museum-digitalsachsen-anhalt
STRG + Y
de
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Metall & Schmuck [MOKHWEM00602]
„asyk“-Element aus einem Zopfschmuck (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) (RR-F)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

„asyk“-Element aus einem Zopfschmuck

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

„asyk“-Element aus einem Zopfschmuck. Die Gattung des Zopfschmuckes wird als „sačlyk“ bezeichnet („sač“ bedeutet Haar, Zopf). Die Gattung ist in Turkmenistan in zwei Hauptformen und mehreren Zwischenformen verbreitet: als „asyk“ und als „sačmondžuk“. Die Bedeutung von „asyk“ kann divers sein: damit kann das überqueren (eines Berges) gemeint sein, Vorteil, Heiraten, oder einfach nur „aufhängen“ (in Bezug auf die Art den Schmuck zu tragen). Hinter dem Ausdruck steht auch die Veränderung der Lebenslage eines jungen Mädchens zur Frau und Heirat, und die somit verbundene Erwartung der Nachkommenschaft. Die letzte Bedeutung ist bei den Turkmenen die geläufigste und spiegelt sich auch in den Motiven und Symbolen auf dem Schmuck wieder. Die Karneole symbolisieren die Raumbeherrschung, die Symbole auf der teilvergoldeten Platte stehen für Regeneration und Fruchtbarkeit. Die Form des „asyk“ wirkt wie die eines Herzens, dabei handelt es sich aber um eine anthropomorphe weibliche Form, die Dreierlei zu verstehen ist: als Weltscheibe, als invertiertes Bergmotiv und als Unterwelt (wo die Ahnen der Turkmenen weilen). Der Zopfschmuck wird der Braut von den Eltern des Bräutigams geschenkt, und von der Frau bis zur Geburt ihres ersten Sohnes getragen. Danach bewahrt sie den Schmuck auf, damit sie ihn der zukünftigen Frau ihres Sohnes zur Hochzeit schenken kann. Mit der Hochzeit der Frau verändert sie ihre Haartracht: anstatt vier Zöpfen trägt sie nur noch zwei, die nach hinten über den Rücken fallen. In diese zwei Zöpfe wird der „asyk“-Schmuck gehängt.
Es handelt sich um ein sehr schlicht gestaltetes „asyk“, teilvergoldet mit fünf roten, ovalen Karneolen im Mugelschliff in Zargen gefasst. Die herzförmige Grundplatte ist spiegelsymmetrisch mit silbernen Wasserzeichen (vermutlich) verziert. Drei Karneole sind vertikal übereinander auf in der Mitte angeordnet, die zwei äußeren sind vertikal angewinkelt und stehen so leicht schräg, wodurch sie die Grundform des „asyk“ betonen. An den flachen Teil des Zopfschmuckes ist eine silberne Röhre gelötet, womit das „asyk“ im Zopf der Frau befestigt werden kann. Der Rand ist unverziert und leicht erhöht. Der obere Rand ist noch vergoldet, zur Spitze hin scheint das Silber immer mehr durch bis die Vergoldung fehlt; vermutlich war der ganze Rand feuervergoldet und es handelt sich um Abnutzungsspuren.

Material/Technik

Silber, Vergoldung, Karneole, gefasst, gelötet, montiert

Maße

Objektmaß: 13,2 x 9,2 x 1 cm, Gewicht: 81,6 g

Literatur

  • Schletzer, Dieter und Reinhold (1983): Alter Silberschmuck der Turkmenen. Ein Beitrag zur Erforschung der Symbole in der Kultur der Nomaden Innerasiens. Berlin
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.