Die seit den 1950er Jahren in den Kiesgruben am nördlichen Stadtrand beobachteten Funde wurden in früheren Veröffentlichungen unter der Bezeichnung »Magdeburg-Nord« zusammengefasst. Jedoch zeigte es sich später, dass eine Trennung zwischen Magdeburg-Rothensee und dem 4 km entfernten Komplex der Barlebener/Neustädter Funde doch zweckmäßig ist; zumal letztere Materialien aus einem zusammenhängenden Kiesabbaugebiet stammen, durch das nur eine künstliche (Gemarkungs-)Grenze verlief.
Außer Artefakten und Faunenresten kamen auch zwei menschliche Schädelreste - darunter ein Stirnbein mit einem mächtigen Überaugenwulst - zum Vorschein, über deren zeitliche Einordnung zunächst allerdings keine Klarheit gewonnen werden konnte.
Faustkeile zählen zu den ältesten von Menschen bewußt bearbeiteten und hergestellten Geräten. Kennzeichnend ist die mandelförmige Gestalt mit einer teilweise umlaufenden Schneidekante. Die Machart folgte dabei zwei wesentlichen Grundmustern. Zum einen wurde ein Kernstein durch gezielte Abschläge in die gewünschte Form gebracht. Zum andern wurden die so gelösten Abschläge zu Werkzeugen weiterverarbeitet. Dies geschah durch gezieltes Bearbeiten mit Klopfsteinen sowie Holz- oder Geweihstücken, bis die gewollte Form erreicht wurde.
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