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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Gemäldesammlung [MOI00107] Archiv 2021-04-14 17:43:25 Vergleich

Am Handeckpass

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5Inventarnummer: MOI001075Inventarnummer: MOI00107
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7Beschreibung7Beschreibung
8Von 1837 an zieht sich das Handeckmotiv durch das gesamte Schaffen des Malers. Er setzte das Gebirgsmassiv am Lauf der Aare, in der Nähe von Meyringen gelegen, dramatisch in Szene. Ein von düsteren Wolken umhüllter Gipfel und der im Mittelpunkt schlaglichtartig beleuchtete Felsen verdeutlichen die in Gewitterstimmung aufgewühlte Natur. Das von romantischem Gefühl ausgehende Bild lässt dem Betrachter zu wenig Spielraum. In wenig abweichenden Varianten nutzt der Maler die äußeren Effekte des Motivs, um Publikumserfolge zu erzielen. Eine kleine Replik befindet sich im Museum des Louvre in Paris, ein weiteres Bild im Museum Genf, zahlreiche Gemälde des Motivs in Privatbesitz. 8Der schweizerische Maler Alexander Calame hat nur eine kurze Ausbildung bei dem Landschaftsmaler François Diday (1802–1877) absolviert, jedoch keine Akademie besucht. Trotzdem konnte Calame, als er ab 1835 seine Gemälde der schweizerischen Landschaft in Paris und Berlin ausstellte – insbesondere mit den Alpenansichten –, bald Erfolge verzeichnen. In seinem Gemälde Am Handeckpass setzte er die gewaltige Gebirgslandschaft am Oberlauf der Aare in der Nähe von Meiringen im Berner Oberland gekonnt in Szene. Trefflich ist die Stimmung nach einem Gewitter wiedergegeben. Die drohenden dunklen Wolken ziehen langsam ab und lassen die ersten Sonnenstrahlen passieren. Diese tauchen einen der Felsen am Ausgang der Klamm, aus der sich die Aare windet, in ein warmes Licht und machen ihn dadurch zum Einstiegsmotiv in das Bild. Im Hintergrund erhebt sich ein Felsmassiv aus dem Nebeldunst. Das Grün der Aare setzt am unteren Bildrand den Schlussakkord für die dramatische Erzählung. Diese bühnenartige, von romantischer Gefühlsbewegung durchwebte Inszenierung einer Gewitterstimmung hat den Künstler zu mehreren Versionen ermutigt. Eine etwas kleinere Fassung mit dem Titel Das Tal der Aare bei Meyringen (1838) zum Beispiel wird heute im Louvre bewahrt. Doch gelang es dem Künstler in jenem Bild nicht, den Gegensatz zwischen dem besonnten Felsen und den Gewitterwolken so eindrucksvoll in
9Bezeichnet unten links: Alexandre Calame Geneve9Szene zu setzen wie in dem halleschen Gemälde. Auch lässt das Bild in Paris die Liebe zum Detail und eine ähnliche Genauigkeit in der Durchführung vermissen. Im 19. Jahrhundert gehörte Alexander Calame zu den populären Landschaftsmalern. Vielleicht erlaubt dieses Gemälde, welches noch vor Max Sauerlandts Wirken im städtischen Museum in Halle (Saale) von Paul Reiling erworben worden war, Rückschlüsse auf den Kunstgeschmack, der in der Stifterfamilie Steckner vorherrschte.
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36Stand der Information: 2021-04-14 17:43:2536Stand der Information: 2021-10-27 16:56:17
37[CC BY-NC-SA @ Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)37[CC BY-NC-SA @ Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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