Was Chodowiecki nach einem gerichtsaktengestützten Bericht in der “Berlinischen Monatsschrift” unter dem Titel “Eine Schatz Gräber Geschichte” illustriert ist eine Posse der hahnebüchenen Überlistung einer leichgläubigen reichen Witwe, der Witwe Ruschke in Quappendorf bei Fürstenwalde. Nachdem diese bereits mehrfach in ihrer Schwäche für Wünschelrutengänger und Kaffeesatzleser auf Betrüger hereingefallen war, wurde sie von einem angeblichen 'überstudierten' Schatzgräber im großen Stil ausgenommen. Bei einer nächtlichen Schatzsuche zitierte dieser , wie Chodowiecki zeigt, den Geist eines Schatzes, der zusagte, diesen Schatz freizugeben, sofern man dem Kloster Neuzelle eine bedeutende Stiftung zukommen lasse. Tatsächlich stieß man bald auf eine Kiste. Vor deren Öffnung musste jedoch die Stiftung getätigt werden. Der Schatzgräber bot sich als Überbringer dieser Summe an, welche die Witwe in Erwartung des Schatzes leichten Herzens gab. Selbstverständlich machte der Schatzgräber sich mit der Summe aus dem Staub und überließ das Öffnen der Kiste, die nur Sand und Steine barg, der Witwe.
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