Restbestand (Nachbildungen) des Depotfundes I von Dieskau, OT Kabelsketal
Fundumstände: 1874 auf der Buschbreite im »Sauren Loch« beim Drainieren von einen Arbeiter aus Schkeudiz in einer Tiefe von etwa 1,25 m gefunden. Ursprünglich soll es sich (laut der Angaben aus dem 19. Jh.) um insgesamt 13 Goldgegenstände gehandelt haben. Veräußert über mehrere Zwischenhändler konnte 1874 das Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin nur noch fünf Objekte angekauft. Der Rest wurde offensichtlich von den Zwischenhändlern verkauft oder eingeschmolzen. Seit 1945 befindet er sich als Beutekunst im Staatlichen Puschkin Museum der Bildenden Künste in Moskau (Inv.-Nr. App 336; 367; 370; 1734). Das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle (Saale) besitzt originalgetreue Kopien des Depotrestbestandes.
Seit 1979 wird dieser Fund in der Forschung auch als Inventar einer frühbronzezeitlichen "Fürstenbestattung" angesprochen. Diese Interpretation ist nach neuem Forschungsstand nicht mehr haltbar, da sie auf einer falschen Lokalisierung der Fundstelle beruht.
Zusammensetzung des Restinventars: goldene Beilklinge mit halbkreisförmiger Schneide (Typ Langquaid), Nackenausschnitt und doppeltem, fein eingraviertem Strichband, zwei goldenen Armbänder mit fünffacher Längsrippung, ein goldener Armring mit Stempelenden und fünf teilweise schräg gekerbten Längsrippen (Typ Leubingen), ein Ösenring aus goldhaltigem Silber (Elektron).
Bedeutung: Das Ensemble ist der größte Golddepotfund der Frühbronzezeit in Mitteleuropa.
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