Hans Caspar Hirzel (1725-1803) studierte Medizin, interessierte sich aber stark für Literatur und Philosophie. Als Assistenzarzt in Potsdam machte er Bekanntschaft mit Gleim, Ramler, Ewald von Kleist und Sulzer. 1747 kehrte er nach Zürich zurück, wurde 1751 Stadtphysikus und oberster Spitalarzt, 1763 Mitglied des Großen Rates und 1778 des kleinen und geheimen Rates in Zürich. Hirzel war ein erfolgreicher Neurologe, verbesserte aber auch die Ausbildung der Hebammen und die Hygieneverhältnisse in der Medizin. Als Vertreter der praktischen Aufklärung setzte sich Hirzel besonders für die Verbesserung der Landwirtschaft ein. Er war Mitbegründer der Helvetischen Gesellschaft. In der Züricher Aufklärungsgesellschaft nahm Hirzel als Vermittler eine wichtige Rolle ein.
Hirzel an Gleim, Zürich, den 29. September 1787: "Sie wünschen mein Porträt sehr zu den Sechzigen in Ihrem Tempel der Freundschaft zu stellen. Nichts kann schmeichelhafter für mich sein. Hier ist es - so mich Rehberg in einem freundschaftlichen Enthusiasmus malte. Jedermann findet es kennbar, und da ich saß, befand ich mich in der besten Laune - ich erzählte dem Maler das Glück der Freundschaft, das ich in Potsdam genossen und das mir jeden Umgang mit Deutschen von Geschmack und edlem Gefühl zu einer Feier machte. Ich dachte also vorzüglich an Sie und redete vorzüglich von Ihnen. Werdmüller ist in der Copie sehr glücklich gewesen. Nehmen Sie diese als ein Andenken zum Geschenk an."
verso: Hirzel / gemahlt / für / GLEIM
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