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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Metall & Schmuck [MOKHWEM00658]
Rückenschmuck „asyk“ mit „tumar“-Aufsatz (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) (RR-F)
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Rückenschmuck „asyk“ mit „tumar“-Aufsatz

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Beschreibung

Rückenschmuck „asyk“ mit „tumar“-Aufsatz. Die Gattung des Zopfschmuckes wird als „sačlyk“ bezeichnet („sač“ bedeutet Haar, Zopf). Die Gattung ist in Turkmenistan in zwei Hauptformen und mehreren Zwischenformen verbreitet: als „asyk“ und als „sačmondžuk“. Die Bedeutung von „asyk“ kann divers sein: damit kann das überqueren (eines Berges) gemeint sein, Vorteil, Heiraten, oder einfach nur „aufhängen“ (in Bezug auf die Art den Schmuck zu tragen). Hinter dem Ausdruck steht auch die Veränderung der Lebenslage eines jungen Mädchens zur Frau und Heirat, und die somit verbundene Erwartung der Nachkommenschaft. Die letzte Bedeutung ist bei den Turkmenen die geläufigste und spiegelt sich auch in den Motiven und Symbolen auf dem Schmuck wieder. Die Karneole symbolisieren die Raumbeherrschung, die Symbole auf der teilvergoldeten Platte stehen für Regeneration und Fruchtbarkeit. Die Form des „asyk“ wirkt wie die eines Herzens, dabei handelt es sich aber um eine anthropomorphe weibliche Form, die Dreierlei zu verstehen ist: als Weltscheibe, als invertiertes Bergmotiv und als Unterwelt (wo die Ahnen der Turkmenen weilen). Der Zopfschmuck wird der Braut von den Eltern des Bräutigams geschenkt, und von der Frau bis zur Geburt ihres ersten Sohnes getragen. Danach bewahrt sie den Schmuck auf, damit sie ihn der zukünftigen Frau ihres Sohnes zur Hochzeit schenken kann. Mit der Hochzeit der Frau verändert sie ihre Haartracht: anstatt vier Zöpfen trägt sie nur noch zwei, die nach hinten über den Rücken fallen. In diese zwei Zöpfe wird der „asyk“-Schmuck gehängt.
Den "asky"-Schmuck der Saryk-Turkmenen kennzeichnen eine reiche Verwendung filigraner Drahtbänder, die mandelförmigen Durchbrüche, sowie die Bekrönung durch die Miniaturausführung eines "tumar"-Amuletts.
Der silberne, „asyk“-Anhänger hat einen „tumar“-Aufsatz mit einer „bozbend“-Röhre als Bekrönung. Die Ösen für die Aufhängung sind seitlich auf dem Amulettzylinder und an der Spitze des dreieckigen Aufsatzes befestigt, sowie auf den herzförmigen Rundungen der Platte. Der dreieckige Bergmotiv-Aufsatz über der „bozbend“-Röhre ist mittig mit einem quadratischen Karneol verziert. Die Ränder sind mit gezwirntem und in Schlaufen gelegtem Draht verziert. Der Amulettzylinder ist schlicht gehalten, mit lediglich drei vertikalen Linien aus Draht als Verzierung. Der Übergang zur herzförmigen Platte wird von zwei Reihen Schräglinien aus Draht und einer Reihe aus vier blauen Glassteinen in Kastenfassungen betont. Vertikal über die ganze Platte verläuft ein Streifen aus Drahtverzierungen. Drei Fassungen mit Karneolen sind auf der Linie gereiht: oben oval, mittig rund und mugelig, unten achteckig. Die rechte und linke Seite zieren auch jeweils runde Karneole in Zargenfassungen.

Material/Technik

Silber, Vergoldung, Karneole, Glassteine, graviert, gelötet, gefasst

Maße

Objektmaß: 28,4 x 16,2 x 2 cm, Gewicht: 322,8 g

Literatur

  • Schletzer, Dieter und Reinhold (1983): Alter Silberschmuck der Turkmenen. Ein Beitrag zur Erforschung der Symbole in der Kultur der Nomaden Innerasiens. Berlin
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

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