Das Bild gehört zu dem mehrere Tafeln umfassenden Zyklus "Tagebuch". Dieser entstand in den Jahren 1983 bis 1987. Kennzeichen der Bilder aus dieser Reihe ist die eigenständige Bildform, bei der die Malfläche in mehrere Binnenbilder strukturiert ist. Oftmals überzieht auch ein kommentierender Text die Leinwand, so dass sich in wechselseitiger Ergänzung ein typisches Text-Bild-Konglomerat ergibt, wie es etwa von Drehbüchern her bekannt ist. Tatsächlich hat die Bildform ihren Ursprung in der Szenenablaufskizze, einer übersichtlichen Darstellung von einzelnen Bildern, die ein Bühnengeschehen in der Theaterarbeit übersichtlich zur Darstellung bringt. Die Tagebuchbilder insgesamt können als ein in Malerei übersetztes persönliches Tagebuch des Künstlers angesehen werden. Markanterweise ergänzen die Tafeln das schriftliche Tagebuch des Künstlers gerade da, wo dieses größere zeitliche Lücken im Text aufweist.
Das vorliegende Tagebuchbild zeigt 18 in einem Raster angelegte Miniaturen, die persönliche Befindlichkeiten des Künstlers wiedergeben und dabei das Thema der Nibelungen reflektieren. Die Auseinandersetzungen mit dem Nibelungenthema geschieht u.a. im Vorfeld einer Ausstellung in München, an der Schleef mit einigen Bildern teilnahm. Des Weiteren reflektiert das Bild auch Theatererfahrungen am Schauspiel Frankfurt.
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