Händel, Georg Friedrich: Scipio an opera / Compos'd by Mr. Handel. - London : Cluer, [1726?]. - 102 S. : Ill. (Kupfertitel)
Smith (1960), S. 65, Nr. 1 oder 2
Händel komponierte die Oper "Scipio" (eigentlich "Publio Cornelio Scipione", HWV 20) Anfang 1726 auf ein Libretto von Paolo Rolli. Die Uraufführung fand am 12. März des gleichen Jahres im King's Theatre am Londoner Haymarket statt. Die Handlung bezieht sich auf eine Episode aus dem 2. Punischen Krieg, die bei Livius (XXVI, 50) überliefert ist. Der römische Feldherr Scipio Africanus soll nach Eroberung der Stadt Cartagena eine schöne weibliche Geisel, die er selber sehr attraktiv fand, samt Lösegeld ihrem Verlobten übergegeben haben.
Im Mai 1726 erschien die gedruckte Erstausgabe im Verlag von John Cluer im Bow Church Yard, London. Bei dem hier vorliegenden Druck handelt es sich um den ersten oder zweiten Druck dieser Erstausgabe. Letzterer erschien 1726 oder 1727. Die Subskribentenliste führt einige mehr oder weniger prominente Zeitgenossen Händels auf, z. B. die Komponisten Henry Carey und Johann Sigismund Cousser (auch: Kusser), die Librettisten Newburgh Hamilton und Charles Jennens, den Schriftsteller und Arzt Dr. John Arbuthnot sowie eine von Händels treuesten Anhängerinnen Elizabeth Legh.
Am Beginn der Arien ist der jeweilige Sänger oder die Sängerin der Uraufführungen genannt. Dabei handelt es sich um Antonio Baldi, Francesca Cuzzoni, Senesino, Livia Constantini, Luigi Antinori und Giuseppe Maria Boschi.
Der Band war früher Teil der Sammlung des französischen Bankiers André Meyer (1898-1979), die 2012 bei Sotheby's versteigert wurde. 2015 erwarb die Stiftung Händel-Haus den Band.
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