Porträt von Fürst Georg III. von Anhalt-Plötzkau. Der Dessauer Reformator ist hier als Büste mit nach links gewandtem Kopf und Blick dargestellt. Er trägt keine Perücke, sondern präsentiert sich mit seinem kurzen, natürlichen Haar. Seine Kleidung lässt ein Priestergewand erahnen. Im Hintergrund ist von rechts nach links ein Vorhang zu sehen, der ein Bücherregal verbirgt. Die Büste steht auf einem Sockel auf einem Sims. Unter dem Bildnis erscheint eine Beschriftung mit den Tätigkeiten und Lebensdaten des Dargestellten sowie einem Spruch.
Georg III. wurde schon mit elf Jahren Kanonikus und Domherr in Merseburg, zum Studium des kanonischen Rechts ging er dann an die Universität von Leipzig. Ein entfernter Verwandter von ihm sorgte dafür, dass er 1524 zum Priester geweiht und zum Dompropst in Magdeburg ernannt werden konnte. Er führte nach dem Ableben seiner Mutter ab 1530 die Reformation in Anhalt-Dessau ein. Außerdem übernahm er 1545 das Bischofsamt am Merseburger Dom und wurde von Martin Luther persönlich geweiht, der als sein Freund galt. Damit war er der einzige Fürst, der nach der Reformation offiziell das Amt eines lutherischen Geistlichen innehatte.
Das Blatt ist signiert mit "Uhlich fec." Damit wird der Leipziger Kupferstecher Gabriel Uhlich (1682-1741) gemeint sein. Eine Vorlage ist nicht bekannt. Die Staatsbibliothek zu Berlin besitzt ein Blatt mit dem gleichen Motiv, das 1725 in der Zeitschrift "Fortgesetzte Sammlung von alten und neuen theologischen Sachen" als Frontispiz erschienen sein soll. Das vorliegende Blatt hingegen ist in den "Abbildungen und Lebensbeschreibungen berühmter Gelehrten" von 1764 zu finden. Ein weiteres Exemplar des Blattes befindet sich in der Royal Collection Trust. Die Stiftung Händel-Haus besitzt ein weiteres Blatt mit dem Porträt des Fürsten: BS-III 367.
Signatur: Uhlich fec. VII.
Beschriftung: GEORGIUS PRINCEPS ANHALDINUS, Ascaniae comes etc. Praepolitus Magdeburgensis et Misnensis. Nat. a. 1507. ob. a. 1553. XV. KL. Novemb. Ascaniae proavi quantum valuere triumphis, Hoc tantum pura relligione valet.
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