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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Porzellan [MOKHWPO01404]
Kaffeekännchen (Portionskanne) "Kaffee Hag" (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Klaus-Eberhard Göltz (CC BY-NC-SA)
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Kaffeekännchen (Portionskanne) "Kaffee Hag" Modellnummer 2789

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Description

Zylindrischer Körper, eckiger Henkel, dreieckig ausgezogenen Schnaupe mit Kapillare.(=Tropfenfänger). Ansteigender Deckel mit schwarzem Kugelgriff. Deckelhalterung "Ideal Favorit"
Dekor: Beidseitig beschriftet: "KAFFEE HAG COFFEIN FREIER BOHNEN KAFFEE"

Service "Kaffee Haag", Modellnummer 2789, Entwurf 1930/31
Der Eintrag ins Modellbuch lautet: "Kaffe Handels A.G. Bremen Kaffeekanne Haag". Erstausformung 1931.
Das Kaffeehausgeschirr ist eine Weiterentwicklung eines bereits 1907 entworfenen Services. Die Portionskanne ist eine verbesserte Variante der Mitte der 20er Jahre produzierten Kanne aus der königlich privilegierten Porzellanfabrik Tettau (PO01403). Die Funktionalität wurde verbessert: die tropfenauffangenden Rillen am Körper, wurden durch die nicht tropfende Schnaupe mit Kapillare ersetzt, die 1929 bei Bauscher eingeführt und patentiert wurde. Die Schnaupe ist durchbohrt, eine feine Rille führt in der Innenseite zurück zum Körper. Diese Kapillare bewirkt das Zurückziehen des Tropfens beim Aufrichten der kanne. Die Entwicklung war produtkionstechnisch sehr aufwendig, da erst durch Testreihen der ideale Neigungswinkel ermittelt werden musste. Das Problem des Tropfens wurde dadurch, im Gegensatz zu dem Model Mitte der 20er Jahre, bereits an seiner Ursache behoben. Der Deckel weist die von Bauscher 1928/29 entwickelte Deckelhalterung "Ideal-Favorit" auf, die das Herunterfallen des Deckels bei starker Neigung verhinderte. Die 1929 als Reichspatent (D.R.P.) und als Gebrauchsmuster (D.R.G.M.) angemeldete Deckelhalterung wurde auf der Frühjahresmesse 1929 der Öffentlichkeit präsentiert. Am Mündungsrand der Kanne sowie am Deckel springt jeweils eine Zunge hervor, die beim Neigen der Kanne den Deckel mit dieser verhaken und somit das Herunterfallen verhindern. Bereits um 1880 hatte Bauscher einen festsitzenden Deckel für die Kaffeekanne "Neukonisch" entwickelt, dessen Halterung allerdings außen sichtbar war, so dass "Ideal-Favorit" eine ästhetisch ansprechendere Lösung darstelt. Das Prinzip der Deckelhalterung hat sich bis heute nicht wesentlich verändert. Verbunden mit der neuen Deckelhalterung war auch eine spürbare Erleichterung für die Reinigung des Deckels. Bauscher änderte den üblichen, innen eine schwer zu reinigende Vertiefung bildenden Deckel dahingehend, dass man den Deckel innen einfach gerade schloss. Da Gastronomieporzellan ständig benutzt wird und unter Zeitdruck gereinigt werden muss, war diese einfache Änderung ein nicht unerheblicher Zuwachs an Funktionalität. Gleichzeitig wurde der Deckel dadurch bruchsicherer und hygienischer, da sich in ihm kein Wasser nach der Reinigung sammeln konnte. Auch diese Erfindung der Firma Bauscher wird bis heute in der Gatsronomie benutzt.

Stempelmarke: Unterglasurgrün:in Oval: ·BAUSCHER·WEIDEN

Material/Technique

Porzellan, weiß, glasiert, Aufglasurdruck in Rot und Schwarz

Measurements

Höhe 11,5 cm

Literature

  • Bake, Kristina (1997): Kunsthandwerk und Design. Bestandskatalog Porzellan, erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Halle (Saale), 93
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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