Porträt von Justin Töllner. Der Theologe wird hier als frontales Brustbild gezeigt. Sein strenger Blick ruht auf dem Betrachter. Er trägt das Ornat eines Geistlichen, dunkle Robe mit Umhang und Beffchen sowie Pileolus auf seinem gelockten Haar. In seiner rechten Hand vor sich trägt er ein kleines Buch. Das Bildnis ist oval gefasst, der Rahmen ist mit einer Inschrift versehen und ruht auf einem Sockel, der wiederum einen deutschen Spruch präsentiert.
Justin Töllner hat in Leipzig studiert und wurde dann von 1697 bis 1718 Inspektor und Rechnungsführer der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) (BS-IIa 41).
Der vorliegende Kupferstich wurde vom Berliner Kupferstecher Georg Paul Busch (-1756) ausgeführt. Es ist keine Vorlage bekannt.
Signatur: Gravé par Busch.
Beschriftung: [auf dem ovalen Rahmen:] IUSTINUS TÖLLNER, geb: 1656. d. 13. Apr: zu Gera im Vogtl: eifriger Pred.r zu Panitsch bey Leipz: 14 Jahr. Treuwachsamer Inspector der Anstalten des Waisenhauses zu Glaucha vor Halle 21 J. gest: 1718. d. 6. Mai: alt 62 Jahr.
[Sockeloberkante] Majora sunt alia: alia clariona. Plin. Lib III. EpXVI.
[Sockel] GOTT sahe viele Frucht an diesem Baum in Sachsen; | Darum versetzt er Ihn, Er sollte breiter wachsen; | Ihn riß ein harter Sturm aus seinem Ort heraus: | Gott aber pflantzte Ihn Zum Trost fürs Waisenhaus. | Was Panitsch nicht erkannt, hat Halle wohl genoßen; | Wie manches edles Reis ist von dem Baum ensproßen! | Von Hochmuth, Eigen=Nutz und fauler Schmeicheley | War Sein erhabner Geist durch Gottes Gnade frey. | Jacob Baumgartten, Prediger in Berlin. 1721.
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