Die Sammlungskonzeption Gleims, wie sie bis heute die Bestände des Gleimhauses prägt, ist gekennzeichnet durch den Zusammenhang von Porträts, Büchern und Handschriften von Freunden und weiteren verdienten Zeitgenossen. Vereinzelt reicherte Gleim diese Sammlungen mit persönlichen Stücken seiner Freunde an. So bewahrte er von Klopstock eine Feder auf, mit der dieser eine Ode geschrieben hatte, sowie einen Reisehut. Letzteren hatte er von Klopstocks zweiter Gemahlin Johanna Elisabeth am 27. März 1801 erhalten; in dem Begleitschreiben heißt es: "Endlich mein bester Gleim, sende ich Ihnen Klopstock seinen alten Huth, ich hätte es längst thun sollen, ich flehe zu Ihrer Freundschaft mir diesen Schein von Nachlässigkeit zu verzeihen. K. grüßt seinen alten Freunde tausendmahl, er ist zwar mit Ihnen über Stolberg nicht einerley Meinung, aber seine Freundschaft ist wie die Ihrige immer u ewig." (Handschriftensammlung Gleimhaus, Hs. A. 2230)
In dem Reisehut sollte wohl auch Klopstocks Reise- und Wanderlust erinnert werden, seine Beweglichkeit. Während der Jahre, in denen Klopstock in seiner Vaterstadt Quedlinburg ansässig war, waren er und Gleim häufig gemeinsam unterwegs, er gern auch hoch zu Ross, ganz im Gegensatz zu Gleim, der ungern ritt, worüber Klopstock noch in seinen letzten Lebensjahren witzelte.
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