Postkarte im Hoch-bzw.Querformat.
Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse.
Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst:
"den 7.5.16 // Meine allerliebste gute Idel! // Meine süße kleine Schnobel! // Meine liebe gute Idel erhalte soeben // deine liebe Karte vom 3.5. und will gleich // mit dieser Karte antworten, habe mich herz- // lich darüber gefreut. Um 9 Uhr geht mein // Dienst wieder los und jetzt ist´s 7 Uhr. Jetzt // eben erfahren wir, das in Berlin die // Frauen tüchtig los gegangen sein sollen // wegen Hungersnot. Der Krug geht so lange // zu Wasser bis er bricht, was solls auch blos // werden, es ist zum verzweifeln. Mach dir // ja keine Geldkosten meine Idel mit // der Packetchenschickerei, das sind die Zeiten // nicht dazu. 2 x 2 M sind von mir unter- // wegs, unterdessen dich diese Karte an- // trifft wirst du wohl das Geld erhalten haben. // Bei uns siehts noch nicht aus wie Frieden, // daß kann ich Euch meine Lieben offen sagen // wir wissen alle nicht wo das noch hinführen // soll. Der Stellungskampf wird immer // grausamer. Meine liebe gute kleine // Schnucke schreibst mir eben daß du auf // Briefchen lauerst. Sei nicht böse, wenn jetzt // mal eine Karte mehr kommt mein // Herzchen, es wird in Frankreich brenzlich // ich hatte es wohl schon geschrieben // daß wir wieder allarmiert sind. // Sonst bin ich noch gesund meine Lieb- // linge. Hezliche Grüße u. Küsse // sendet von Herzen Dein Arthur // Auf Wiedersehn! Euer Papa!".
Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf ein Stadttor.
Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 7. Mai 1916
Beschreibung
Material/Technik
Papier, Bleistift / Druck, Handschrift
Maße
L: 8,9 cm x B: 13,9 cm
Inventarnummer
[A_3057.78]
Gehört zu
Teil von
1. Weltkrieg (462)
Literatur
- Museum Wolmirstedt (2014): Begleitheft zur Sonderausstellung "2014 - 100 Jahre Erster Weltkrieg". Wolmirstedt
[Stand der Information: ]
Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren
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