder weniger in Reihen angeordnete stilisierte Blumen-/Lebensbaummotive sowie zwei Blütenkränze mit den Initialen "MG" bzw. "SG". Außerdem finden sich u. a. die Justitia als Symbol der Gerechtigkeit, eine Vogelschale, ein Vogelpaar (Vogelpaare als Liebessymbol), zwei Nelkenvasen und eine Nelken-/Vogelschale (Nelke - in der gesamten europäischen Volkskunst beliebtes Glückssymbol wie auch Symbol für Mutterliebe), das dreitürmige Gebäude als Symbol der Himmelsburg, des himmlischen Jerusalem, sowie noch einmal (frei) die Initialen "MSG" und die Datierung "1826".
Die unteren zwei Fünftel sind in zwei Blöcke gegliedert: links insgesamt zehn ornamentale florale bzw. geometrische Borten, rechts diverse kleine Motive (Vögel, Stühle mit Tisch und Leuchter, Tiere, Kronen, Alphabet- und Ziffernreihen.
Außerdem befinden sich verstreut auf dem Tuch einzelne, später mit Rot eingestickte Initialen, u. a. "IS". Die ursprünglichen Farben der Stickseide (rot, grün, blau, gelb) sind dagegen verblasst.
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