Porträt von Ferdinand II., Großherzog der Toscana. Der italienische Herzog ist hier als Brustbild mit nach unten gerichtetem Blick dargestellt. Er scheint noch recht jung zu sein. Neben seiner etwas längeren Haarpracht trägt er einen Schnurrbart. Seine Kleidung besteht aus einer Rüstung mit einem schulterbreiten, weißen Kragen aus Spitze darüber und einer grobgliedrigen Kette mit Kreuz um den Hals, bestimmt ein Orden. Hinter ihm drängt von rechts ein Vorhang ins Bild. Das Bildnis ist oval gefasst. Darunter erscheint eine zweizeilige, lateinische Beschriftung. Ringsherum wurde zusätzlich eine rechteckige Holzstichbordüre gedruckt. Unten auf dem Blatt wurde Text abgedruckt.
Ferdinand II., Großherzog der Toscana war ein Sohn von Cosimo II. de Medici. Mit elf Jahren wurde ihm bereits durch den Tod seines Vaters der Titel eines Großherzogs und die damit verbundenen Pflichten auferlegt, doch er nahm erst mit seiner Volljährigkeit die Regentschaft in Angriff. Leider geriet er ziemlich schnell in Abhängigkeit von Spanien und der Priesterschaft und konnte deshalb Zeit seines Lebens seine Regierungstalente nicht entfalten. Aber aufgrund seiner Milde und Freundlichkeit wurde er von seine Volk geliebt. Mit seiner Frau Vittoria della Rovere, die er 1634 heiratete, hatte er vier Kinder.
Das Blatt enthält keinerlei Hinweise auf einen Stecher oder eine Vorlage. In der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien gibt es ein Blatt, dessen Bildnis zu diesem hier seitenverkehrt ist, doch hier erscheint nur der Pariser Baltazar Moncornet (1598-1668) als Verlegerangabe im Blatt. Die Staatsbibliothek zu Berlin allerdings, die ein Exemplar des vorliegenden Blatts besitzt, schreibt es Moncornet als ausführenden Stecher zu. In der Tat war er auch als Kupferstecher tätig. Es kommt aber auch Peter Aubry d.J. als Stecher in Frage. Links oben erkennt man die Seitenzahl 1002, das Register mit den Jahren daneben und die Überschrift "Beschreibung" (die Fortsetzung folgt auf der Rückseite: "Denckwürdiger Geschichten") lassen erkennen, dass es sich bei dem Blatt um eine Seite aus dem Buch "Theatrum Europaeum" von Matthäus Merian d.Ä. (1593-1650) handeln muss. Bisher konnte nicht ermittelt werden, welche Ausgabe gemeint ist. Daher kann auch nur spekuliert werden, ob das Blatt noch von Merian selbst herausgegeben oder schon bereits durch seine Erben erschien. Außerdem hat er viele Stiche für sein Buch selbst gestochen, doch auch hier fehlt bisher der Nachweis, dass er dieses Bildnis auch gestochen hat.
Beschriftung: FERDINAND DE MEDICIS II DV NOM Grand Duc de Toscane et de Florence, (et.
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