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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt Schatzkunst [DS080] Archiv 2023-04-14 15:32:59 Vergleich

Schachfigur

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1# Schachfigur1# Schachfigur
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3[Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt](https://st.museum-digital.de/institution/140)3[Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt](https://st.museum-digital.de/?t=institution&instnr=140)
4Sammlung: [Schatzkunst](https://st.museum-digital.de/collection/928)4Sammlung: [Schatzkunst](https://st.museum-digital.de/?t=sammlung&instnr=140&gesusa=928)
5Inventarnummer: DS0805Inventarnummer: DS080
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7Beschreibung7Beschreibung
8Ein konischer, sich aufwärts leicht verjüngender Korpus aus massivem Bergkristall wurde im oberen Teil zur Hälfte dergestalt abgearbeitet, dass eine sattelförmig gewölbte Stufe entstand. Den erhöhten Teil bekrönt eine knopfförmige Aufwölbung. Ein eingraviertes vertikales Strich- und horizontales Zackenmuster strukturiert die Oberfläche. 8Ein konischer, sich aufwärts leicht verjüngender Korpus aus massivem Bergkristall wurde im oberen Teil zur Hälfte dergestalt abgearbeitet, dass eine sattelförmig gewölbte Stufe entstand. Den erhöhten Teil bekrönt eine knopfförmige Aufwölbung. Ein eingraviertes vertikales Strich- und horizontales Zackenmuster strukturiert die Oberfläche.
9Die Form folgt derjenigen frühmittelalterlicher Schachsteine, wie sie in der arabischen Kultur, die keine figürlichen Darstellungen erlaubte, vom 8. bis 12. Jahrhundert bezeugt ist. Aus Bergkristall wurden sie in den Zentren für Bergkristallbearbeitung, im fatimidischen Kairo oder im sassanidischen Basra hergestellt. Dabei handelt es sich um die sehr abstrahierte Form eines Königs, der der indischen Figur des Königs folgt, welcher auf einem Elefanten reitet: Der niedrigere Teil war zuvor der Elefantenkopf, der erhöhte dagegen der kastenförmige Sitz, in dem der König thront. Sein Kopf wurde zur runden Knopfwölbung der Bergkristalloberseite. Vergleichbare Schachfiguren haben sich im Domschatz zu Osnabrück und in Diözesanmuseum von Lérida in Spanien erhalten und datieren ins 10. oder 11. Jahrhundert. Die Größe der Figur lässt auf ein sehr großformatiges Spiel, sein kostbares Material auf einen Eigentümer hohen Hauses, möglicherweise aus königlichem Besitz schließen. 9Die Form folgt derjenigen frühmittelalterlicher Schachsteine, wie sie in der arabischen Kultur, die keine figürlichen Darstellungen erlaubte, vom 8. bis 12. Jahrhundert bezeugt ist. Aus Bergkristall wurden sie in den Zentren für Bergkristallbearbeitung, im fatimidischen Kairo oder im sassanidischen Basra hergestellt. Dabei handelt es sich um die sehr abstrahierte Form eines Königs, der der indischen Figur des Königs folgt, welcher auf einem Elefanten reitet: Der niedrigere Teil war zuvor der Elefantenkopf, der erhöhte dagegen der kastenförmige Sitz, in dem der König thront. Sein Kopf wurde zur runden Knopfwölbung der Bergkristalloberseite. Vergleichbare Schachfiguren haben sich im Domschatz zu Osnabrück und in Dözesanmuseum von Lérida in Spanien erhalten und datieren ins 10. oder 11. Jahrhundert. Die Größe der Figur lässt auf ein sehr großformatiges Spiel, sein kostbares Material auf einen Eigentümer hohen Hauses, möglicherweise aus königlichem Besitz schließen.
10Seine Bewahrung in Halberstadt ist bis ins Mittelalter bezeugt und erklärt sich aus der Überlieferung, dass es sich um einen Stein aus einem Schachspiel Karls des Großen (gest. 814) handele. Der Kaiser wurde als Bistumsgründer und seit seiner Heiligsprechung im 12. Jahrhundert auch als Heiliger intensiv im Halberstädter Dom verehrt. Mehrere Kunstwerke und Reliquien wie der Karlsteppich (Inv. Nr. DS520), sein Bildnis auf einer bemalten Tür zum Hohen Chor oder das Fragment des Schädels im Karlspokal (Inv. Nr. DS068), Skulpturen im und am Dom zeugen noch heute davon. Der Bergkristall reihte sich hier als Berührungsreliquie in die Karlsverehrung ein. Sein Material