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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Gemäldesammlung [MOI00296] Archiv 2024-03-25 17:03:46 Vergleich

Drei Mädchen

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1# Drei Mädchen1# Drei Mädchen
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3[Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)](https://st.museum-digital.de/institution/17)3[Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)](https://st.museum-digital.de/index.php?t=institution&instnr=17)
4Sammlung: [Gemäldesammlung](https://st.museum-digital.de/collection/53)4Sammlung: [Gemäldesammlung](https://st.museum-digital.de/index.php?t=sammlung&instnr=17&gesusa=53)
5Sammlung: [moderne_digital](https://st.museum-digital.de/collection/589)5Sammlung: [moderne_digital](https://st.museum-digital.de/index.php?t=sammlung&instnr=17&gesusa=589)
6Inventarnummer: MOI002966Inventarnummer: MOI00296
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8Beschreibung8Beschreibung
9Auf einer Wiese liegen drei junge Mädchen in einer im Hintergrund weit in die Tiefe reichenden Landschaft. Die Gruppe präsentiert sich dem Betrachter in einer leichten Untersicht, wodurch sie eine nahezu skulpturale Wirkung erhält. Diese Wahrnehmung wird unterstützt durch die kompositorische Verschmelzung der Körper und deren farbliche9Auf dem Bild der "Drei Mädchen" von 1932 sind alle typischen Elemente der Neuen Sachlichkeit, das Romantische, das Metaphysische und Landschaft, vereint. Die Figuren lagern, als seitlich liegender Rhombus in völligem Gleichgewicht komponiert, in einer flachen Landschaft, deren Tiefe unendlich wirkt, weil die Mädchen aus nächster Nähe und beinahe formatfüllend aufgebaut sind. Diese Malerei folgt nirgendwo dem Augenschein und unterläuft so auch den Begriff der Sachlichkeit, da der Blick nirgendwo Gesehenes objektiviert. Entscheidend ist stattdessen die Setzung einer unaufhebbaren Zeitlosigkeit, die mehr von Sehnsucht als von Wahrnehmung spricht. Bis in die detaillosen Kleider und bis in die komplementäre Farbgebung ist das Motiv auf Ausgleich und Innerlichkeit gestimmt.
10Zusammenführung über die Töne ihrer Bekleidung. Die Mädchengruppe ist eingepasst in ein aus den beiden unteren Ecken des Bildträgers aufragendes Dreieck, dessen Spitze der Kopf des mittleren Mädchens bildet. Die beiden äußeren Figuren sind in Teilen außerhalb der kompositorischen Grundform platziert. Durch ihre Präsenz verdeckt die Gruppe den Ausblick in die Bildtiefe, die lediglich durch den Landschaftsausschnitt am linken Bildrand zu erahnen ist.10(Schneider, Katja (Hg.) 2008 "Moderne und Gegenwart - das Kunstmuseum in Halle") | S. 178 f.)
11Das Gemälde ist eine charakteristische Komposition der 1930er Jahre von Georg Schrimpf. Nach expressionistischen Anfängen und einer vorübergehenden Tätigkeit im Umfeld der Münchner Räterepublik entwickelte der Maler und
12Grafiker seit den 1920er Jahren die ihm eigene Handschrift. Nach dem großen Pathos der Expressionisten vor dem Ersten Weltkrieg wandten sich die Künstler der Neuen Sachlichkeit einer an der Realität, den faktischen Erscheinungen der Dinge und den sozialen Widersprüchen der Nachkriegsgesellschaft orientierten Kunst zu. Der Kunsthistoriker Franz Roh unterteilte die Künstler in einen sogenannten linken Flügel, der mit den sozialkritischen Veristen, allen voran Otto Dix, benannt ist, und einen rechten Flügel, in dem er Künstler wie Schrimpf oder Alexander Kanoldt
13zusammenfasste, die sich mit starkem Bezug auf die Bildsprache vergangener Epochen, wie die Kunst der Romantik und des Klassizismus, ausdrückten. 1925 stellte Gustav Friedrich Hartlaub diese neue Malerei in Mannheim als Neue Sachlichkeit vor – eine Wanderausstellung, die im Fortgang u. a. auch in Halle (Saale) Station machte.
14Neben seinen typischen Figurenbildern, bestehend aus Darstellungen junger Mädchen, oft in eine Lektüre vertieft oder den Blick in die Landschaft werfend, schuf Schrimpf in den 1930er Jahren vor allem Darstellungen der Voralpenlandschaft – weit in die Tiefe des Landschaftsraumes weisende Szenen, denen, gleich den Figurenkompositionen, stets etwas Melancholisches eigen ist. Über den Bildern liegen ein unbestimmtes Sehnen und die bedrohliche Ruhe einer Erstarrung.
15Mit diesen Werken war es Künstlern wie Georg Schrimpf möglich, nach 1933 ohne Einschränkungen weiterarbeiten zu können. So wurde Schrimpf an die Staatliche Hochschule für Kunsterziehung in Berlin berufen. 1937 wurden dennoch 33 seiner frühen expressionistischen Werke als „entartet“ beschlagnahmt und in der Münchner Femeausstellung präsentiert, obwohl Funktionäre wie Rudolf Heß und Walther Darré Arbeiten von ihm kauften und beauftragten.
161937 wurde Schrimpf aus seinem Lehramt entlassen.
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18Material/Technik12Material/Technik
19Öl auf leinwand13Öl auf leinwand
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49Stand der Information: 2024-03-25 17:03:4643Stand der Information: 2021-04-19 13:21:44
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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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