# Rippicha
[Museum Schloss Moritzburg Zeitz](https://st.museum-digital.de/?t=institution&instnr=81)
Sammlung: [Fotoplatten](https://st.museum-digital.de/?t=sammlung&instnr=81&gesusa=582)
Inventarnummer: XI/P/2569
Beschreibung
Seine erste urkundliche Erwähnung findet Rippicha in einer Naumburger Bischofsurkunde vom 10.04.1192 unter dem Namen Ribchowe. Bischof Ulrich II. von Naumburg-Zeitz kaufte 1405 die Güter in Rippicha und Lotzitz von den Gebrüdern Puster. Als Besitzer der Güter in Rippicha folgen nun viele Namen, einige von ihnen waren zugleich Rittergutsbesitzer von Gladitz: u.a. 1550-1577 von Pflug, bis 1638 von Minkwitz, bis 1834 von Landwüst. Diese waren als Besitzer der Güter Gutsherren, die auch die Gerichtsbarkeit (Patrimonialgerichtsbarkeit) ausübten. Dieses Recht wurde den Rittergutsbesitzern von Gladitz 1673 auch urkundlich bestätigt.
Viel Unruhe brachte der Dreißigjährige Krieg in den Ort und auch von der Pest blieb das Kirchspiel nicht verschont. Die erste in der Chronik erwähnte "Pestleiche" ist am 26.11.1636 begraben worden. In der Zeit des Siebenjährigen Krieges quartierten sich 1759 königlich-preußische Truppen in Regimentsstärke in Rippicha ein.
Der Ort und die umliegenden Dörfer gehörten bei der ersten urkundlichen Erwähnung zur Klosterkirche der Stephansgemeinde in Zeitz. Um 1350 schenkte, nach Bitten der Kirchenmitglieder, der "Ehrbare Ritter zu Kuhndorf" Hans Syringk der Kapelle zu Rippicha 2 Gehölze (das Mühlholz) hinter der Pfarre. Etwa um 1520 ist die Kapelle zu einer selbstständigen Parochialkirche erhoben worden. Der erste lutherische Pfarrer predigte ab 1539. 1669 bekam die Kapelle einen Turm und wurde zu einer Kirche erweitert. Sie diente nun 200 Jahre dem Kirchspiel Rippicha als Gotteshaus. Wegen Baufälligkeit musste diese Kirche 1824 abgerissen werden, der Altarraum aus gotischer Zeit blieb erhalten. Am 14.10.1824 wurde der Grundstein für eine neue Kirche gelegt, die am 14.10.1826 (ohne Turm) geweiht wurde. Der weithin sichtbare Kirchturm konnte erst im September 1868 eingeweiht werden, allerdings kostete dieser mehr als der gesamte Kirchenneubau. In jüngerer Zeit wurde Rippicha bekannt durch das Wirken von Pfarrer Oskar Brüsewitz, der sich am 18. August 1976 vor der Michaeliskirche in Zeitz aus Protest gegen die herrschende Ideologie in der DDR anzündete und seinen Verbrennungen am 22. August 1976 erlag.
Material/Technik
Fotopapier / Fotografie
Maße
Fotoplatte 13x18 cm
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- Aufgenommen ...
+ wann: 1900-1933 [circa]
+ wo: [Rippicha](https://st.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=3882)
## Bezug zu Personen oder Körperschaften
- [Ulrich II. von Radefeld (1399-1409)](https://st.museum-digital.de/?t=people&id=9418)
## Bezug zu Orten oder Plätzen
- [Suxdorf](https://st.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=3819)
## Literatur
- Gudrun und Siegfried Eißner (1992): Rippicha - Ereignisse-Begebenheiten-Tatsachen.
## Schlagworte
- [Dreißigjähriger Krieg](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=9156)
- [Gotik](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=3636)
- [Holländerwindmühle](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=10891)
- [Parochialkirche](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=11100)
- [Patrimonialgerichtsbarkeit](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=11099)
- [Pest (Krankheit)](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=226)
- [Siebenjähriger Krieg](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=990)
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Stand der Information: 2021-11-26 22:34:15
[CC BY-NC-SA @ Museum Schloss Moritzburg Zeitz](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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- https://st.museum-digital.de/data/st/images/201301/24100806826.jpg