Im Jahr 1916 fertigte Max Slevogt verschiedene Grafiken für die von Paul Cassierer und Leo Kestenberg herausgegebene Zeitschrift "Der Bildermann" an. Wie auch viele andere Künstler der Klassischen Moderne, wurde auch Slevogt von den Geschehnissen im Zuge des Ersten Weltkrieges nachhaltig geprägt, was in seiner Kunst zum Vorschein kommt. Die allgemeine Kriegsbegeisterung im Jahre 1914 ergriff auch Max Slevogt und führte zum Einsatz als Kriegsreporter an der Westfront. Die anfängliche Begeisterung wich den ernüchternden und prägenden Kriegserfahrungen, die dazu führten, dass er sich an der pazifistischen Kriegszeitschrift "Der Bildermann" beteiligte, um die Konsequenzen und Gräueltaten des Krieges mehr in das Bewusstsein der verklärten Bevölkerung zu verankern.
Die Lithografie "Symbole der Zeit IX" aus dem Jahr 1916 erschien in der Dezember-Ausgabe des gleichen Jahres in der Zeitschrift. Die drei personifizierten Schrecken des Krieges spielen sarkastisch den Kriegsalltag nach. Während der Linke zwei längliche Knochen als Fernglas benutzt, verwendet der Mittlere ein Leichenbein als Gewehr. Am rechten Rand erscheint eine schwarze Figur als Unheilbringer über die Szenerie.
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