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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Metall & Schmuck [MOKHWEM00591]
Amulettbehälter „tumar“ mit aufgesetzten Blüten- oder Vogelmotiven (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) (RR-F)
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Amulettbehälter „tumar“ mit aufgesetzten Blüten- oder Vogelmotiven

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Beschreibung

Amulettbehälter „tumar“ mit aufgesetzten Blüten- oder Vogelmotiven. Der wichtigste und am weitesten verbreitete Schmuck Mittelasiens setzt sich aus drei Elementen zusammen: dem Zylinder „bozbend“ zur Aufnahme eines beschriebenen Amulettes, dem aufgesetzten dreieckigen Bergmotiv (auf Karteikarte als Fruchtbarkeitssymbol beschrieben) und den klingenden Anhängern zum Vertreiben der bösen Geister. Frauen im gebärfähigen Alter tragen den „tumar“ vor dem Leib, um ihre Fruchtbarkeit, bzw. das ungeborene Leben zu schützen.
Der Amulettzylinder ist graviert und teilvergoldet. Er besitzt fünf ovale, orangene, flache Karneole, in Zargen, die horizontal orientiert aufgereiht sind. Durch die vertikalen, silbernen punzierten Linien ist der Zylinder optisch in fünf gleichgroße Segmente unterteilt. Die Seiten des Zylinders können abgenommen werden. Das Oberteil ist als Bergmotiv stilisiert, fünf gefasste Karneole ergeben eine Dreiecksform, der Sechste ist in der Mitte. Das Oberteil ist teilweise durchbrochen gearbeitet, wodurch die Dreiecksform noch mehr betont wird. Auf den kuppelförmigen Kappen der Amulettröhre und dem Dreiecksschild ist der Hintergrund der Rankenornamente mit Punzen mattiert. Der Rand ist von neun silbernen, geprägten Blüten- oder Vogelelementen gesäumt. Unter dem Amulettzylinder ist ein durchbrochen gearbeitetes Tulpenmotiv zu erkennen (ein reziproker Fries aus Tulpenblüten). Die Tulpen gelten als Symbol für Schönheit und des im Frühling wiedererwachten blühenden Lebens. Dazwischen sind fünf, ovale, orangene Karneole in Zargen gefasst. Darunter hängen 15 Fuchsschwanzketten, an denen jeweils ein Glöckchen befestigt ist.

Material/Technik

Silber, Vergoldung, Karneole, graviert, vergoldet, gefasst, gelötet, montiert

Maße

Objektmaß: 31,5 x 29 x 3,5 cm, Gewicht: 909 g

Literatur

  • Schletzer, Dieter und Reinhold (1983): Alter Silberschmuck der Turkmenen. Ein Beitrag zur Erforschung der Symbole in der Kultur der Nomaden Innerasiens. Berlin
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

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