Postkarte im Querformat.
Vorderseite mit schwarzem Vordruck für Empfängeradresse.
Der persönliche Text wurde handschriftlich mit Bleistift verfasst: "Am 1.6.16. // Mein heißgeliebtes Frauchen! // Am 27.5. wars, als ich den // unliebsamen Brief erhielt. // Heute ist bereits schon wieder // der 31.5., die Post ist ausge- // rufen und ich habe nichts er- // halten. Einer unverschämten // Groll habe ich auf die Person, // welche diesen elenden Mist // heraus gebracht hat. Mir liegt // sehr viel Interesse // daran, daß du meine liebe // Frau die Person namhaft // machst. Schenckst du natürlich // der betreffenden Person mehr // Glauben, und teilst mir // den Namen nicht mit, // dann weiß ich, daß zwischen // uns eine Person ist welche // hetzt. Willst du es mit mir // verderben oder mit der // Person? Ich habe keine Lust // derartige Verdächtigungen // auf meinen Gewissen ruhen // zu lassen und bitte dich als meine // Frau solchen Vorkommnissen anders // entgegenzutreten.".
Rückseite mit Druck, Motiv: Blick auf einen Gebäudezug einer Stadt., Text: "Bahnhof". Sowie Forstsetzung des handschriftlichen Textes der Vorderseite: "Kind sei vernünftig! Keine richtigen Weltanschauungen // und Überzeugung was es für // Menschen giebt hast du noch nicht, sonst würdest // auf solchen Kinderquatsch garnicht horchen. // Ich kann das garnicht begreifen, wir sind // uns doch gegenseitig gut, da sag mir doch // mal die Person welchen diesen Mist macht. // Horche nicht auf fremde Zungen. // Ich bin nur Arbeiter und // wenn ich Dich nicht hätte leiden // können, hätte ich doch nicht geschrieben. // Genügt das schwarz auf weiß".
Feldpostkarte von Arthur Wunderlich an Ida Wunderlich, 1. Juni 1916
Beschreibung
Material/Technik
Papier, Bleistift / Druck, Handschrift
Maße
L: 8,6 cm x B: 13,6 cm
Inventarnummer
[A_3057.83]
Gehört zu
Teil von
1. Weltkrieg (462)
[Stand der Information: ]
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