Porträt von Gottfried Wilhelm Leibniz. Das Porträt des deutschen Philosophen, Mathematikers, Diplomaten, Historikers und politischen Beraters wird hier als Brustbild nach links gezeigt. Er schaut dem Betrachter entgegen, aber auch leicht an ihm vorbei. Neben einer langen, gelockten Perücke trägt der Dargestellte einfache Kleidung. Das Bildnis ist rechteckig gefasst.
Gottfried Wilhelm Leibniz wird heute häufig als letzter Universalgelehrter bezeichnet. In der Tat hat er sich, auch schon in früher Kindheit, mit etlichen wissenschaftlichen Problemen auseinandergesetzt. In den 1670er Jahren schuf er eine Rechenmaschine für die Grundrechenarten und führte diese vor der Royal Society in London vor, was ihm einen Platz innerhalb dieser Gelehrtengesellschaft einbrachte. Er war ein gefragter Mann, so versuchte der welfische Herzog Johann Friedrich ihn nach Hannover als seinen Bibliothekar zu rufen, was Leibniz 1676 annahm und wenig später sogar als Hofrat tätig wurde. Eventuell ist er hier auch Georg Friedrich Händel, als dieser 1710 Hannover erreichte, begegnet.
In der Beschriftung wird seine Name "Leibnitz" geschrieben, was durchaus gängig war, er schreibt sich jedoch ab 1671 "Leibniz". Das Blatt wurde als Kupferstich von dem in Dresden als Reproduktionsstecher tätigen Moritz Steinla (1791-1858) geschaffen. Er orientierte sich an einem Stich des u.a. in Halle tätigen Porträtstechers, Johann Friedrich Bause (1738-1814), der um 1775 in Leipzig seinen Stich gefertigt hatte. Bause wiederum nahm sich als Vorlage Andreas Scheits´ (1655-1735) Bildnis. Scheits, Maler und Radierer in Hannover, schuf bereits 1703 im Auftrag von Sophie von der Pfalz das Bildnis von Leibniz, der mit der Kurfürstin in regem Gedankenaustausch stand. Es befinden sich weitere Blätter von Leibniz in der Stiftung Händel-Haus: BS-III 215 und BS-III 602.
Signatur: Nach F. F. Bause Steinla gest.
Beschriftung: G. W. B. V. LEIBNITZ.
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