Diese Radierung trägt als einzige Claudes eine Inschrift. Sie lautet: "Apollo, welcher der Zeit gehorcht. Der Frühling beginnt den Tanz, der Sommer mit seiner Hitze bleibt nicht aus, Herbst folgt mit seinem Wein, der Winter hält seinerseits den Einzug." Die vier Jahreszeiten sind durch ihre Gewänder und die Kränze in ihren Haaren charakterisiert. Apoll in der Bildmitte bestimmt als Sonnengott den Wechsel der Jahreszeiten und führt somit die von rechts heranschreitende Gruppe an. Am linken Bildrand sitzt der geflügelte Gott Chronos, die Personifikation der Zeit. Normalerweise mit Zeichen der Vergänglichkeit ausgestattet, greift er hier in die Saiten einer Lyra. Diese einzige Allegorie Claudes bezieht sich auf das Leben und dessen Vergänglichkeit sowie die Erneuerung im Reigen der Jahreszeiten. Sie entstand gleichzeitig mit dem Gemälde Lorrains, das dasselbe Thema hat. Es handelt sich dabei um ein sehr persönliches Spätwerk des Künstlers; die letzte seiner seltenen kleinen Kupfertafeln.
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