Weiblicher Dreiviertelakt von schlankem Körperbau mit am Kopf in skizzenhafter Form gegebenen nach hinten geführten Haar. Der Sockel der Figur ist mit einer wellenförmigen Struktur versehen, die ihn als Wasser definiert, das ihre Knie umspült. Die Figur wendet sich von der frontalen, leicht geöffneten Stellung der Beine mit einer durch den Körper ziehenden Drehung um etwas mehr als 45 ° nach links, so dass das Gesicht schon leicht abgewendet ist. Der rechte Arm ist bis zum Ellenbogen mit einer technisch bedingten Stütze zwischen Hand und Körper waagerecht vom Körper abgespreizt, der linke eng am Körper liegend hinter den Rücken geführt, so dass die Figur sich in ihrer ungewöhnlichen und überzogenen Bewegung leicht nach links neigt. Sie erscheint dadurch in ihrem instabilen und abwehrenden Ausdruck bzw. in einem Moment einer heftigen, plötzlichen Bewegung expressiv gesteigert. Eine ähnliche Wendung des Kopfes findet sich bei Minnes "Frauenbüste (Melancholie)" aus dem selben Jahr wie die "Badende I" und eine ähnliche Bewgung in der Studie einer weiblichen Gewandfigur, vergleichbar ist auch die linke Figur der Fotolithografie "Die Verworfenen", beide von 1898, in denen anstelle von Wasser, Gewänder in ähnlichen Falten den Körper umfließen.
Die Figur wurde wahrscheinlich wie alle Marmorfiguren von dem von Minne gefertigten Gipsmodell durch Mitarbeiter in den Stein übertragen. Sie wurde auch in Bronze ausgeführt.
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