Der Dichter Gleim hatte bedeutende Sammlungen zur literarischen Kultur der Aufklärung zusammengetragen: Eine Porträtgalerie mit ihm befreundeter Dichter und Denker der Zeit, das erste deutsche Literaturarchiv und eine große Bibliothek. Nach seinem Tod 1803 übernahm sein Nachlassverwalter Wilhelm Körte die Sammlungen. Nach dessen Tod 1846 wurden sie dem Domgymnasium in Verwahrung gegeben wurden.
1861 konnte die Gleim’sche Familienstiftung, die Eigentümerin der Sammlungen, das Haus, das der Dichter und Domsekretär 56 Jahre lang als Amtssitz bewohnt hatte, erwerben und 1862 als Museum eröffnen – das vierte Dichterhaus und eines der ersten Sammlermuseen in Deutschland. Die vielgelesene „Leipziger Illustrirte“ berichtete über die Museumsgründung. Den Text hatte der Halberstädter Apotheker und Denkmalpfleger und Kulturaktivist Friedrich Lucanus verfasst, die Holzstiche waren nach Zeichnungen des Ballenstedter Zeichenlehrers Carl Jordan gearbeitet.
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