Marées hat das Gemälde 1883 begonnen. 1885 schenkte er es Adolf von Hildebrand, behielt es jedoch im Atelier, um weiter daran zu arbeiten. Bis 1886 wurde das Bild mehrfach übermalt. Es weist besonders in der rechten Bildhälfte eine reliefartige Malschicht mit starkem Craquelée auf, auch ist es nachgedunkelt.
Die aus der Bildmitte gerückte, sitzende Gestalt eines jungen Mädchens erweckt durch die etwas ungleichen Proportionen einen leicht unbeholfenen, fast rührenden Eindruck. Dazu lässt die verschattete Augenpartie dieses Wesen rätselhaft erscheinen. Emailartig hebt sich der weiße glatte Körper des Mädchens von der fast schwarzen Dunkelheit des Gebüsches ab. Die im dunkelblau-grünlichen Hintergrund sichtbaren zarten Baumstämme bilden ein Gegengewicht zu der Figur.
Ein dort angedeuteter Hirsch ist heute kaum noch wahrnehmbar. Vielleicht kann der Schmetterling rechts unten im Bild als Symbol der Psyche gedeutet werden.
1885 schuf Marées eine Wiederholung des Bildes. Von seinem Schüler Karl von Pidoll wurden mehrere Zeichnungen nach dem Gemälde angefertigt. Eine dieser Zeichnungen von Karl von Pidoll, um 1883 (Bleistift und Kohle, H 162, Meier-Graefe, Bad. II, Nr. 808), befindet sich im Graphischen Kabinett der Staatlichen Galerie Moritzburg Halle.
de