Dargestellt ist eine Ansicht von Schloss und Stadt Wernigerode aus südwestlicher Richtung, im Vordergrund führt ein Fahrweg, der menschenleer ist, in die Tiefe. Es handelt sich um ein häufiger dargestelltes Motiv, so etwa auf Göttinger Stammbuchblättern oder auch 1835 im Pfennig-Magazin - ebenfalls in der Sammlung.
Der neuen rückseitigen Beschriftung, die das Blatt dem Architekten und Altertumsforscher in Bad Frankenhausen Wilhelm Günther Bleichrodt (1784-1857) zuordnet, kann gefolgt werden, denn die kleinteilige etwas steife Auffassung und die menschenleere Darstellung findet sich auch auf anderen Werken des Maler-Dilettanten, von dem auch zwei weitere Zeichnungen in der Sammlung der Schloß Wernigerode GmbH zeugen. In dieser Sammlung befindet sich auch eine kolorierte Ausführung dieser Radierung, die in der Dauerausstellung des Museums auch angesehen werden kann. Eine Vorzeichnung diesem Motiv vom selben Künstler ist in der Sammlung Bode nachweisbar.
Die Ansicht ist unsigniert und bezeichnet Mi. u. "Wernigerode.", auf dem altem Rückkarton ist vermerkt "Bleicherodt".
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