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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Metall & Schmuck [MOKHWEM00659]
„asyk“ (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Provenance/Rights: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) (RR-F)
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„asyk“

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Description

Die Gattung des Zopfschmuckes wird als „sačlyk“ bezeichnet („sač“ bedeutet Haar, Zopf). Die Gattung ist in Turkmenistan in zwei Hauptformen und mehreren Zwischenformen verbreitet: als „asyk“ und als „sačmondžuk“. Die Bedeutung von „asyk“ kann divers sein: damit kann das überqueren (eines Berges) gemeint sein, Vorteil, Heiraten, oder einfach nur „aufhängen“ (in Bezug auf die Art den Schmuck zu tragen). Hinter dem Ausdruck steht auch die Veränderung der Lebenslage eines jungen Mädchens zur Frau und Heirat, und die somit verbundene Erwartung der Nachkommenschaft. Die letzte Bedeutung ist bei den Turkmenen die geläufigste und spiegelt sich auch in den Motiven und Symbolen auf dem Schmuck wieder. Die Karneole symbolisieren die Raumbeherrschung, die Symbole auf der teilvergoldeten Platte stehen für Regeneration und Fruchtbarkeit. Die Form des „asyk“ wirkt wie die eines Herzens, dabei handelt es sich aber um eine anthropomorphe weibliche Form, die Dreierlei zu verstehen ist: als Weltscheibe, als invertiertes Bergmotiv und als Unterwelt (wo die Ahnen der Turkmenen weilen). Der Zopfschmuck wird der Braut von den Eltern des Bräutigams geschenkt, und von der Frau bis zur Geburt ihres ersten Sohnes getragen. Danach bewahrt sie den Schmuck auf, damit sie ihn der zukünftigen Frau ihres Sohnes zur Hochzeit schenken kann. Mit der Hochzeit der Frau verändert sie ihre Haartracht: anstatt vier Zöpfen trägt sie nur noch zwei, die nach hinten über den Rücken fallen. In diese zwei Zöpfe wird der „asyk“-Schmuck gehängt.
Der „asyk“-Anhänger hat einen „tumar“-Aufsatz mit einer „bozbend“-Röhre als Bekrönung und ist reich mit feuervergoldeten Ornamenten und aufgelöteten Verzierungen geschmückt. Die geriffelten Ösen für die Aufhängung sind seitlich auf dem Amulettzylinder und an der Spitze des dreieckigen Aufsatzes befestigt, sowie auf den herzförmigen Rundungen der Platte. Der teilvergoldete dreieckige Bergmotiv-Aufsatz über der „bozbend“-Röhre ist mittig mit einem ovalen Karneol in einer Fassung verziert. Die Ränder sind mit gezwirntem und in Schlaufen gelegtem Draht verziert. Der Hals des Anhängers wirkt sehr lang, ist trapezförmig und mit einem Gabelrankenmuster verziert. Seitlich befindet sich jeweils ein schräger, rot-orangener ovaler Karneol in einer Fassung. Der Rand ist umlaufend leicht erhaben und ist mit mehreren Reihen gezwirntem und in Schlaufen gelegtem Drahte verziert. Eine erhabene vertikale Linie mit dem gleichen Muster zieht sich durch die Mitte des Anhängers. Auf der Hälfte ist die Linie unterbrochen und dort ist ein großer, ovaler, orangener Karneol in einer Fassung befestigt. Ein ovaler Karneol bildet den Abschluss der Mittellinie. Die Feuervergoldungen sind sehr üppig und zieren als Gabelrankenmotiv beide Seiten der Herzform.

Material/Technique

Silber, Vergoldung, Karneole, graviert, gelötet, gefasst

Measurements

Objektmaß: 31,3 x 17,3 x 1,3 cm, Gewicht: 522,7 g

Literature

  • Schletzer, Dieter und Reinhold (1983): Alter Silberschmuck der Turkmenen. Ein Beitrag zur Erforschung der Symbole in der Kultur der Nomaden Innerasiens. Berlin
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Object from: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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