symbolisierte darüber hinaus innerhalb der Edelsteinallegorese Christus oder das göttliche Licht.10Seine Bewahrung in Halberstadt ist bis ins Mittelalter bezeugt und erklärt sich aus der Überlieferung, dass es sich um einen Stein aus einem Schachspiel Karls des Großen (gest. 814) handele. Der Kaiser wurde als Bistumsgründer und seit seiner Heiligsprechung im 12. Jahrhundert auch als Heiliger intensiv im Halberstädter Dom verehrt. Mehrere Kunstwerke und Reliquien wie der Karlsteppich (Inv. Nr. DS520), sein Bildnis auf einer bemalten Tür zum Hohen Chor oder das Fragment des Schädels im Karlspokal (Inv. Nr. DS068), Skulpturen im und am Dom zeugen noch heute davon. Der Bergkristall reihte sich hier als Berührungsreliquie in die Karlsverehrung ein. Sein Material symbolisierte darüber hinaus innerhalb der Edelsteinallegorese Christus oder das göttliche Licht.
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12Material/Technik12Material/Technik
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21- Hergestellt ...21- Hergestellt ...
22 + wann: 900 n. Chr.-110022 + wann: 900 n. Chr.-1100
23 + wo: [Basra](https://st.museum-digital.de/oak?ort_id=56867) <span>[wahrsch.]</span> 23 + wo: [Basra](https://st.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=56867) <span>[wahrsch.]</span>
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25- Hergestellt ...25- Hergestellt ...
26 + wann: 900 n. Chr.-110026 + wann: 900 n. Chr.-1100
27 + wo: [Ägypten](https://st.museum-digital.de/oak?ort_id=545) <span>[wahrsch.]</span> 27 + wo: [Ägypten](https://st.museum-digital.de/?t=oak&ort_id=545) <span>[wahrsch.]</span>
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29## Bezug zu Personen oder Körperschaften29## Bezug zu Personen oder Körperschaften
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31- [Karl der Große (747-814)](https://st.museum-digital.de/people/7587)31- [Karl der Große (747-814)](https://st.museum-digital.de/?t=people&id=7587)
32- [Fatimiden](https://st.museum-digital.de/people/225269)
3332
34## Literatur33## Literatur
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4039
41## Schlagworte40## Schlagworte
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43- [Bergkristall](https://st.museum-digital.de/tag/6670)42- [Bergkristall](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=6670)
44- [Heilige](https://st.museum-digital.de/tag/46178)43- [Fatimidisch](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=73774)
45- [Reliquie](https://st.museum-digital.de/tag/908)44- [Heilige](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=46178)
46- [Reliquienverehrung](https://st.museum-digital.de/tag/73773)45- [Reliquie](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=908)
47- [Schachfigur](https://st.museum-digital.de/tag/16512)46- [Reliquienverehrung](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=73773)
48- [Stein](https://st.museum-digital.de/tag/8406)47- [Schachfigur](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=16512)
49- [Steinschnitt](https://st.museum-digital.de/tag/73771)48- [Stein](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=8406)
49- [Steinschnitt](https://st.museum-digital.de/?t=tag&id=73771)
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54Stand der Information: 2023-04-14 15:32:5954Stand der Information: 2021-11-27 01:37:37
55[CC BY-NC-SA @ Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)55[CC BY-NC-SA @ Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt](https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0/)
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59- https://st.museum-digital.de/data/san/images/140/85502-ds080/schachfigur/schachfigur-85502.jpg59- https://st.museum-digital.de/data/st/images/140/85502-ds080/schachfigur/schachfigur-85502.jpg
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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt

Der gotische Dom St. Stephanus und St. Sixtus in Halberstadt birgt zahlreiche Kunstwerke, in denen die Frömmigkeit von vielen Generationen zum...

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